Der heutige 3. Dezember steht im Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn für ein Thema, welches – gerade im kalten Dezember – einen eher ernsten Hintergrund hat. Denn heute wird dort der sogenannte (nationale) Dach-über-dem-Kopf-Tag (engl. National Roof Over Your Head Day) begangen, mit dem daran erinnert werden soll, dass es für viele Menschen leider keine Selbstverständlichkeit ist, während der kalten Jahreszeit ein schützendes Dach über dem Kopf zu haben. Grund genug, der Sache hier im Rahmen der kuriosen Feiertage auf den Grund zu gehen.
Eine kurze Geschichte des amerikanischen Dach-über-dem-Kopf-Tag
Zunächst an dieser Stelle der mal wieder fast obgliatorische Hinweis, dass auch anlässlich des National Roof Over Your Head Day leider völlig unklar ist, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum sich die Initiatoren ausgerechnet für das Datum des heutigen 3. Dezember entschieden haben. Trotz der inhatlichen Nähe zu thematisch verwandten Aktionstagen wie dem Tag des Wolkenkratzers (engl. Skyscraper Day) am 3. September und dem Tag des amerikanischen Untergrunds (engl .Underground American Day) am 14. Mai liegen die Ursprünge bezüglich des amerikanischen Dach-über-dem-Kopf-Tag somit völlig im Dunkeln.
Wohnen ist ein Menschenrecht – ein paar Daten und Zahlen
Dies ist insofern verwunderlich, als dass sich solche Aktionstage mit einem eher ernsteren Hintergrund bzw.Thema in der Regel eigentlich relativ eindeutig benennen lassen können. Ein Blick auf die diesbezüglichen Zahlen verdeutlicht den Ernst der Lage: So lag die Zahl der Personen, die ohne Wohnraum auf der Straße leben, 2012 in den USA offiziell bei 633.782, in Deutschland zum selben Zeitraum bei ca. 22.000 Menschen. In beiden Fällen sind die vermuteten Dunkelziffern aufgrund nicht erfasster Personen bzw. illegal im Land lebenden Menschen allerdings als wesentlich höher anzusetzen.
Weitere Informationen zum Dach-über-dem-Kopf-Tag
Nimmt man das sprachliche Bild eines Dachs über dem Kopf etwas näher unter die Lupe, so steht es länder- und kulturübergreifend für Assoziationen wie Wärme, Geborgenheit, Familie usw. Kurzum, all dies kann Zuhause, zu dem in diesem Sinne das Dach nun mal gehört, bieten. Dementsprechend soll man am heutigen 3. Dezember vor allem an diejenigen denken, für die ein Dach über dem Kopf etwas ganz Besonderes wäre. Eben weil es nicht vorhanden ist. Und das ist ein Gedanke, der – auch im Rahmen der kuriosen Feiertage – sicherlich nicht nur exklusiv in die Adventszeit gehört. Denn Wohnen ist ein Menschenrecht. Das wird leider viel zu häufig vergessen.
- Website der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAGW) (deutsch)
- European Federation of National Organisations Working with the Homeless (FEANTSA) (englisch)