Nationaler Navajo-Code-Sprecher-Tag

Seit 1982 werden in den USA am heutigen 14. August die Navajo-Indianer und ihre Sprache mit dem sogenannten Nationalen Navajo-Code-Sprecher-Tag (engl. National Navajo Code Talkers Day) geehrt. Grund genug, uns auch auf den kuriosen Feiertagen etwas näher mit diesem Ehrentag der Navajo-Code-Sprecher zu beschäftigen.

Kuriose Feiertage - 14. August - Nationaler Navajo-Code-Sprecher-Tag

Um was geht es beim National Navajo Code Talkers Day?

Während des Pazifikkriegs zwischen Japan und USA benutzen die amerikanischen Streitkräfte ab 1942 eine Verschlüsselungsmethode, die auf dem Einsatz von Angehörigen des nordamerikanischen Indianer-Stammes der Navajo (auch Diné bezeichnet) als Codesprecher (engl. Codetalkers) beruhte. Da das zur Sprachfamilie Na-Dené gehörende Navajo mit keiner asiatischen oder europäischen oder Sprache verwandt war, konnten auf diese Weise militärische Anweisungen fast absolut sicher vor dem Zugriff durch feindliche Dechiffrierung übermittelt werden. Für die Navajo-Indianer stellte dies insofern kein Problem dar, als dass sie lediglich in ihrer Muttersprache zu kommunizieren brauchten.

Die Besonderheiten der Navajo-Sprache

Im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachen werden im Navajo die Verben nicht nur nach dem Subjekt, sondern auch nach dem Objekt konjugiert. Dementsprechend ergibt sich die jeweilige Verbendung immer auch durch die Kategorie des Objekts. Hier spielen Aspekte wie Form (lang, kurz), Zustand (gebündelt), Konsistenz (körnig, dickflüssig) usw. eine zentrale Rolle. Darüber hinaus umfasst jedes Verb auch eine Reihe von Adverbien, die wiedergeben, ob der jeweilige Sprecher das Berichtete selbst erlebt oder nur durch andere vermittelt bekommen hat. Dementsprechend kann ein Verb in der Navajo-Sprache für einen kompletten Satz stehen. Gerade diese komplexen Feinheiten der Sprache machen es für einen Nichtkundigen nahezu unmöglich, die Bedeutung dieser Botschaften zu verstehen.

Der Vorteil der Navajo-Sprache als Chiffrierung

Gegenüber anderen Chiffrierungssystemen bot die Navajo-Sprache aufgrund ihrer Komplexität und Kontextgebundenheit den großen Vorteil, dass sie von keinem der bekannten logisch-mathematisch operierenden Dechiffrierungsansätzen entschlüsselt werden konnte. Während es zum Beispiel polnischen und britischen Geheimdiensten im Zweiten Weltkrieg relativ schnell gelungen war, den deutschen ENIGMA-Code zu entschlüsseln, standen die Deutschen und Japaner hier vor einem schier unlösbaren Rätsel. Darüber hinaus besaß diese Form der Codierung noch einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber konventionellen Chiffrierungssystemen: Sie konnte über den direkten Sprachkontakt wesentlich schneller und einfacher kommunizieren und musste nicht auf Codebücher oder maschinellen Aufwand zurückgreifen. Die Wahl auf die Diné als Codesprecher war aber vor allem auch durch den Umstand begründet, dass sie der einzige Indianerstamm der USA waren, der noch nicht von deutschen Forschern aufgesucht und erforscht worden war. Kurzum, die Deutschen hatten zu dieser Zeit einfach keine Kenntnisse über das Navajo und konnten den verbündeten Japanern keine Informationen liefern, die zur Entschlüsselung des Codes hätten beitragen können.

Die Geheimhaltungspflicht des Navajo-Codes endete erst 1968, trotzdem sollte es noch bis zum 28. Juli 1982 dauern, bis die amerikanische Regierung in Person des damaligen Präsidenten Ronald Reagan den 14. August offiziell zum National Navajo Code Talkers Day erklärte. Seitdem gilt dieses Datum als offizieller Ehrentag in den Vereinigten Staaten.

Weitere Infos zum National Navajo Code Talkers Day

  • Offizielle Website der Navajo Code Talkers: www.navajocodetalkers.org (englisch)
  • Bekanntmachung des Navajo Code Talkers Day: www.lapahie.com (englisch)

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