Um wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe und Arbeitsplatzverluste zu vermeiden, fordert die Sägeindustrie in Rheinland-Pfalz eine ergebnisoffene Diskussion über Alternativen zu einem Nationalpark. Der Verzicht auf die nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Werkstoffs und Bioenergieträgers Holz
Berlin, 30. Mai 2012 – Heute hat die rheinland-pfälzische Umweltministerin eine Pressekonferenz anberaumt, in der es um die Standortfrage eines von der Politik gewünschten Nationalparks geht. Der Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD), die rheinland-pfälzischen Sägebetriebe und die nachgelagerten, holzverwertenden Branchen sowie große
Teile der betroffenen Bevölkerung sprechen sich gegen die Errichtung eines Nationalparks aus. Nach Ansicht des BSHD werden die negativen, ökonomischen Auswirkungen auf Forst- und Holzwirtschaft sowie den Arbeitsmarkt stark unterschätzt. Lars Schmidt, BSHD-Generalsekretär und studierter Forstwirt, erläutert: „Ein Nationalpark entzieht den Unternehmen die wirtschaftliche Grundlage – den Rohstoff Holz. Die Betriebe stünden vor der Frage: Schaffen wir das Holz jetzt per Bahn oder Lkw aus weiter entfernten Regionen hier her oder schließen wir und verlagern unseren Standort, um anderswo unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“ Zudem sei es mit Blick auf den Klimawandel und die endlichen fossilen Ressourcen nicht mehr zeitgemäß, auf die nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Werkstoffs und Energieträgers Holz zu verzichten. Laut Schmidt gäbe es heute intelligente Alternativen zu einem Nationalpark, die Schutz und Nutzung, sowie Regionalentwicklung und touristische Attraktion sinnvoll und klug miteinander verbinden.
„Waldschutz“ wird häufig missverstanden
„Wälder, wie wir sie kennen und wie sie von Nationalpark-Befürwortern als schützenswert empfunden werden, sind das Ergebnis nachhaltiger Waldwirtschaft. Deutschland ist eines der wenigen Länder, in denen der Wald
„Nachhaltige Waldwirtschaft ist daher nachweislich der beste Waldschutz
Wie es alternativ funktionieren kann, zeigt zum Beispiel der bayerische Steigerwald. Hier gab es auch Bestrebungen, einen Nationalpark einzurichten. Zahlreiche Einzelmitglieder und nahezu alle betroffenen Gemeinden haben sich dort zu einem Verein zusammengeschlossen, der sich dafür einsetzt, die Region Steigerwald auf Basis der bestehenden Naturparkregelung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Schon seit vielen Jahren wird der Artenschutz in diesem Naturpark durch die bestehenden Naturreservate und Naturschutzgebiete gesichert. Im Steigerwald werden die Interessen der Bevölkerung vor Ort sowie ökonomische und ökologische Belange miteinander vereint.
Dieses Modell kann sich der BSHD auch für Rheinland-Pfalz vorstellen. „Ein Nationalpark nutzt niemandem – weder der Natur noch der Wirtschaft“, erklärt Lars Schmidt. Der Forstwirt verdeutlicht: „Das starre Festhalten der Bundesländer mit grüner Regierungsbeteiligung an den Nationalparkplanungen, trotz erheblicher Widerstände aus Bevölkerung und Wirtschaft, schafft tiefe Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern. Die betroffenen Regionen tragen dadurch schon jetzt einen erheblichen Schaden davon. Intelligenter wäre es daher, entsprechende Alternativen zu prüfen, bevor man die Menschen in
unterschiedliche Lager spaltet.“