Es geht wieder los: Die NASCAR startet in dieser Woche in die neue Saison. Auch wenn es erst in der kommenden Woche um die Wurst geht, blicken wir schon mal auf die Saison voraus, die am Wochenende mit dem Sprint Unlimited beginnt.
Credit: Chris Graythen/Getty Images
Wie immer war die Pause recht kurz und trotzdem kommt sie einem NASCAR Fan viel zu lange vor. Aber endlich hat das warten am Ende und es wird wieder gefahren. In dieser Saison gibt es einige Neuerungen, die wir in unserer ausführlichen Vorschau noch mal ansprechen wollen und wir werden einen Blick auf die einzelnen Fahrer und Teams werfen, denn es gab in diesem Winter einige Umbesetzungen.
Beginnen wollen wir zunächst mit dem Rennkalender. Hier hat sich um Vergleich zu den letzten Jahren eigentlich nicht wirklich was verändert. Der eine oder andere Termin wurde getauscht, aber das war es auch schon. Wie üblich umfasst der Kalender 36 Rennen, zzgl. Sprint Unlimited, die Duels und das All-Star Rennen. Und die letzten zehn Rennen gehören zum Chase.
Kommen wir zu den Neuerungen in diesem Jahr. Die größten Neuerungen sind zweifelsohne der Chase und das neue Qualifying-Format.
Chase
Die Offiziellen möchten Siege ab dieser Saison mehr belohnen als bisher. Klingt erstmal nicht schlecht, aber das neue Format stellt so ziemlich alles auf den Kopf und alle 35 Rennen vorher sind eigentlich für die Katz. Diese massive Änderung hat viele Überrascht und viele Fans sind von der Neuerung überhaupt nicht angetan. Doch der Reihe nach.
Wer kommt überhaupt in den Chase?
Jeder Fahrer der eins der ersten 26 Rennen gewinnt ist automatisch für den Chase qualifiziert. Außerdem ist auch der Fahrer mit dem meisten Punkten nach dem 26. Rennen automatisch für den Chase qualifiziert, auch wenn er kein Rennen gewinnen konnte. Neu ist auch, dass der Chase nun aus 16 Fahrern besteht. Gibt es weniger als 16 Saisonsieger, wir nach Punkten aufgefüllt und sollte es mehr als 16 Fahrer mit einen Rennsieg geben entscheiden ebenfalls die Punkte.
Wie sieht der neue Chase aus?
Der neue Chase besteht aus insgesamt vier Runden, welche wir nun ein wenig erläutern werden. Zum Start des Chase erhalten alle Piloten 2000 Punkte + 3 Punkte für einen Sieg.
Die ersten drei Rennen sprich Rennen 27 – 29 nennt sich „Challenger Round“. Jeder Fahrer der eines der drei Rennen gewinnt ist automatisch weiter. Jene Piloten, die in dieser Runde keinen Sieg erlangen konnten, qualifizieren sich für die nächste Runde über die Punkte, welche die besten 12 Fahrer erreichen.
Es folgt die zweite Runde die „Contender Round“. Auch diese besteht wieder aus drei Rennen, also den Läufen 30 – 32 Auch hier verabschieden sich wieder die schlechtesten vier Piloten und es bleiben noch acht übrig.
Weiter geht es mit der „Eliminator Round“ bei den Läufen 33 – 35. Auch hier gilt das gleiche wie bei den letzten Runden. Die schlechtesten vier verabschieden sich und am Ende bleiben jene vier Piloten übrig, die dann um den Titel fighten.
Und zwar im alles entscheidenden Rennen, dass die NASCAR „First-To-The-Finish Championship Finale“ nennt. Und die ganze Sache ist ganz Simpel. Der Fahrer von den letzten vieren, der am besten abschneidet ist der neue NASCAR Sprint Cup Champion.
Alle die bereits vorher ausgeschieden sind, haben die Möglichkeit im letzten Rennen noch um Platz 5 in der Gesamtwertung zu kämpfen. Alle ausgeschiedenen Fahrer bekommen wieder 2000 Punkte plus die Punkte, die sie im Chase herausgefahren haben. Auch der Kampf um Platz 5 ist also am Ende durchaus spannend, denn es geht um viel Geld, dass die Teams natürlich gerne mitnehmen möchten.
Neues Qualifying
Das langweilige Einzelzeitfahren ist endlich Geschichte und es gibt nun ein neues Qualifying in mehreren Teilen, ähnlich wie bei der Formel 1. Wie das neue Format genau aussieht, schauen wir uns nun etwas genauer an.
Auf Strecken, die mindestens 1,25 Meilen lang sind (also Atlanta, Brooklyn, Charlotte, Darlington, Daytona, Fontana, Fort Worth, Homestead, Indianapolis, Joliet, Kansas City, Las Vegas, Pocono, Sparta, Talladega, Sonoma und Watkins Glen), wird es eine dreiteilige Qualifikation geben. Teil 1 der Qualifikation geht über 25 Minuten. An diesem Teil nehmen alle Piloten teil und sind dementsprechend auch alle auf der Strecke. Die schnellsten 24 ziehen dann in das 10-Minütige „Q2“ ein. Nach den 10 Minuten scheiden die langsamsten 12 Piloten aus und die verbliebenen 12 fahren in nochmals 5 Minuten die Poleposition unter sich aus.
Auf Strecken, die kürzer als 1,25 Meilen lang sind (also Bristol, Dover, Loudon, Martinsville, Phoenix und Richmond), wird es ein zweiteiliges Qualifying geben. Q1 geht über insgesamt 30 Minuten. An diesem ersten Teil können wieder alle Piloten teilnehmen. Nach dem ersten Teil scheiden alle Piloten ab Position 13 aus, sodass die schnellsten zwölf im 10-Minütigen Q2 die Pole unter sich ausfahren.
Am Setup darf während der Qualifikation gearbeitet werden, die Reifen dürfen aber nicht gewechselt werden. Auch Reparaturarbeiten darf man nur in der kurzen Pause zwischen einem Segment durchführen.
Die neue Qualifikation gilt übrigens nicht beim Daytona 500. Hier bleibt alles wie gehabt. Sprich die Startplätze werden über das Einzelzeitfahren und die Duels vergeben. Auch beim Sprint Unlimited und dem All-Start Race, welche beide nicht zur regulären Meisterschaft zählen, wird das neue Format nicht angewendet.
Für uns Fans ist das neue Format auf jeden Fall deutlich spannender als das langweilige Einzelzeitfahren, dass sich je nach dem auf welchem Oval der Sprint Cup unterwegs war teilweise 2 Stunden dauerte.
Neuer Strafenkatalog
Die Strafen die in der NASCAR verteilt wurden, waren in der Vergangenheit nicht immer wirklich nachzuvollziehen. Gut, dass die Offiziellen nun einen neuen Katalog vorgestellt haben, der das ganze transparenter machen soll. Los geht es mit einem einfachen „W“, welches für eine Verwarnung ohne weitere Konsequenzen steht. Danach folgen verschiedene Stufen von P1 – P6. Bei der Stufe P1 gibt es allerdings noch kein Punkteabzug oder eine Geldstrafe.
Erst ab der Stufe P2 werden die Strafen härter. So gibt es bei den Stufen P2 und P3 ein Punkteabzug von 10 bzw. 15 Punkten und eine Geldstrafe zwischen 10.000 US-Dollar und 50.000 US-Dollar. Außerdem kann hier bereits der Crewchief gesperrt werden.
Bei den Stufen P4 – P6 gibt es Punktabzüge zwischen 25 und 150 Punkten sowie Geldstrafen zwischen 40.000 und 200.000 US-Dollar. Interessant ist noch der Fakt, dass wenn eine Strafe der Stufe P6 gegen den Sieger ausgesprochen wird, er zwar der Sieger bleibt, aber der Sieg nicht zählt, um den Einzug in den Chase zu schaffen.
Änderungen am Gen6
Auch am Gen6 gibt es ein paar kleine Änderungen, die man nach der ersten Saison für dieses Jahr einführt. Veränderungen gibt bei der Aerodynamik und auch bei der Mechanik.
Ab dieser Saison gibt es härtere Federn für das Gen6. Bisher haben die Teams an der Front häufig sehr weiche Federn benutzt, damit das Auto bei der Inspektion die richtige Höhe hatte, aber damit ist nun Schluss. Die neuen härteren Federn haben für die Teams aber auch einen Vorteil, denn die empfindlichen Radaufhängungen müssen nun nicht mehr das komplette Fahrzeuggewicht tragen. Den Teams ist nun freigestellt, ob sie die Front des Wagens schon bei der Inspektion um 0,5 Zoll absenken, laut den Offiziellen können die Teams das Auto auch um ganze 1,5 Zoll absenken, wenn sie es denn hinbekommen.
Neu sind auch die größeren Heckspoiler. Ab der Saison 2014 wird dieser 8 Zoll hoch sein. In der vergangenen Saison war dieser noch 7,25 Zoll hoch. Der neue Spoiler ist also rund 2 cm höher, als der alte und diese zusätzlichen 2 cm werden in Form einer transparenten Lexan-Blende angebracht, um den Piloten eine bessere Sicht zu ermöglichen. Durch den größeren Spoiler soll der Grip der Hinterachse erhöht werden, was dazu führen soll, dass die Piloten mehr auf der Strecke fighten. Der Vorteil diese Lexan-Blende ist außerdem, dass sie relativ schnell ausgetauscht werden kann, wenn man merkt, dass es doch nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat.
All diese Neuerungen treten erst beim zweiten Saisonlauf in Kraft. Für das Daytona 500 gibt es ein gesondertes Update. Beim Dayt0na 500 wird der Heckspoiler 4,5 Zoll hoch sein und damit 0,5 Zoll höher als noch in der letzten Saison und soll auch auf den Superspeedways mehr Grip auf der Hinterachse für ein besseres Racing bringen.
Im zweiten und dritten Teil unserer großen Vorschau werden wir dann auf einige Teams und Fahrer blicken.