Kurz vor Ende der Saison, geben die Fahrer noch einmal alles. Auf der Strecke und auch in der Garage. Prügelende Crewmitglieder, Rachecrashs von Champions, Öl auf der Strecke und ein Gewinner, auf den man nicht gewettet hatte. Das war Phoenix.
Credit: Tom Pennington/Getty Images for NASCAR
Das Rennen auf dem Phoenix International Raceway war ausverkauft und die Besucher bekamen einiges für ihr Geld geboten.
- Da war ein, mit Absicht verursachter, Crash von Jeff Gordon, der sich Clint Bowyer vornahm.
- Die Crewmitglieder von Gordon und Bowyer ging im Garagenbereich aufeinander los.
- Bowyer war bereit sich Gordon vorzunehmen.
- Ein Crash in die Mauer, zerbeulte nicht nur Jimmie Johnsons Auto, sondern machte auch ernsthafte Dellen in seine Championshipträume.
- Das Finish in Phoenix kam mit zwei Runden Verspätung und mit absolutem Chaos.
- Kevin Harvick gewann das Rennen und den hatte niemand auf dem Schirm.
Aber eins nach dem anderen.
Jimmie Johnson kam nach Phoenix, dem vorletzten Rennen der Saison 2012, mit einer Führung von sieben Punkten vor Brad Keselowski. In Runde 234 mit Johnson auf Platz sieben, platze ihm ein Reifen und schickte ihn hart in die Mauer. Auf Pit Road wurde lange an seinem Auto gearbeitet und er konnte auch wieder raus ins Rennen. Aber Johnson landete zum Schluss auf Platz 32. Er verlor damit die Punkteführung und wird im letzten Rennen in Homestead einiges aufholen müssen um die 20 Punkte Rückstand wettmachen zu können. Keselowski landete auf dem sechsten Platz.
Aber Keselowski wird zum ersten Mal Champion sein, wenn er das letzten Rennen auf Platz 15. oder höher beendet. Völlig egal wo Jimmie Johnson landet.
In den Interviews nach dem Rennen war Keselowski zwar glücklich über die Führung, aber unglücklich über die Qualität des Rennens. Und wer soll es ihm verüblen? Jeff Gordon hatte, aus seiner Sicht, schon während der ganzen Saison Probleme mit Clint Bowyer. Auch diesen Sonntag gerieten die beiden Autos ineinander. Gordon hatte nun endgültig genug. Er wartete bis Bowyer um ihn herum fuhr und schickte ihn dann in die Wand. Aber damit war das Ganze noch nicht durch. Als Gordon seinen Wagen in der Garage parkte, gerieten die Crews der beiden heftig aneinander. Schubsen und schimpfen inklusive. Auch Gordon hätte den einen oder anderen Punch ausgeteilt, wäre er nicht von einem Crewmitglied weg geschoben worden. Bowyer wiederum stoppte seinen Wagen auf Pit Road, lief dann zur Garage und wollte an Gordon ran.
Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das letzte Rennen dürfte alleine schon zwischen Gordon und Bowyer spannend werden.
Ob NASCAR selbst noch Strafen verhängen wird, ist unklar. Allerdings sieht NASCAR Prügeleien zwischen Teams nicht gerne. Für gewöhnlich kommt eine Entscheidung ein, zwei Tage später und nicht spontan.
Eine spontane Entscheidung wäre vielleicht angebracht gewesen, als Danica Patrick kurz vor Ende einen Unfall hatte und Öl verlor. Aber eine Caution wurde nicht gegeben. NASCAR sagte, man hätte keine Flüssigkeit auf der Strecke gesehen. Kevin Harvick allerdings sagte die ganze Fahrbahn wäre voll davon gewesen. Denny Hamlin, der auf den zweiten Platz fuhr, wurde genauer: Auf der Strecke sei so viel Öl gewesen „Ray Charles could see it“. Das Resultat war das einige Autos auf dem Öl ins Rutschen kamen und ineinander krachten.
NASCAR gab aber eine Caution nach diesem Unfall und das kurz bevor Kevin Harvick als Führender die weiße Flagge sah. Harvick ist der Meinung, er hätte die Zielgerade schon überfahren als weiß geschwungen wurde. Wäre dem so, hätte er das Rennen beendet ohne einen weiteren Restart. NASCAR sah das anders. Somit wurden zwei Runden extra gefahren, bevor Kevin Harvick nach 44 Rennen ohne Sieg, endlich wieder in der Victory Lane feiern konnte.
Das letzte Rennen steht an. Einige Feuerchen lodern unter den Fahrern. Noch einmal heißt es für diese Saison: „Gentlemen, start your engines“. Das Finale findet in Homestead, Miami, Florida statt. Ob es wieder so spannend wird wie im letzten Jahr? Das werden wir sehen.
