Beautiful Germany: Köln (Quelle)
Am Donnerstag habe ich mit großer Wahrscheinlichkeit die letzte Studiumsklausur in meinem Leben geschrieben. Das musste natürlich gebührend gefeiert werden und gab es dann am Freitag eine legendäre Party, weil meine mexikanische Mitbewohnerin Geburtstag hatte. Wie die meisten von euch wissen, studiere ich in Holland und in einem ziemlich internationalen Umfeld. Ich wohne in einer 6er WG mit Leuten aus sechs verschiedenen Ländern und 3 verschiedenen Kontinenten, in einem Studentenwohnheim das für holländische Verhältnisse bezahlbar und für deutsche Verhältnisse sauteuer ist. Dafür ist es für ein Studentenwohnheim hier vergleichsweise sauber.(Im Gegensatz zu dem anderen Wohnheim hier haben wir keine Mäuse in der Küche!) Am Freitag ist diese Wohnung aus allen Nähten geplatzt, wir hatten so ziemliche alle Nationalitäten da die man sich vorstellen kann und eine ganze Menge Mexikaner. Es gab Tequila (ohne Zitrone!) und feurige Tänze und es war ein absolut erinnerungswürdiger Abend. Zwar wurden wir am Ende leider nicht mehr in die Disko gelassen (irgendwie war es plötzlich fünf Uhr, keine Ahnung wie das passiert ist!), aber der Abend war super. Und ich habe nun nicht zu knapp Einladungen, die Leute in ihren jeweiligen Ländern zu besuchen. "Da musst unbedingt kommen! Die Mexikaner/Schotten/Amerikaner/etc. sind sooo gastfreundlich/lustig/toll. Das Essen ist genial! Du wirst es lieben!"Beautiful Germany: Neuschwanstein (Quelle)
Gestern Abend gab es dann die zweite Party an diesem Wochenende, wieder eine internationale Party, diesmal mit Amerikanern und Italienern in der Überzahl. Und auch hier wieder spürbare Begeisterung für das jeweilige Heimatland. Eigentlich für den jeweiligen Heimatstaat, denn North Carolina und Tennessee haben sich in der Beschreibung der Gastfreundlichkeit ihrer Heimatstätte überboten, während California und Vermont sich nicht einigen konnten, wo es nun am meisten "laid back" und "relaxed" ist. Ich war noch nie in irgendeinem Teil von Amerika und kann das also nicht beurteilen. Eine Sache aber ist mir gestern mit einem Schlag deutlich geworden. Alle Studenten auf den beiden Parties haben nur so gesprüht vor lauter Stolz auf ihr Heimatland - mit einer Ausnahme: die Deutschen.Beautiful Germany: Dresden (Quelle)
Kann sein, dass ich mit dieser Auffassung allein dastehe, aber ich habe das Gefühl, das wenn jemand aus Deutschland nach seiner Heimat gefragt wird, der Angesprochene relativ schnell das Thema wechselt. Ich habe sogar Freunde, die einfach sagen, sie kommen aus Schweden oder so (möglichst aus einem Land, dessen Sprache niemand spricht), um nicht in eine Diskussion verwickelt zu werden oder einen dummen Kommentar abzukriegen. Denn das passiert ziemlich oft. Ein Holländer wies ich mich vor einiger Zeit freundlich darauf hin, wie verständlich es sei, dass mir Rotterdam gefällt - "schließlich habt ihr Deutschen Rotterdam ja zu dem gemacht, was es ist." Ich war kurz verwirrt, denn ich war mir ziemlich sicher, dass ich nie an irgendeinem Designplan für Rotterdam mitgearbeitet habe. Erklärung folgte aber fix: "Na ihr habt doch hier alles zerbombt." Bäm. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe noch nie eine Bombe irgendwohin geschmissen. Hab ich auch nicht vor. Es fühlte sich aber in dem Moment ein bisschen an, als hätte ich eine an den Kopf bekommen. Und - das ist mir wichtig - noch nicht mal in böser Absicht! Es war einfach nur ein dahin gesagter Kommentar von einem wirklich netten und unkompliziertem jungen Mann. Ich war nicht mal erschrocken, denn ich hab mich gefühlt, als hätte ich´s verdient. Und meiner Beobachtung nach halten es die meisten deutschen Studenten eher mit Bescheidenheit wenn es um ihr Heimatland geht.Beautiful Germany: Hamburg
(Meine Perle! Eins meiner Lieblingsfotos aus meiner Zeit in Hamburg.
Gott, ist das eine schöne Stadt!
Beautiful Germany: Bei Oma im Garten.