Viel Geduld brauchte man als NASCAR-Fan am letzten Sonntag mal wieder, aber das warten hatte sich gelohnt, denn man bekam klasse Racing geboten.
Regen, Regen und nochmals Regen. Die Wettervorhersage sah alles anderes als gut aus, dennoch wollte die NASCAR das Rennen unbedingt am Sonntag über die Bühne bringen, denn der Wetterbericht für Montag und Dienstag sah auch nicht wirklich besser aus. Mit rund 2 Stunden Verspätung konnte das Rennen dann doch endlich aufgenommen werden. Viele Fans waren allerdings nicht mehr vor Ort. Es war schon fast erschreckend wie leer die Tribünen waren. Man kann nur hoffen, dass viele Fans aufgrund der bescheidenen Wettervorhersage gar nicht erst den weiten Weg an die Rennstrecke angetreten haben. Allerdings hat sich die Anreise für die Fans die dann doch da waren mehr als nur gelohnt.
Polesitter Denny Hamlin musste seinen ersten Platz relativ schnell an die beiden Penske Piloten abtreten. Brad Keselowski und Joey Logano setzten sich an die Spitze und hatten das Rennen zunächst auch im Griff. Erst als es dann an die Überrundungen ging und so war der kleine Vorsprung, den die Beiden herausgefahren haben relativ schnell wieder weg und im Rückspiegel tauchten Matt Kenseth und Jeff Gordon auf. In Runde 50 gab es dann die obligatorische Comeptition Caution.
Jimmie Johnson übernahm nach den Stopps die Führung, da er nur die beiden Reifen auf der Linken Seite wechseln lies, ein folgenschwerer Fehler wie der weitere Rennverlauf gezeigt hat. Aus der Spitzengruppe verabschiedet hatte sich Jeff Gordon, der in der Box mit einem anderen Wagen kollidierte. Doch die Competition Caution war kurios, denn plötzlich war auf der ganzen Strecke „Klopapier“ verteilt. Dies sorgte zunächst für reichlich Verwirrung bei Fans und Teammitgliedern. Doch wenig später folgte die Aufklärung. Alex Bowman verlor seine Batterie und zwar eine Blei-Vlies-Batterie, welche dann auch relativ schnell von den anderen Autos zerlegt wurde. Die Kommentatoren von Fox hatten jedenfalls ihren Spaß.
Johnson hatte das Rennen nach dem Restart zunächst im Griff, erst in Runde 97 verlor er die Führung an Matt Kenseth, der ebenfalls ein richtig starkes Auto hatte. Nur wenig später kam es für Johnson knüppeldick, denn der rechte Vorderreifen gab den Geist auf. Johnson verlor aufgrund der Reparaturarbeiten drei Runden in der Box. Just zu diesem Zeitpunkt setze dann auch der Regen wieder ein, was nach 125 Runden zur zweiten Unterbrechung des Rennens führte.
Nach mehr als drei Stunden hatte sich der Regen verzogen und die Strecke war wieder bereit für Racing. Die Bedingungen hatten sich aber massiv geändert. Denn mittlerweile war es deutlich kühler geworden, was dazu führte, dass der Beton deutlich mehr Grip hatte. Matt Kenseth nahm das Rennen als Spitzenreiter wieder auf, musste die Führung aber nach kurze Zeit an Kurt Busch abgeben. Doch das war noch nicht alles für den Joe Gibbs Piloten, denn nachdem Danica Patrick und Cole Whitt ein kleines Techtelmechtel hatten und die nächste Caution ausgerufen wurde, wurde Kenseth von Timmy Hill über den Haufen gefahren. Ein DTM Auto wäre in 150.000 Teile zerfallen und wäre nicht mehr fahrbar gewesen, auch Kenseths Toyota sah nicht mehr sonderlich gut aus, aber nach einer Reparatur, tauchte Kenseth nach Halbzeit des Rennens schon wieder in der Spitzengruppe auf.
In Runde 188 rief die NASCAR eine weitere Competition Caution aus, da sich wie schon erwähnt die Bedingungen massiv geändert haben. Jamie McMurray war zu diesem Zeitpunkt an der Spitze, musste die Führung in der Boxengasse allerdings an Kurt Busch abgeben. Es folge im Anschluss ein längerer „Greenflag Run“. In diesem Run gab es mehrere Führungswechsel. Clint Bowyer, Kyle Busch und Kasey Kahne waren zu dieser Phase an der Spitze und boten nette Zweikämpfe.
Im weiteren Rennverlauf tauchte sogar Matt Kenseth wieder an der Spitze auf, doch er hatte an diesem Tag das Glück nicht auf seiner Seite. Ein Reifenschaden schickte ihn in die Mauer, weshalb er wieder zurückfiel. Platz 13 war damit das Maximum. Für Truex war es auch kein gelungener Sonntag., denn auch er erlitt einen Reifenschaden. Diese Caution nutzten alle aus, um nochmal Reifen und Benzin zu holen. Alle? Naja, nicht ganz. Carl Edwards, Ricky Stenhouse Jr. und Aric Almirola blieben draußen, was im Nachhinein betrachtet absolut die richtige Entscheidung war.
Auch für Kevin Harvick war es ein Sonntag zum vergessen. 50 Runden vor Rennende verabschiedete sich der Motor des Stewart-Haas-Racing Piloten und er rutschte auf seiner eigenen Ölspur in die Mauer. Keselowksi rutschte ebenfalls auf der Ölspur aus und landete im Heck von Jamie McMurray.
An der Spitze fuhren die drei Ford Piloten locker zum Sieg. Carl Edwards gewann vor Stenhouse Jr. und Aric Almirola. Doch das Rennen endete ziemlich kurios. Denn drei Runden vor Schluss gab es plötzlich eine Caution und keiner wusste so recht warum eigentlich. Debris war nicht zu sehen und auch kein Unfall. Die Aufklärung erfolgt wenig später. Auf dem Flaggenstand hat sich jemand ausversehen auf den Caution Knopf gelehnt und so die Gelbphase ausgelöst. Da es just in diesem Moment aber auch wieder anfing zu tröpfeln, beendeten die Offiziellen das Rennen.
Zum Schluss wie immer noch ein Blick auf das Rennergebnis und die Gesamtwertung. Am kommenden Wochenende steht dann ein echter „Knaller“ mit dem Rennen in Fontana an. Wobei abwarten, denn im vergangenen Jahr war das Rennen auf dem Auto Club Speedway eines der besten der Saison, wenn auch mit dem faden Beigeschmack vom Unfall von Denny Hamlin.
