Nasensprays mal wieder

Ich kontrolliere die Rezepte vom Vortag – neben mir bedient die Pharmaassistentin (PA) die Kunden. Ich höre (wie immer) mit mindestens einem halben Ohr zu.

Geschäftsmann: “Ein Xylo Mepha für Erwachsene und ein Nasic.”

PA: “Sind beide für sie selber?”

Mann: “Ja – ich wechsle ab.”

Die PA holt die Nasensprays und legt sie auf die Theke: “Hier bitte – Sie wissen aber, dass das beide abschwellende Nasensprays sind?”

Mann: “Ja, ja, ich weiss … und man soll sie nicht länger anwenden. Aber ich nehme den Xylo nur für eine Woche, danach nehme ich den Nasic, der ist ja nicht so schlimm.”

PA: “Der macht genau dasselbe – abschwellen und darum …”

Mann: Jaja, schon klar. Aber wissen Sie, ich nehme die schon eine Zeitlang. Ich habe nämlich chronische Nasennebenhöhlenentzündung und Schnupfen und will nicht den Cortison-Spray, den mir mein Arzt verschrieben hat benutzen. Der ist nämlich sicher schädlicher als das hier!”

PA: “Eigentlich wäre der vom Arzt verschriebene Spray vor allem bei längerer Anwendung weniger problematisch als diese hier … Sie brauchen vor dem Cortison hier auch keine Angst zu haben, bei der Anwendung in der Nase wird das kaum vom Körper aufgenommen und …”

Mann: “Schon gut. Ich nehme lieber die hier.”

Die Pharmaassistentin schluckt, nickt und kassiert wortlos ein.

Als der Kunde draussen ist, dreht sie sich nur zu mir um und schüttelt den Kopf.

Böses Cortison, richtig? Ich frage mich, wann das aus den Köpfen der Leute endlich raus ist. Dafür ist er offensichtlich auch schon abhängig von den Nasensprays. Denn auch wenn der Nasic als “sanft” gilt … der enthält genau dasselbe Xylometazolin; das Dexpanthenol, dass das zusätzlich enthält (zur Pflege und zum Beruhigen der Schleimhaut) hebt das nicht auf.


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