NBA 2K14 Marco Rauch
Wertung
Summary: viele Detailverbesserungen und Möglichkeiten für Spieler und Team, hohe Langzeitmotivation, undeutliche Spielermarkierung
4.5
Basketball
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Eine neue Saison, ein neuer Anlauf auf die NBA-Championship. Werden die Miami Heat den Titel verteidigen oder stürzt sie ein anderes Team vom Thron? Mit NBA 2K14 liegt das Schicksal in der Hand des Spielers. (Update: PS4 Version getestet)
Im neuen Basketballspiel von 2K Sports kann man in einem neuen Modus die Karriere von Lebron James, dem Star der Miami Heat und wahrscheinlich besten gegenwärtigen Basketballer, selbst spielen. Entweder setzt man seine Karriere direkt fort, wo man die komplette nächste Saison überspringt und sich gleich im kommenden Finalspiel wiederfindet. Oder man entscheidet sich für die Fantasy-Reise und steigt in die momentan laufende Saison ein und muss sich den Weg ins Finale erst erkämpfen. In beiden Fällen steuert man nicht nur Lebron James, sondern den gesamten Kader der Miami Heat, allerdings sind die meisten besonderen Leistungen, die es zu erzielen gilt, auf James zugeschnitten. An sich ist es sehr amüsant Lebron James Karriere fortzusetzen, allerdings auch ein wenig anmaßend anzunehmen, dass sie in der kommenden Saison wieder im Finale stehen werden. Etwas eigenartig auch die Unterscheidung zwischen der Fantasy-Reise und der Fortsetzung seiner Karriere, reduziert sie sich doch vorwiegend darauf, ob man in der Saison startet oder in den Playoffs.
Abseits davon hat sich bei den Spiel-Modi wenig getan und Neuerungen findet man vorwiegend im Detail. Die gesamte Optik wurde zwar erheblich verbessert und auch der Spielablauf wurde noch realistischer gemacht. Natürlich gilt auch hier der bekannte Spruch „Never change a winning team“, dennoch stellt sich, genau wie bei den Sportspielen aus dem Hause EA (Madden NFL25, NHL 14 und FIFA 14) oder Pro Evolution Soccer 2014, die dringende Frage, wozu sollte man es sich zulegen, wenn man im Besitz des Vorgängers ist. Eine schönere Grafik und Detailverbesserungen alleine reichen da noch nicht aus. Die Aktualisierung der Teamkader auf den neuesten Stand ist ohnehin eine Voraussetzung und muss wohl kaum extra betont werden, erstellt man sich aber seinen eigenen Spieler und durchlebt seine Karriere (vermutlich nach wie vor der interessanteste Spielmodus) oder gar sein eigenes Team und baut eine NBA-Dynastie auf, werden die Kader ohnehin bald verändert und über den Haufen geworfen. Somit sind die Teamkader kaum ein Grund zum Kauf.
Neu ist, dass diesmal auch 14 Teams der Euroleague Basketball mit von der Partie sind. Das Steuern legendärer Teams, wie die 90er-Jahre Chicago Bulls mit Michael Jordan oder die 80er-Jahre L.A. Lakers mit Earvin „Magic“ Johnson ist ebenfalls keine Innovation. Der Karriere-Modus sowohl von einem eigenen Spieler als auch einem Team ist nach wie vor gelungen und kann auf lange Sicht faszinieren. Hier bietet NBA 2K14 vermutlich die größte und am besten ausgearbeitete Langzeitmotivation aller Sportspiele. Kaum ein Konkurrent kann so lange fesseln, wie das neue Basketballspiel, denn während andere Sportspiele oft durch nervende Bugs oder übertrieben schwer zu erreichende Verbesserungen den Spielfluss bzw. die Karriere eher behindern, hat NBA 2K14 ein ausgewogenes System an Herausforderungen und Belohnungen.
Next Gen
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Die Steuerung hat sich ebenfalls nur minimal verbessert, aber man merkt es beim Spielen sehr schnell, dass auch hier verstärkt auf realistische Bewegungen, Spielaufbau und Abläufe gelegt wurde. Immer mehr wirkt die NBA-Reihe wie tatsächliche Basketballbegegnungen im TV. Gleichzeitig trübt dieser Realismus den Spielspaß in keiner Weise, auch wenn es dadurch etwas schwieriger wird sich an die Steuerung und den Spielablauf zu gewöhnen, nimmt man es doch in Kauf und sobald man es einmal intus hat, gibt es eigentlich kaum negative Aspekte, die an dem neuen NBA 2K14 zu bemängeln wären. Einzig im Mehrspielermodus, sofern man im gleichen Team spielt, kann es aufgrund der undeutlichen Spielermarkierung oft zu Verwirrungen kommen.
Mit vielen Detailverbesserungen, mehr Möglichkeiten seine Karriere und Teams zu gestalten und einer wunderbaren Optik, reiht sich NBA 2K14 ohne Zweifel weit oben in der Rangliste der besten Sportspiele des Jahres ein. Es ist zwar kein Meisterwerk der Innovationen, denn wieso sollte man auch ein derart gut funktionierendes Konzept ändern, bietet aber ungehemmten Spielspaß alleine oder mit Freunden. Allerdings gilt auch hier das etwas ernüchternde Fazit: Ist man im Besitz des Vorgängers, so sollte man sich den Kauf des neuen NBA 2K14 gut überlegen.
Update zur PS4 Version:
Weniger ist mehr, lautet die Devise der PS4 Version von NBA 2K14. Die erste offensichtliche Änderung ist das auslassen des Lebron James Path to Greatness-Modus. Eine Aussparung, die durchaus sinnvoll ist, da es eigentlich relativ wenig Anreiz bietet, die Karriere eines existierenden Basketballspielers fortzusetzen, wenngleich es sich bei ihm um den momentan wohl besten Basketballer der Liga handelt. Dafür wurden sowohl der Karriere-Modus eines eigenen, erstellten Spielers, als auch der MyGM-Modus (in der PS3-Version The Association) verbessert bzw. erweitert. Im Karriere-Modus bekommt der Spieler einen persönlichen Rivalen entgegengestellt, der vor jedem Aufeinandertreffen in einer Zwischensequenz den eigenen Spieler beleidigt, was wiederum dazu führt, dass man im Spiel extra motiviert ist, seinen Gegenspieler zu besiegen und schlecht aussehen zu lassen. Dadurch erfährt man eine eigene Rivalität, ähnlich wie die legendären Auseinandersetzungen zwischen Larry Bird und Earvin “Magic” Johnson oder Wilt Chamberlain und Bill Russell.
Der GM-Modus vermittelt durch kleine zusätzliche Verbesserungen einen noch realistischeren Einblick in den tatsächlichen Tätigkeitsbereich eines Teammanagers. Nicht nur, dass man die Verantwortung für das Schicksal des Teams trägt, muss man sich auch den Respekt und das Vertrauen der Besitzer erarbeiten bzw. erhalten. Oftmals muss man schwierige Entscheidungen treffen, um das beste für sein Team zu erreichen. Ein großer Nachteil jedoch ist die Punktevergabe bzw. “virtuelle Währung”, um sich Verbesserungen, Fähigkeiten, etc. zu kaufen. Denn im Manager-Modus verdient man hauptsächlich damit Geld, indem man die Basketballspiele selbst spielt. Durch Simulieren der Matche, erhält man keine Punkte, was ein erheblicher Nachteil für diejenigen ist, denen es hier wirklich nur um das Leiten eines Teams geht.
Einige Next-Gen Merkmale:
• beeindruckende Grafik
• Auslassung des Path to Greatness-Modus
• realistischerer MyGM
• interessanterer Karriere-Modus
Unser Fazit:
Die PS4-Version von NBA 2K14 überzeugt nicht nur aufgrund seiner Verbesserungen, die nicht nur umfangreich ausfallen, sondern eine eigene neue Dynamik im Karriere- und GM-Modus erzeugen, wodurch das Spiel erfrischend neu wirkt, ohne es wirklich zu sein. Die Auslassung des Path to Greatness-Modus macht zwar Sinn, weil er relativ uninteressant ist, hätte man aber auch ohne weiteres drinnen lassen können, vielleicht gibt es ja doch den ein oder anderen begeisterten Lebron James-Fan, der lieber sein Idol spielt, als einen eigenen Spieler kreiert. Trotzdem ein mutiger Schritt etwas wegzulassen, statt nur neue Features hinzu zu fügen. Dass die Grafik auf der PS4 noch beeindruckender ist und die Spieler beinahe schon lebendig erscheinen, ist angesichts der spannenden Änderungen dann fast nur mehr eine Randnotiz. NBA 2K14 auf der PS4 ist bisher das erste Next-Gen Spiel, wo sich ein Kauf auch wirklich dann lohnt, wenn man die PS3-Version besitzt.
Plattform: PS3 (Version getestet), Xbox 360, Xbox One, PS4, Spieler: 1-7, 2-10 (online)
Altersfreigabe (PEGI): 3, Release: 04.10.2013, http://2ksports.com/games/nba2k14
Tags:2K2K Sports4.5 von 5BasketballPS3PS4SportspielXBox 360Xbox One
Über den Autor
Marco Rauch Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.