Passend zu meinem Artikel in der vergangenen Woche und weil sich Kapstadt so gut mit Namibia verbinden lässt, möchte ich euch heute einmal eine beispielhafte Individualreise, durchführbar mit dem Mietwagen oder mit einem eigenen Chauffeur, durch das Land unendlicher Weite vorstellen.
Herbe Schönheit, wilde Tierwelt, herzhafte Farmküche, Gastfreundschaft, Geschichte, Kultur, Sternenhimmel, Ruhe, Abenteuer und hervorragende Gastronomie und Hotellerie machen dieses tolle Land im südwestlichen Afrika zu einem einzigartigen Erlebnis!
Tag 1 und 2: Windhoek – Mariental – Kalahari, ca. 300 km
Nach der langen Anreise solltet ihr euch ein bis zwei Tage Zeit zum Entspannen in einem der schönen Gästehäuser Windhoeks nehmen.
Anschließend geht es weiter über Mariental. Ein kurzer Stopp am Hardap Damm lohnt, um den Blick über Namibias größten Wasserspeicher gleiten zu lassen.
Angekommen in der Kalahari genießt ihr die Ruhe und den Ausblick über die unendliche Dünenlandschaft.
Tag 3: Kalahari – Keetmanshoop, ca. 250 km
Durch das Land der Nama geht es weiter nach Keetmanshoop. Von hier aus habt ihr die Möglichkeit, die prähistorischen Köcherbäume mit ihrer goldenen Rinde und „Giant’s Playground zu besuchen. Besonders bei Sonnenuntergang werdet ihr hier ein atemberaubendes Fotomotiv haben.
Tag 4: Keetmanshoop – Fish River Canyon, ca. 200 km
Heute geht es zum zweitgrößten Canyon der Welt. Die Steilhänge des Fish River Canyon fallen bis zu 550m in die Tiefe. Es lohnt ein Abstecher zu den heißen Quellen von Ai-Ais.
Zum Sundowner solltet ihr zurück zu einem der tollen Aussichtspunkte über den Canyon fahren und das Farbenspiel auf euch wirken lassen.
Tag 5: Fish River Canyon – Aus, ca. 300 km
Als Zwischenstopp dient heute das Örtchen “Aus”. Ca. 25 km entfernt von Aus entfernt befindet sich Gharub. Mit etwas Glück könnt ihr hier Wildpferde über die Ebenen galoppieren sehen.
Tag 6: Aus – Kolmanskop/Lüderitz - Aus, ca. 250 km
Auf einem Tagesausflug nach Kolmanskop und Lüderitz werdet ihr euch wie zu Haus fühlen J. Kolmanskop diente bis vor ca. 100 Jahren dem Diamantenabbau vieler Deutscher. Heute findet man hier eine verlassene Geisterstadt inmitten von riesigen Dünenbergen. Auch Lüderitz, benannt nach einem Bremer Tabakhändler, beeindruckt durch eine lange Kolonialgeschichte. Eine Stadttour zur Felsenkirche, zum Goerke Haus und dem Postamt ist ein Muss für jeden Besucher.
Tag 7 und 8: Aus – Sossusvlei, ca. 350 km
Entlang des Namib Naukluft Parks und des Namib Rand Nature Reserves geht die Fahrt weiter bis nach Sesriem, dem Tor zu den riesigen Sanddünen von Sossusvlei.
Sowohl zu Sonnenunter- als auch –aufgang bietet sich dem Auge ein beeindruckendes Spektakel. Anschließend besucht ihr den Sesriem Canyon, der zur Trockenzeit bewandert werden kann.
Tag 9 und 10: Sossusvlei – Swakopmund, ca. 400 km
Heute verlasst ihr die farbenprächtigen Dünen von Sossusvlei und fahrt weiter in die „Deutsche Stadt“ Namibias. Hier werdet ihr nicht nur deutschen Kuchen und deutsche Architektur vorfinden sondern vor allem auf die deutsche Sprache treffen, die hier nach wie vor allgegenwärtig ist. Ein Ausflugsziel von hier aus ist die Robbenkolonie am Cape Cross.
Tag 11 und 12: Swakopmund – Erongo Gebirge, ca. 250 km
Von der Küste geht es in das Inland Namibias, vorbei am Berg „Spitzkoppe“ mit seinen 1730m bis in das Erongo Gebirge. Besucht die Felsmalereien der Phillips-Höhle und die Felsformationen von „Bulls Party“ auf der Farm Ameib.
Tag 13: Erongo Gebirge – Twyfelfontein, ca. 300km
Heute stehen viele Highlights auf dem Programm:
Unter anderem der Brandberg mit ca. 2580m. Auf dem Weg nach Khorixas könnt ihr die berühmte Felszeichnung „White Lady“ besuchen. Bei Khorixas erwartet euch der über 200 Millionen Jahre alte „versteinerte Wald“. In Twyfelfontein besichtigt ihr die Felsgravuren, die „Orgelpfeifen“, den verbrannten Berg und die Ugab-Terrassen.
Tag 14 bis 17: Twyfelfontein – Etosha Nationalpark, ca. 400 km
Eines der Highlights dieser Reise ist der Etosha Nationalpark. Auf atemberaubenden Pirschfahrten erlebt ihr Nashörner, Giraffen, Elefanten, Zebras, zahlreiche Antilopenarten und mit etwas Glück auch Leoparden und Löwen. Insbesondere bei Sonnenauf- und –untergang versammeln sich die meisten Tiere an den Wasserstellen und ihr werdet mit großer Wahrscheinlichkeit unvergessliche Eindrücke erleben.
Tag 18 und 19: Etosha Nationalpark – Waterberg Plateau, ca. 400 km
Schon von Weitem ragt das Hochplateau mit den orangenen Klippen über die Savannenlandschaft hinaus. Auf von Rangern begleiteten Touren erlebt ihr Giraffen, Nashörner, verschiedene Pferdearten, Büffel und Leoparden.
Tag 20: Windhoek – Heimreise, ca. 350 km
Nach einer erlebnisreichen Tour fahrt ihr zurück nach Windhoek.
Mit vielen schönen Erinnerungen und wahrscheinlich einer gut gefüllten Speicherkarte tretet ihr die Heimreise an.
Unterkunftsvorschläge, den detaillierten Reiseablauf sowie eine Empfehlung für einen passenden Mietwagen/Chauffeur lasse ich euch gern zukommen! Diese Tour könnt ihr natürlich auch mit einem Camper mit Dachzelt durchführen.
Ein abschließendes Wort zur Reisezeit:
Die beste Reisezeit für Tierbesichtigungen sind die Monate Mai bis August. Es herrscht Trockenzeit und die Temperaturen liegen bei durchschnittlich ca. 25 Grad tagsüber. Nachts kann es kalt werden - eine Jacke solltet ihr daher nicht vergessen. Auch die Monate September und Oktober sind reizvoll. Weniger ratsam ist eine Reiseplanung in den Monate November bis Februar, da es sehr heiß und regnerisch ist.
Namibia wartet darauf, von euch entdeckt zu werden!