Die letzten Wochen vor der Geburt sind angebrochen und wir haben bereits alles vorbereitet. Naja, unser Haus ist zwar zum Teil noch eine Baustelle und eine Heizung haben wir gerade auch nicht, aber bis zur Geburt werden wir die wichtigsten Maßnahmen noch ergreifen. Und zur Not haben wir einen schönen Ofen, jede Menge Holz gehackt und warme Klamotten! Ich freue mich jedenfalls auf die Geburt, wir sind schon sehr gespannt auf das neue Lebewesen, wie es wohl aussieht, ob es ein Mädchen oder Junge ist und wie Karla ihre Rolle als große Schwester findet. Außerdem möchte ich endlich wieder normale Jeans tragen können und habe keine Lust mehr mich wie eine Kugel zu fühlen. ;)
Kräuter als natürliche Geburtshilfe
Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick geben, wie wir uns auf natürliche Art auf die Geburt unseres Babys vorbereiten. Der Artikel soll alle Frauen inspirieren, die sich eine schöne und natürliche Geburt wünschen, ganz ohne Kaiserschnitt, Schmerzmittel, Saugglocke/Zange oder Dammschnitt. Es gibt tolle Kräuter, welche die Frau vor, während und nach der Geburt perfekt unterstützen und eine leichte und gesunde Geburt fördern. Grundsätzlich sollte man sich natürlich gut darüber informieren, welche Kräuter man während der Schwangerschaft zu sich nimmt und welcher Zeitpunkt dafür ideal ist. Da meine Mutter ausgebildete Kräuterfrau ist, konnte ich sie während meiner Planung und Vorbereitung immer um Rat fragen. In diesem Artikel findet ihr nun meine Vorbereitung für die letzten Schwangerschaftswochen, die Geburt und die Zeit nach der Geburt, die nicht als allgemeine Empfehlungen gelten!
Vor der Geburt: Himbeerblätter
Getrocknete Himbeerblätter als Tee sind ein Klassiker und wer von euch schon Mutter ist, der weiß das. Ich glaube, es gibt keine Hebamme, die nicht Himbeerblättertee in den letzten Schwangerschaftswochen empfiehlt. Denn Himbeerblätter lockern die Beckenmuskulatur und den Muttermund und helfen dabei, die Geburtswehen leichter zu ertragen. Dadurch wird auch die Wahrscheinlichkeit eines Dammschnittes/risses gesenkt. Sie können die Wehen sanft anstupsen und die Geburt insgesamt erleichtern. Sie sollen eine schnelle Geburt fördern, denn sie wirken sich verkürzend auf die zweite Wehenphase aus. Außerdem erzeugen Himbeerblätter innerliche Ruhe und Gelassenheit, für viele Frauen in den letzten Wochen vor der Geburt sehr hilfreich! Übrigens kann man die Himbeerblätter auch nach der Geburt weiter gut einsetzen. Denn sie regen den Darm an und haben eine entgiftende und entschlackende Wirkung. Sie sind außerdem reich an Vitalstoffen, vor allem Vitamin C, Kalzium und Eisen. Nach der Geburt ist eine Remineralisierung des Körpers sehr wichtig!
Himbeerblättertee:
Man kann die Himbeerblätter im Frühjahr selbst pflücken und trocknen oder den Himbeerblättertee ganz einfach in der Apotheke kaufen. Für die Zubereitung nehme ich 1-2 TL Himbeerblätter pro Tasse. Ich kombiniere die Himbeerblätter hin und wieder mit anderen Kräutern. Dafür eignen sich Frauenmantel, Melisse oder Johanniskraut (besonders bei Nervosität) oder auch Brennessel.
Der Tee sollte erst ab dem Zeitpunkt getrunken werden, ab dem auch Wehen auftreten dürfen, also am besten ab der 37. Schwangerschaftswoche. Ich mache mir morgens eine Kanne des Himbeerblättertees, zum Teil kombiniert mit anderen Kräutern und trinke diese dann über den Tag verteilt.
Vor, während und nach der Geburt: Frauenmantel
Frauenmantel ist dafür bekannt, nahezu alle Arten von Frauenbeschwerden zu lindern. Es eignet sich in herausragender Weise als Vorbereitung auf die Geburt, sowie während und nach der Geburt. Manchmal frage ich mich, warum nicht Frauenmantel von den Hebammen empfohlen wird, sondern sich die Himbeerblätter so durchgesetzt haben. Für mich ist der Frauenmantel das wichtigste Kraut rund um die Geburt! Frauenmantel kräftigt die Gebärmutter und fördert bei der Geburt die Wehen. Er hat damit eine geburtserleichternde und geburtsfördernde Wirkung. Außerdem soll er die Beckenmuskulatur stärken. In der Volksheilkunde setzte man Frauenmantel vor der Geburt über 6 Wochen als Kur ein. Wie bei den Himbeerblättern ist auch der Frauenmantel ein überaus tolles Kraut für die Zeit nach der Geburt. Es ist ein Wundkraut und unterstützt die Gebärmutter bei nachgeburtlichen Blutungen und bei der Rückbildung. Frauenmantel unterstützt die Reinigung des Uterus und möglicherweise entstandene Verletzungen werden rascher geheilt. Übrigens fördert Frauenmantel-Tee auch die Milchbildung, wenn das Baby dann geboren ist!
Frauenmanteltee
2-3 TL pro Tasse, 3 EL proKanne getrocknetes Frauenmantelkraut, etwa 10 Minuten ziehen lassen. Dann durch ein Sieb geben. Bis zu fünfmal am Tag trinken. Man kann den Tee auch mischen (siehe oben). Wir haben Frauenmantel außerdem im Garten und schneiden ab und zu ein paar Blätter mit in den Salat. Empfohlen wird auch hier, den Tee erst zu trinken, wenn die Geburt losgehen darf (siehe oben).
Nach der Geburt: Hirtentäschel
Hirtentäschelkraut ist besonders für seine blutstillende Wirkung bekannt, weswegen es sich besonders gut nach der Geburt eignet. Die frischen oberirdischen Teile des Hirtentäschels werden homöopathisch bei Blutungen der Gebärmutter angewendet. Zusätzlich hat Hirtentäschel die Eigenschaft, den Blutdruck zu regulieren, auch das ist nach der Geburt ein toller Effekt, denn viele Frauen haben zu diesem Zeitpunkt eine Kreislaufschwäche oder starke Kreislaufschwankungen. Da das Hirtentäschel die Muskeln der Gebärmutter zur Zusammenziehung anregt, wirkt es wehenfördernd und eignet sich deshalb auch für vor der Geburt. Für mich ist dieses Kraut sehr wichtig und ich werde mir diesen Tee am Tag der Geburt zubereiten lassen, sobald ich merke, dass es losgeht.
Hirtentäscheltee:
Zur Zubereitung eines Tees 1-2 TL mit kochendem Wasser übergießen und nach 10-15 Minuten durch ein Teesieb geben. Man kann auch einen Kaltauszug herstellen. Dafür 3 TL mit 250ml Wasser kalt ansetzen, 8 Stunden stehen lassen und filtern.
Weitere Kräuter
Die drei oben genannten Kräuter sind für mich die wichtigsten. Ich habe mich aber noch mit weiteren versorgt, die sehr hilfreich sein können.
Beifuß
Ich habe getrockneten Beifuß im Hause, der wehenfördernd wirkt. Man nimmt 1 TL pro Tasse, kochendes Wasser etwas runterkühlen lassen, dann erst aufgießen,
5-10 Minuten ziehen lassen und abgießen. Auch lässt sich aus Beifuß ein tolles Bitter Lemon herstellen, dass ich mir wenige Tage vor der Geburt gönnen werde!
Petersilie
Auch Petersilie ist wehenfördernd und wirkt sich dazu noch austreibend auf die Nachgeburt aus. Also auch eine gute Möglichkeit für während der Geburt. In getrockneter Form haben wir Petersilienwurzel im Haus, aus der man einen Tee herstellen kann: 1-2 TL Petersilienwurzel mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Und noch zwei Tipps…!
Es gibt Kräuterexperten, die dazu raten, bei der regelmäßigen Verwendung von Kräutern zwischendurch Pausen einzulegen, damit die Kräuter bestmöglich wirken und es nicht zu einer Art Überdosierung kommt. Beispielsweise trinkt man eine Woche den Himbeerblättertee und die nächste Woche setzt man aus oder trinkt stattdessen Frauenmanteltee.
Wenn ihr euch die Kräuter anschafft, dann bewahrt sie am besten in gut verschließbaren dunklen Gefäßen auf, z.B. in braunen Apothekergläsern. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten und die Wirkung kann sich voll entfalten. Ich habe die Gläser außerdem gut beschriftet und auch die Zubereitung des Tees mit aufgeführt (siehe Bild). So kann mir jeder einen Tee zubereiten, der gerade vor Ort ist und auch Achim braucht sich in der Aufregung um die Geburt keine Sorgen machen, die Rezeptur zu vergessen!
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