Filmtitel. Meistens beachtet man sie gar nicht. Wer interessiert sich schon, wer der ausführende Produzent eines Filmes ist. Oder wer die Schauspieler gecastet hat. Oder wer für die Kostüme verantwortlich ist. Unromantische Kinobesucher gehen auch, sobald auf der Leinwand “Ende” steht und der zusammengeschnittene Soundtrack noch mit dem Abspann läuft. Als NAPOLEON DYNAMITE seine Probeaufführung hatte, fing der Film einfach so an, ohne einer Eröffnungssequenz. Die Testzuschauer waren irritiert. Oder verärgert. Oder beides. Jedenfalls hatte man das gefälligst zu ändern. Und der Regisseur Jared Hess wurde sich offenbar klar darüber, dass so eine filmeinleitende Sequenz existentiell ist und engagierte gleich einen Meister im Filmtiteldesign, Pablo Ferro. Der Kubaner gestaltete nämlich die Filmtitel für Stanley Kubricks Filme A CLOCKWORK ORANGE und DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB und hat einen sehr einprägsamen Stil entwickelt. Und mit dem Vorspann erhält der Film nun plötzlich eine formelle Geschlossenheit und lässt uns schon vorab in die Geschichte eintauchen. Auf einmal greifen wir nach unserem Lippenpflegestift, haben das Bedürfnis Phantasiegestalten zu zeichnen und kriegen einen unsagbaren Appettit auf ein Erdnussbuttersandwich: