Nachdem es in der letzten Zeit ziemlich hektisch war mit Arbeit (inklusive langen Reisen) und dem Umzug (Mann, ist das immer ein Gedöns), musste ich schon ganz schön schauen, wo ich denn da noch zwischendurch ein wenig Training einschieben kann. Gut nur, dass ich sowohl letztes Wochenende (Bärlauchlauf – siehe Bericht), als auch gestern einen Lauf-Wettkampf eingeplant hatte und somit unter der Woche ohenhin nicht viel Sport angesagt war.
Und das kam so: „Zufällig“ las ich mal eines dieser unsäglichen Wochenblätter neben dem Futtern und da fiel mir eine Anzeige für ein sonderbares Rennen auf. Der NC Offroad Run sollte da drei Minuten vor der Haustüre am ersten April-Wochenende zum ersten Mal stattfinden. Hmm?! Über 9 km mit anständigen 193 Höhenmetern und unzähligen zusätzlichen Hindernissen. Hörte sich gut an!
Und so meldete ich Marion (erster Wettkampf überhaupt!) und mich schnell-entschlossen an. Das sensationelle Startgeld von nur 3 Euro (8 € – 5 € Einkaufsgutschein) tat sein Übriges. Dazu machte das Ganze bereits im Internet eine so gute Figur (Ausschreibung, PDF, etc.), dass es nichts zu überdenken gab. Außerdem waren alles Geschäfte des namengebenden Neckar Centers (Einkaufs-Mall) eingebunden und so sollte es richtig ordentliches Preisgeld und wertvolle Sachpreise geben. Sounds perfect to me!
Gestern morgen um kurz nach zehn also kurz runter gefahren zum NC, Startunterlagen abholen, alles überraschend professionell und entspannt. Startnummer 3 für mich. Uh Ohh. „Das könnte schwierig werden mit meiner Regel, immer mindestens so gut wie die Startnummer platziert zu sein“, dachte ich mir. Als ich dann noch zwei Kenianer in der 40 Kilo-Klasse daherschweben sah, erhärtete sich mein Anfangsverdacht. Das mit dem Preisgeld hatte sich also herumgesprochen…
Nach diesem Mal sehr ordentlichen Einlaufen und dem Abchecken der ersten Rennkilometer (extrem crossiger, hakeliger Kurs) ging’s zum Start. Pünktlich um elf erfolgte der Startschuss und um das Feld auseinander zu ziehen, wurde in 40-Mann-Startgruppen (weil sehr enger Kurs) gestartet. Nice. Die Kenianer natürlich volle Lotte los, zwei Mann hängten sich dran und ich wusste schon nach 500 m, dass es overall heute wohl eher um die Ränge vier bis zehn gehen wird. Einer der Typen platzte aber recht schnell weg und wurde von mir und der mich eng verfolgenden Vierergruppe geschluckt. Die zwei Gazellen waren schnell am Horizont verschwunden, während der Drittplatzierte konstant 80 m vor mir Lauf. Das kannte ich ja schon vom vergangenen Wochenende. Nur diesmal gab es einen richtigen Berg. Und da war es schon fast um ihn geschehen. Die verbliebenen 10 m holte ich im noch steileren Downhill (crossig!) ein. Und von da an war’s dann nur noch der pure Spaß. Platz drei overall, Platz 1 in der M40 sicher konnte ich den letzten Kilometer und die verbliebenen Hindernisse (kraftraubend!) etwas lockerer angehen. Denn die zwei Ostafrikaner hatten beruhigende 1½ Minuten rausgelaufen und nach hinten brannte auch ichts mehr an. Nach etwas Kühlung (25°C) und Rehydration lief ich Marion entgegen und begleitete sie außerhalb des Parcours bis zum Ziel, dass sie auf dem elften Gesamtrang (2. M50) erreichte. Gratulation!
Unglaublich, aber wahr: Bei der sehr rasch und professionell durchgeführten Siegerehrung bekamen wir 250 Euro Preisgeld, nachdem wir schon eine hübsche „Ziel-Tüte“ mit u.a. Funktions-Shirt, Obst, Wasser, etc.) in Empfang nhemen durften. Somit war dies mit Abstand das beste Value for Money, das ich jemals bei einem Rennen erleben durfte.
Nebenbei war das wieder ein tolles Kraftausdauer-Training unter Rennbedingungen, wir haben bei diesem Kaiserwetter ein bißchen Farbe zugelegt und waren beide SEHR happy über unsere Leistungen.