Am Anfang der Furnierherstellung steht der Baum. Aber längst nicht jeder Baum im Wald eignet sich für die Herstellung von edlem Furnier. „Nur etwa drei von 100 Bäumen erfüllen alle Kriterien, die für die Herstellung nötig sind. Gekauft werden nur die besten Exemplare, die entsprechend schöne Maserungen, die gewünschte Farbe und eine durchgehend makellose Struktur aufweisen“, so Klaas.
Das für die Furnierherstellung ausgesuchte Holz – es stammt unter anderem vom Ahorn, der Eiche, der Esche, der Buche und weiteren Sorten – wird in einem ersten Schritt intensiv befeuchtet. „Das verhindert Farbveränderungen und Rissbildungen durch das Austrocknen des Holzes“, erklärt Heiner Wehmeyer, Geschäftsführer des Furnierwerkes Heinrich Wehmeyer aus dem Münsterland. Nach dem benötigten Längenzuschnitt der Holzstämme sowie der Entfernung der Rinde und möglicher Fremdkörper kommt das Holz in riesige Metallwannen, wo es gekocht und oft auch gedämpft wird. „Das Kochen verleiht dem Holz eine hohe Geschmeidigkeit und erleichtert die Weiterverarbeitung. Außerdem sorgen Dämpfen und Kochen für die gewünschte Farbvariante des Holzes“, so Wehmeyer.
Furniere werten alle geeigneten Oberflächen auf. Seien es hochwertige Möbel, die Türen in Haus oder Wohnung oder attraktive Wand- und Deckenverkleidungen. „Auch im Wellness-Bereich oder in der Küche wird Furnier immer beliebter – kein Wunder, ist es doch sehr widerstandsfähig und besitzt die einmalige Fähigkeit, Luftfeuchte aufzunehmen und wieder an die Umgebung abzugeben“, so Wehmeyer. Ein besonderer Clou: Nicht nur ebene Flächen können furniert werden, sondern auch geschwungene Formen, wie man sie beispielsweise im Automobilbau und im Yachtbau häufig findet. „Das klingt teuer, jedoch ist echtes Holz heutzutage für jeden erschwinglich und in jedem Fall die bessere Alternative zu nachgemachten Dekoroberflächen aus Kunststoff. Diese sehen zwar ähnlich aus, besitzen aber weder die Qualität noch die Natürlichkeit echter Furnieroberflächen aus Holz“, bekräftigt der Unternehmer. Die verfügbaren Farben reichen dabei von hellem Ahorn über rötliche Rotbuche, das mittlere Braun der Eiche und das dunkle Braun des Nussbaumes bis hin zu den trendigen Farbspielen der so genannten Oliv-Esche. „Aber ganz gleich, welche Farbe und Struktur gewählt wird: Furnier ist immer ein Naturprodukt, das sich gut anfühlt, individuell aussieht und jede damit ausgestattete Oberfläche zu einem Unikat macht.“