Teil 2 der großen more-than-racing.de NASCAR Vorschau. Nun werfen wir einen Blick auf die Teams und deren Fahrer.
Und beginnen werden wir mit dem aktuellen Meister Team Hendrick Motorsports. Nachdem man zuletzt 2 Jahre ohne Titel ausging, konnte man in der Saison 2013 endlich mit Jimmie Johnson zurückschlagen. Und auch in der neuen Saison wird Hendrick Motorsports wieder das Team sein das es zu schlagen gilt. Bei den Fahrern hat sich nichts geändert man geht weiterhin mit Jimmie Johnson, Kasey Kahe, Jeff Gordon und natürlich Dale Earnhardt Jr. an den Start.
Jimmie Johnson ist derzeit der kompletteste Fahrer im Sprint Cup Feld zusammen mit dem wohl komplettesten Crew Chief Chad Knaus bilden die Beiden ein Duo, dass auch in diesem Jahr nur sehr schwer zu schlagen sein wird, wenn denn alles nach Plan läuft. Personell ändert sich bei der Crew von JJ nichts, heißt also, er arbeitet auch in diesem Jahr mit dem gewohnten Team an seiner Seite, was auch ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist.
Dale Earnhardt Junior war unglaublich aber wahr der zweitbeste Hendrick Motorsports Pilot in der vergangenen Saison und das ohne einen einzigen Sieg, aber mit einer unglaublich starken Konstanz im Chase, den er trotzdem erreicht hat. Hätte man den neuen Chase bereits zur letzten Saison schon eingeführt, wäre Junior sogar Champion gewesen. So viel zum Thema wir wollen Siege mehr belohnen. Personell ändert sich bei Junior in diesem Jahr auch nichts. Crewchief bleibt weiterhin Steve Letarte, allerdings nur noch für diese Saison, dann wird Letarte TV-Experte bei NBC, die ab 2015 unter anderem den NASCAR Sprint Cup übertragen werden. Sollte Earnhardt die Konstanz aus dem Vorjahr wiederholen können, dann ist er auch in diesem Jahr wieder ein Kandidat für ganz vorne. Dennoch würden auch ihm ein paar Siege mal wieder ganz gut stehen und der NASCAR würde ein erfolgreicher Junior natürlich auch gut tun.
Kasey Kahne war in der letzten Saison das genaue Gegenteil von Junior. Kahne Rennen gewinnen können, aber war dafür einfach inkonstant. Dazu kam dann auch noch eine Menge Pech und so war Kahne der schlechteste der vier Hendrick Motorsports Piloten. Sein langjähriger Weggefährte Kenny Francis ist weiterhin sein Crew Chief, allerdings verlässt Keith Rodden (Ingenieur) das Team und wechselt zu Ganassi, wo er Crewchief von Jamie McMurray wird. Kahne muss in diesem Jahr deutlich an Konstanz zulegen und mit um den Titel fahren, denn ansonsten wird auch ein Kasey Kahne irgendwann als ewiges Talent in die Geschichte der NASCAR eingehen.
Jeff Gordon, der im letzten Jahr noch mit viel Glück in den Chase kam. Gordon ist zweifelsohne einer der besten Piloten im Sprint Cup Feld. Nicht umsonst ist er vierfacher Champion. Doch der fünfte Titel lässt nun schon lange auf sich warten. Im letzten Jahr hatte Gordon und das muss man sicher auch mal sagen sehr viel Pech und kam absolut verdient noch in den Chase, wo er auch sehr gut unterwegs war und sogar ein Rennen gewinnen konnte, bis wieder Pech hinzukam. Was Gordon so ein bisschen fehlt ist die nötige Aggressivität im Rennen, dennoch muss man einen Jeff Gordon immer auf der Rechnung haben, auch in diesem Jahr wieder.
Für Kevin Harvick, der in diesem Jahr mit der Startnummer 4 ins Rennen gehen wird, ist es der erste Teamwechsel überhaupt. Seit 2001 war Harvick für RCR mit der Startnummer 29 am Start. Harvick übernahm das Cockpit von Dale Earnhardt Sr., der ja bekanntermaßen beim Daytona 500 im selben Jahr leider tödlich verunglückte. Für Harvick war es besonders am Anfang nicht leicht, dennoch zeigte er sofort sein Potenzial und konnte so in all den Jahren Rennsiege und Chase-Teilnahmen sammeln. Viel mehr aber auch nicht. Nun folgt der Wechsel in das Team von Tony Stewart, der durchaus überraschend kam und sich schon am Anfang der vergangenen Saison ankündigte. Allerdings kann so ein Wechsel einem Piloten auch richtig gut tun, wie wir im vergangenen Jahr bei Matt Kenseth gesehen haben, der von Roush zu Joe Gibbs Racing wechselte. Für Rennsiege ist ein Harvick immer gut, aber ob es nun auch endlich mal für einen Titel reicht wird sich zeigen.
Überhaupt ist ganz generell die Frage, wie gut das Team schon aufgestellt sein wird. Schließlich gibt es in diesem Jahr einige Umstrukturierungen, da man nun mit vier Wagen an den Start gehen wird. Laut Aussagen des Teams ist dieser Prozess zwar bereits weitgehend abgeschlossen, aber natürlich muss sich das auch alles erstmal einspielen. Materialtechnisch ist man auf jeden Fall wieder bestens aufgestellt, da man ja mit Chassis und Motoren von Hendrick Motorsports versorgt wird.
Doch zurück zu den Fahrer und zwar dem Teambesitzer selbst: Tony Stewart. Smoke ist nach seinem schweren Unfall endlich wieder einsatzbereit und kann es selbst kaum noch erwarten. Wie fit Tony Stewart schon ist physisch als auch psychisch bleibt abzuwarten, aber sollte alles passen, dann ist mit Smoke auf jeden Fall wieder zu rechnen. Neu ist auch mal wieder der Crewchief von Tony Stewart, da Steve Addington zu Phoenix Racing gewechselt ist. Neuer Crewchief wird ab dieser Saison Chad Johnston. Johnston war langjähriger Crewchief von Martin Truex Jr. bei Michael Waltrip Racing und ist nun nach der gezwungenen Schließung des #56er Teams zu Stewart gewechselt.
Kurt Busch war eine der großen Überraschungen im vergangenen Jahr. Mit dem kleinen Furniture Row Team schaffte er den Einzug in den Chase und machte damit mehr als nur auf sich aufmerksam. Für Busch kam die Chance optimal. Nachdem er seinen Hut bei Penske nach einigen Eskapaden nehmen musste, kämpfte er sich über Phoenix und eben Furniture Row Racing zurück in ein absolutes Topteam im Sprint Cup. Diese Chance sollte der Mann aus Las Vegas nutzen und das mit ihm immer zu rechnen ist, hat er im letzten Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gesponsert wird der Wagen bei allen Rennen von Co Owner Gene Haas selbst. Er war es auch, der Kurt Busch ins Team holte, was Ryan Newman sauer aufstieß, da Stewart selbst lange sagte, dass man ein viertes Team nicht stemmen könne. Kurt Busch im Übrigen, geht in diesem Jahr mit der Startnummer 41 an den Start.
Bleibt noch Danica Patrick. Die erste Saison war dann doch eher bescheiden. Bis auf die Pole beim Daytona 500 kam nicht mehr viel. Und so lag sie am Ende in der Meisterschaft auf Gesamtplatz 27. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es ihre erste volle Cup Saison war, aber etwas mehr hätte man von der ehemaligen IndyCar Piloten schon erwarten können. Sie steht in diesem Jahr gewaltig unter Druck, denn mit Harvick, Stewart und Busch hat sie drei sehr starke Teamkollegen, die mit identischem Material unterwegs sind. In diesem Jahr muss also eine Steigerung kommen. Regelmäßige Platzierungen unter den Top 15 – Top 20 sind eigentlich Pflicht in diesem Jahr.
Zu guter Letzt wollen wir im zweiten Teil unserer großen NASCAR Vorschau noch auf Richard Childress Racing blicken, denn gibt es doch größere Veränderungen, denn Kevin Harvick und auch Jeff Burton haben das Team verlassen. Paul Menard bleibt dem Team erhalten und bekommt Austin Dillon und Ryan Newman als neue Teamkollegen.
Mit Ryan Newman hat sich RCR einen guten und erfahrenen Piloten ins Team geholt. Newman ist immer für ein gutes Ergebnis zu haben und dürfte nach dem er mehr oder weniger von SHR entsorgt wurde mit einer großen Portion Motivation in die neue Saison gehen. So nach dem Motto “Jetzt erst recht.” Newman wird mit der Startnummer 31 an den Start gehen. Und realistisch gesehen, ist Newman wohl der Einzige Pilot aus dem RCR Team, mit einer reellen Chance auf den Chase.
Das Paul Menard kein schlechter Fahrer ist hat er in der letzten Zeit durchaus unter Beweis gestellt. Was ihm aber fehlt ist die nötige Konstanz. Hieran muss er gemeinsam mit seinem Crew Chief Richard Labbe in diesem Jahr unbedingt arbeiten. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, um weiter vorne mitfahren zu können. Sein letzter Sieg liegt bereits 3 Jahre zurück und eine Teilnahme am Chase ist realistisch betrachtet in weiter Ferne. Allerdings ist sein Cockpit mehr oder weniger sicher, da er kräftig von der Firma seines Vaters gesponsert wird.
Im dritten Teil blicken wir auf drei weitere Teams und deren Chancen in der Saison 2014.