Naturmaterial macht Möbel & Co. zu edlen Unikaten

Heiner Wehmeyer markiert die ausgewählten Baumstämme für den gewünschten Zuschnitt. Foto: IFN/Furnierwerk Wehmeyer.Furnier ist ein echtes Naturprodukt: Es wird aus extra ausgewähltem Holz gefertigt, das überwiegend aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Das dort gewonnene Holz wird im Furnierwerk zu edlen Oberflächen für die Möbelherstellung, für Innen- und Außentüren und den gesamten Innenausbau verarbeitet. „Die Herstellung von Furnier ist echte Handarbeit. Vom Wässern und Schälen des Baumes bis zum Messern, Trocknen und Verpacken ist das Know-how von spezialisierten Mitarbeitern gefragt“, erklärt Dirk-Uwe Klaas, Geschäftsführer der Initiative Furnier + Natur (IFN) e.V.

Am Anfang der Furnierherstellung steht der Baum. Aber längst nicht jeder Baum im Wald eignet sich für die Herstellung von edlem Furnier. „Nur etwa drei von 100 Bäumen erfüllen alle Kriterien, die für die Herstellung nötig sind. Gekauft werden nur die besten Exemplare, die entsprechend schöne Maserungen, die gewünschte Farbe und eine durchgehend makellose Struktur aufweisen“, so Klaas.

Das für die Furnierherstellung ausgesuchte Holz – es stammt unter anderem vom Ahorn, der Eiche, der Esche, der Buche und weiteren Sorten – wird in einem ersten Schritt intensiv befeuchtet. „Das verhindert Farbveränderungen und Rissbildungen durch das Austrocknen des Holzes“, erklärt Heiner Wehmeyer, Geschäftsführer des Furnierwerkes Heinrich Wehmeyer aus dem Münsterland. Nach dem benötigten Längenzuschnitt der Holzstämme sowie der Entfernung der Rinde und möglicher Fremdkörper kommt das Holz in riesige Metallwannen, wo es gekocht und oft auch gedämpft wird. „Das Kochen verleiht dem Holz eine hohe Geschmeidigkeit und erleichtert die Weiterverarbeitung. Außerdem sorgen Dämpfen und Kochen für die gewünschte Farbvariante des Holzes“, so Wehmeyer.

So edel sieht das Naturprodukt Furnier am Ende der Herstellung aus. Foto: IFN/Furnierwerk Wehmeyer.Nach Kochen und Dämpfen folgt das „Messern“ der Furnierblätter: Dabei sorgt eine große Schneidemaschine für die gewünschte Dicke des Furniers, die ab etwa 0,6 Millimetern beginnt. „Normalerweise reichen die üblichen Furnierstärken bis zu einem Millimeter, aber wir erkennen in letzter Zeit einen Trend hin zu dickeren Furnieren, die auch durchaus rund zwei Millimeter und mehr erreichen können. Dann können die Verarbeiter die Oberfläche zum Beispiel bürsten und so einen ganz besonderen Oberflächeneffekt erzielen“, sagt der Furnierexperte. Nach dem Messern werden die Furnierblätter in Trocknern mit Bügelfunktion von 100 Prozent Holzfeuchte auf etwa sieben bis acht Prozent Holzfeuchte gebracht, je nach Qualität und Sorte gestapelt und auf das gewünschte Maß zugeschnitten. Den abschließenden Oberflächenschutz erreicht man zum Beispiel mit Ölen, Wachsen, Beizen oder Lacken.

Furniere werten alle geeigneten Oberflächen auf. Seien es hochwertige Möbel, die Türen in Haus oder Wohnung oder attraktive Wand- und Deckenverkleidungen. „Auch im Wellness-Bereich oder in der Küche wird Furnier immer beliebter – kein Wunder, ist es doch sehr widerstandsfähig und besitzt die einmalige Fähigkeit, Luftfeuchte aufzunehmen und wieder an die Umgebung abzugeben“, so Wehmeyer. Ein besonderer Clou: Nicht nur ebene Flächen können furniert werden, sondern auch geschwungene Formen, wie man sie beispielsweise im Automobilbau und im Yachtbau häufig findet. „Das klingt teuer, jedoch ist echtes Holz heutzutage für jeden erschwinglich und in jedem Fall die bessere Alternative zu nachgemachten Dekoroberflächen aus Kunststoff. Diese sehen zwar ähnlich aus, besitzen aber weder die Qualität noch die Natürlichkeit echter Furnieroberflächen aus Holz“, bekräftigt der Unternehmer. Die verfügbaren Farben reichen dabei von hellem Ahorn über rötliche Rotbuche, das mittlere Braun der Eiche und das dunkle Braun des Nussbaumes bis hin zu den trendigen Farbspielen der so genannten Oliv-Esche. „Aber ganz gleich, welche Farbe und Struktur gewählt wird: Furnier ist immer ein Naturprodukt, das sich gut anfühlt, individuell aussieht und jede damit ausgestattete Oberfläche zu einem Unikat macht.“


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