Am 18. Mai 2013 findet der Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö statt, dem Land der Vorjahressiegerin Loreen mit „Euphoria“. Das Motto des ESC 2013 ist „Wir sind eins“. Die18jährige Natália Kelly wird in dem diesjährigen Wettbewerb mit 39 teilnehmenden Ländern Österreich vertreten. Die Tochter eines US-amerikanischen Geschäftsmannes mit österreichischen Wurzeln und einer brasilianischen Mutter konnte sich in der nationalen Vorentscheidung mit den Stimmen einer international besetzten Fachjury und des Publikums gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Natália Kelly lebt seit ihrem sechsten Lebensjahr in Österreich und machte bereits mit zehn Jahren Musikerfahrungen bei einer Kinderoper und beim Kiddy-Contest. Am 14. Mai wird die junge Sängerin zum ersten ESC-Halbfinale gegen Interpreten wie Emmelie de Forest (Dänemark), Super Klapa (Kroatien) oder Zlata Ohnewitsch (Ukraine) antreten.
Foto: amazon.de
Der Song „Shine“, mit dem Natália Kelly beim ESC 2013 antritt, wurde von ihr, Andreas Grass, Nikola Paryla und Alexander Kahr komponiert. Mit Alexander Kahr verbindet Natália Kelly eine über siebenjährige berufliche Beziehung, als sie noch Mitglied der von Kahr produzierten Kinder-Popgruppe Gimme 5 war. Kahr produzierte und komponierte bereits für Musiker wie Ludwig Hirsch, STS, Christina Stürmer oder Luttenberg*Klug. Mit Manuel Ortega nahm Alexander Kahr beim Eurovision Song Contest 2002 in Talin teil, wo das von ihm komponierte Lied „Say A Word“ den 18. Platz erreichte.
„Shine“ hat einen höchstausgeprägten Ohrwurmcharakter und ist voll positiver Energie, immer nach vorne im Leben zu blicken und selbst in den schwierigsten Situationen nicht die Hoffnung zu verlieren. Angenehm erinnert „Shine“ mit seiner zwischen kraftreichen und gefühlvoll-leisen Elementen wechselnden Dramaturgie fast an Adele und zeigt damit, welches enorme Potential dieser Song hat, ein internationaler Hit zu werden – und Natália Kelly zu den Topfavoriten beim ESC 2013 zu machen.
Ebenfalls Ohrwurmcharakter hat der Song „Glorious“ von Cascada, mit dem Deutschland beim Eurovision Song Contest in Malmö vertreten sein wird – Deutschland zählt wie Schweden, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien zu den Fixstartern im ESC-Finale und muss sich bei keinem Halbfinale qualifizieren. Dieser Ohrwurm dürfte jedoch schon ein Jahr alt sein, erinnert „Glorious“ doch frappant an Loreens ESC-Siegersong „Euphoria“. Im Auftrag von Bild am Sonntag analysierte das Institut für Sprachwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität in Kiel beide Lieder. Die dortige Phonetikerin Dr. Tina John kam zum Schluss, dass „Glorious“ wie eine perfekte Kopie von „Euphoria“ wirkt. Nun prüft der NDR den Plagiatsvorwurf. Das Produzenten- und Komponisten-Team Yann Peifer, Manuel Reuter, Andres Ballinas und Tony Cornelissen weisen jeden Vorwurf zurück. Man kann gespannt sein, ob Cascada mit „Glorious“ beim ESC antreten werden dürfen.
Recherche und geschrieben Heidi Grün