Tücken des modernen Lebens
Wer kennt nicht die Qual der Wahl vor Reisebeginn: die kleine oder die grosse Kamera? Oder gar alle beide, für alle Situationen, und eine in Reserve?! Heutzutage ist relativ gute Technologie zu günstigen Preisen zu bekommen, so dass man im wahrsten Sinne des Wortes für alle Situationen die richtige Ausruestung haben kann.
Aber, wer nicht gerade vorhat, die Fotos hinterher zu vermarkten, wird sie höchstens dem engsten Familien- und Freundeskreis einmal zeigen, die Besten dann vielleicht ausdrucken und in ein Album kleben. Einige wenige stellen vielleicht ihre Fotos auch auf den diversen Internetforen oder sozialen Medien zur Schau. Alles sehr nach aussen bezogen, oft in keinem Zusammenhang zu den eigenen Beweggründen für den Urlaub.
Naturbezogen – Ich-bezogen
Die meisten Neuseelandbesucher machen sich auf den langen Weg ans andere Ende der Welt, um eine ganz andere Landschaft, Tierwelt und Lebensweise zu erfahren. Gerade beim ruhigen Wandern durch einsame Landschaften bekommen das Herz und die Seele, die Möglichkeit sich von den alltäglichen Sorgen zu distanzieren und zu entspannen. Der Kontakt mit den Einheimischen kann oft unerwartete Lebensperspektiven eröffnen oder die eigenen Problematiken relativieren. Dazu muss man aber die eigenen Augen und Ohren offen haben.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte?
Und sagen 1000 Bilder dann sogar noch mehr? Die Autorin dieses Artikels hat da so ihre Zweifel. Sie hatte sich auf die 4stündige Zugfahrt von Greymouth nach Christchurch begeben – dem TranzAlpine, der eigenen Werbung nach “the trip of a lifetime” – um die überwältigende Landschaft des Landesinneren in Ruhe und Sicherheit geniessen zu können. Und wurde dann vom Knipsfieber ergriffen, sie und die Mehrheit der anderen Fahrgäste. Sie beschreibt amüsant, wie sie sich entlang der Geländer arrangieren, um ja nicht die beste Fotogelegenheit zu verpassen und rennend von einer Seite auf die andere wechseln für die nächste. Diese Route ist inzwischen derart auf Fotografen ausgerichtet, dass der Zugfuehrer regelmässig Ansagen über die nächsten Aussichten macht. Aber, am Ende stellt sie ernüchtert und ein bisschen enttäuscht fest, dass sie ausser den Fotos keine richtigen Erinnerungen von dieser Reise hat.
Barrieren der Technologie
Der ständige Blick auf den Bildschirm hatte ihr die Sicht auf die sich langsam entfaltende Landschaft verwehrt. Erinnerungen können durchaus von plötzlichen überwältigenden Eindrücken geschaffen werden, aber um langhaltend zu bleiben, muss man diese dann einsinken lassen. Verdauen, besprechen, vergleichen. Mit Worten, ein paar Bildern zur Unterstützung vielleicht. Die angesammelten likes auf dem Instagram Profil haben da nicht den gleichen Effekt, wie ein angeregtes Gespräch mit Gleichgesinnten am Ende eines Tages.
Stichwort: Sidetracks
Die Qualität der mitgebrachten Erinnerungen machen einen guten Urlaub ‘unbezahlbar’. Daher sind unsere Touren derart gestaltet, dass zahlreiche Erfahrungen und Erlebnisse gesammelt werden können und dass ausreichend Zeit zum individuellen Erleben, Erfahren und Verarbeiten zur Verfügung steht. Unsere Reiseleiter und Touren sind flexibel, um – im gewissen Rahmen – auf individuelle Präferenzen einzugehen. Schaut mal rein und meldet Euch solltet Ihr Fragen haben.
Autorin: Petra Alsbach-Stevens