Namaste in Paradise: Einblicke in mein Yogi-Leben auf Retreat in Mexiko

Von Planetbackpack @planet_backpack
Einen Monat nur Yoga und Meditation am Meer in Mexiko.
Mein absoluter persönlicher Traum.

Im August letzten Jahres bin ich online auf das Hridaya Retreat Center gestoßen und es hat keine zwei Stunden gedauert, dann war ich eingebucht.

Viele gehen für Retreats dieser Art nach Indien zum Beispiel. Aber ich wollte ans Meer nach Mexiko. Schon vor exakt zwei Jahren war ich hier in Mazunte und habe ich mich in diese Gegend hier verliebt. Doch damals hätte ich noch nicht mal an einen Retreat gedacht..

Die wenigsten können sich wahrscheinlich genau vorstellen, wie meine Tage hier aussehen oder warum ich das ganze eigentlich mache.

Vielleicht denkst du dir auch, ich bin völlig dem Hippietum übergetreten. Bin ich auch. Und ich finds sensationell, denn:

Hippies sind sexy. Und Meditation ist sexy. Und Achtsamkeit ist sexy. Und Yoga ist total sexy. Und Chakren sind sexy. Und Räucherstäbchen auch. Und lange Umarmungen. Und veganes Essen. Und all das.

Mir bedeuten diese Wochen hier sehr viel. Mehr als viele andere Reisen. Es ist ein besonderes Erlebnis für mich und auf keinen Fall das letzte dieser Art. Yoga und Meditation haben in den letzten Jahren mein Leben verändert.

Daher dieser Post.

Namaste.

Was ist der Hridaya Yoga Retreat?

Hridaya ist eine eigene, recht neue Ausrichtung des Yoga, das sehr ähnlich dem Agama Yoga ist.

Der Fokus ist auf Meditation, den Chakras und auf dem Ausüben und Erlernen spiritueller Praxis und Theorie.

Es geht nicht darum Spiritualität in das tägliche Leben zu integrieren, sondern um die Integration des täglichen Lebens in Spiritualität.

Der Retreat besteht nicht nur aus täglichen Einheiten, sondern ist ein Kurs, in dem die Teilnehmer viel lernen.

Es gibt insgesamt drei Kursmodule, wovon ich derzeit das Modul 1 mache. Es dauert fast einen Monat bzw. 23 Tage und besteht aus Yogastunden, Meditationen und vielen Vorträgen. Es ist ein sehr umfassender Kurs mit viel Praxis und Theorie.

Wenn ich den Kurs in eigene Worte fassen würde, dann würde ich wohl sagen, dass er ein holistischer und sehr umfassender Crashkurs in Yoga, Meditation und dem Yogi Lifestyle ist. Wir lernen quasi, wie man “Yogi” wird – auf allen Ebenen.

Wenn du denkst, dass Yoga nur aus physischen Übungen besteht und man es nur in 90-minütigen Yogastunden in Yogastudios übt, dann bist du leider auf dem Holzweg – die Übungen und Klassen machen nur einen Bruchteil von Yoga aus.

Was Yoga wirklich ist:

Yoga ist ein holistischer und spiritueller Lebensstil und eine Lebensphiolosphie. Es ist eine Art sein Leben zu führen, und intimer mit sich selbst und dem Leben zu werden.

Es gibt viele Empfehlungen in vielen alten Schriften für das Leben eines Yogis, so z.B. Gewaltfreiheit, Vegetarismus, Reinigungstechniken, Atemübungen, Meditation, Asanas, das Lesen von Yogitexten und viele mehr.

Das bedeutet nicht, dass Yoga feste Regeln vorgibt und dass man kein Yogi ist, nur weil man Alkohol trinkt oder das Singen von Chants nicht mag. Yoga ist keine Religion – für mich sind es Guidelines für ein bewusstes und achtsames Leben.

Die Art des Yoga in Hridaya:

Das Yoga nach Hridaya ist für mich eine recht neue Art gewesen am Anfang. Viele Asanas werden recht anders ausgeführt als ich es von anderen Yogaarten kenne.

Ich würde es als Mischung aus Hatha Yoga und Yin Yoga beschrieben: Sehr meditativ, sehr langsam, sehr bewusst.

  • Die Asanas werden minutenlang gehalten. Jede einzelne Übung wird somit zu einer Meditation.
  • Es gibt sieben Aufwärmübungen, oft machen wir auch nur 12 Mal den Sonnengruß.
  • Nach den Asanas geht es dann zu einer Atemübung weiter für 15 Minuten, zumeist Square Breathing, gefolgt von Shavasana für 15 Minuten und einer Meditation für 15 Minuten.
  • Oft dauern die Yogastunden ungefähr 180 Minuten.
  • Es wird viel Wert auf Reinigungsechniken gelegt, wie zum Beispiel das Säubern der Zunge, des Magens mit Salzwasser morgens und vielen anderen.
  • Die Basis von Hridaya sind die 6 Chakren, deren Fokus auch tief in die Teachings und Asanaübungen und Meditationen integriert sind.

Es ist interessant mal einen ganz anderen Yogastil kennenzulernen und mich darin fallen zu lassen, auch wenn ich weiterhin großer Fan von Jivamukti und Vinyasa Yoga bin.

Die Art der Meditation in Hridaya:

Es gibt drei Ansätze für die Meditation:

  • Wahrnehmen des Herzzentrums
  • Wahrnehmen der kurzen Pausen nach dem Ein- und Ausatmen
  • Selbstuntersuchung mit der Frage “Wer bin ich?” (ohne nach einer Antwort zu suchen)

Mir hilft diese Art der Meditation sehr mich zu entspannen, besonders das Achten auf die Pausen ist für mich sehr gut um mich zu entspannen und aus dem Kopf zu kommen und meine Gedanken abzuschalten.

Wo ist das Retreat Center?

Hridaya Yoga liegt an der südlichen Pazifikküste im Staat Oaxaca zwischen Mazunte und San Agustinillo, beide sind etwa 10 Minuten zu Fuß entfernt.

Es ist auf einem Hügel mit Blick auf das Meer.

Die zwei nächsten Flughäfen sind in Puerto Escondido und Huatuco, etwa 45 – 60 Minuten entfernt. Potchutla ist die nächstgelenste Stadt und etwa 30 Minuten entfernt. Alle sind mit Bussen bzw. Sammeltaxis und Taxis zu erreichen. Oaxaca Stadt ist etwa sechs Stunden mit dem Minibus von Puerto Escondido entfernt.

Ich bin nach Mexico City geflogen, dann weiter nach Puerto Escondido und schließlich mit dem Taxi (600 Pesos) direkt nach Mazunte zum Center.

Warum ich diesen Retreat mache

1. Herunterkommen

Ich hab den Retreat schon Monate im Voraus gebucht. Etwas was ich normalerweise nie machen würde.

Aber ich wusste genau, dass ich diese Zeit, diese Auszeit, diesen Retreat brauchen würde. 2014 war ein sehr aktives und beschäftigtes Jahr besonders was Business anging.

Ich fühlte mich als würde ich ständig auf Hochfrequenz laufen, war oft gestresst und hatte nach meinem E-Book Launch und dem letzten Vortrag auf der DNX einen richtigen Burnout am Start. Nicht gut – besonders weil das nicht mein Ziel des ganzen ortsunabhängigen Lifestyles ist.

Mir war also klar, dass ich mal so richtig herunterkommen muss, die Geschwindigkeit meines Lebens herunterfahren muss. Entschleunigen.

2. Mal nicht arbeiten!

Im Zuge des Herunterkommens war mir auch wichtig, mal weniger Zeit vor dem Laptop zu verbringen. So sehr ich auch liebe, was ich tue und wie ich mein Geld verdiene – so sehr ist es auch oft nicht leicht, abzuschalten und mal ein paar Tage so richtig frei zu nehmen.

Das tue ich hiermit in Mexiko. Quasi sowas wie Urlaub!

Ich checke zwar meine Emails ein Mal am Tag und poste auf Facebook für Planet Backpack, aber von Sebastian und Blog Camp/Transit Media habe ich mich für die komplette Zeit abgemeldet, ich sage auch so gut wie jedes Interview und jegliche andere Anfragen an.

Wofür ich gerne Zeit aufbringe, wenn ich sie finde: Blogposts schreiben und veröffentlich. Gerade sitze ich auf einer Terrasse und schaue aufs Meer während ich das hier tippe. Einfach traumhaft.

Schreiben findet immer einen Platz in meinem Leben, es fühlt sich nicht nach Arbeit an.

3. Eine Auszeit nur für mich

Diese Wochen im Retreat sind nur mir gewidmet. Ich mache das alleine und für niemand anderen.

Ich hatte einfach auch das Verlangen mal einige Zeit nicht von Menschen umgeben zu sein, die ich kenne. Ich wollte viel Zeit alleine verbringen (wobei ich davon nicht ganz so viel habe, wie gedacht).

Das ganze ist quasi wie ein Geschenk an mich.

4. Wenig Ablenkung

Die Monate vor dem Retreat bin ich viel gereist, war oft in großen Städten und von vielen Menschen umgeben. Ständig Events, Ausgehen und andere Aktivitäten. Ständig gab es irgendetwas, das mich ablenken konnte.

Hier nicht. Der Ort hier ist klein, das Leben sehr einfach, meine Tage durch den Stundenplan strukturiert.

Ich bin viel am Meer und in der Natur, laufe viel barfuss und besinne mich auf das was ist: Das Jetzt.

Keine Shopping Malls, Clubs, hunderte Cafes oder Restaurants oder tausend andere Dinge, die meine Aufmerksamkeit haben wollen.

Alles verläuft hier im Dorf sehr ruhig, langsam und entspannt. Alles ist übersichtlich. Es gibt nicht zu viel Auswahl in den kleinen Shops, die Strände sind meist sehr ruhig, manche Teile auch total leer.

Das alles lässt mich auf das wesentliche konzentrieren: Mich, mein Körper, Meditation, Yoga. Das wiederum lässt mich besser entschleunigen und entspannen.

5. Yoga, Meditation, Spiritualität und den Yogi Lifestyle noch weiter in mein Leben vertiefen.

Vor etwa einem Jahr habe ich so richtig bewusst damit angefangen Yoga und Spiritualität in mein Leben zu integrieren.

Aber oft es ist eine große Herausforderung sein Leben als Yogi im Trubel der Großstadt oder auf Reisen so durchzuziehen, wie man es gern möchte. All diese Ablenkungen und Verpflichtungen!

Dieser Retreat ist eine wunderbare Gelegenheit Spiritualität noch mehr in mich und mein tägliches Leben zu vertiefen und mich voll darauf einzulassen.

7 Stunden Yoga, Meditation und Vorträge am Tag für 23 Tage lassen mich sehr tief gehen.

6. Silvester abseits von Stadt und Böllern verbringen

Ich bin kein Fan von unserem klassischen Silvester – dem Ausgehen, den Böllern und all das. Dieses Mal wollte ich mal ein ganz anderes Silvester verbringen. In Ruhe und Achtsamkeit.

Wir haben das neue Jahr in Meditation gestartet hier im Retreat und es war wunderbar. Danach habe ich mich dem Ausblick aufs Meer hingegeben. Ich glaub ich will das nur noch so machen!

7. Heilung und Loslassen von altem Ballast

Meine Seele und mein Herz brauchen diese Zeit hier um alte Wunden zu heilen. Ich finde hier Zeit und Momente während dem Meditieren, in welchen ich mich voll und ganz diesem Prozess hingebe. Es ist teilweise richtig schwierig mit den Schmerzen und der Traurigkeit zu sitzen und sie auszuhalten, aber ich weiss, dass es wichtig ist, dass sie diese Zeit brauchen bevor ich sie loslassen kann.

Viele andere in meinem Kurs fahren auch die emotionale Achterbahn während diesen Wochen. Kein Wunder…so viel Zeit und Nähe zu sich selbst bringt vieles hervor, was wir normalerweise schön zudecken und ignorieren.

Mein Tagesablauf im Retreat Center

Ich wach meist schon vor 7 Uhr auf, heute zum Beispiel um 6.30 Uhr. Ich wasche mich, checke kurz meine Emails und dergleichen, verliere mich im Sonnenaufgang für eine kleine Weile bevor ich mich hinsetze und für 30 Minuten meditiere.

Es gibt auch täglich von 7 bis 8 Uhr eine allgemeine Morgenmeditation in der großen Meditationshalle (es gibt insgesamt drei), aber ich bevorzuge meine eigene kleine Meditation in einer kleineren Halle und bin dann auch nicht so sehr davon abhängig, wann ich damit anfange.

Von 8.30 bis 10.45 Uhr haben wir unsere erste Yoga- und kurze Vortragssession des Tages. Danach gibt es Frühstück, Amaranth mit Papaya, Äpfel und Soyamilch. Manchmal kommt der Schokoladenmann (komplett natürliche schwarze Schoko!) oder die Gebäckfrau auch währenddessen vorbei.

Mit vollem Magen geht es dann meist mit ein paar Leuten oder auch alleine auf einen Spaziergang in das Café am Meer in San Agustinillo für einen Cappuccino mit Sojamilch (der beste im Dorf!) und einem frisch gepressten Orangensaft. Ich packe meinen Laptop aus, mache meine Emails, plane meine Facebook-Posts für Planet Backpack, schreibe an Blogposts und lese.

Manchmal gehe ich auch nach Mazunte, besonders wenn ich Früchte und Gemüse kaufen möchte, denn dort gibt es den einzigen Laden dafür.

Nach La Mora geht es meist an den Strand in Mazunte oder San Agustinillo, eine Runde Schwimmen und in der Sonne chillen.

Auf dem Rückweg hole ich mir nebenan eine Kokosnuss und trinke sie mit Genuss, ich bin quasi fast süchtig nach ihnen, was gut ist, denn sie sind wahnsinnig gesund und bieten dem Körper viele Elektrolyte.

Danach duschen bevor die zweitstündige Yoga-Nachmittagssession um 15.30 Uhr startet.

Um 17.30 Uhr haben wir Abendessen im Center, gefolgt von weiteren zwei Stunden Vortrag über Yogithemen. Meist schreibe ich auch währenddessen in mein tägliches Tagebuch, in dem ich meine Tage, Gedanken und Gefühle hier festhalte.

Manchmal gibt es Aktivitäten am Abend, wie zum Beispiel eine Filmnacht oder einen Shaktitanz oder besondere Meditationen (z.B. Anahata). Meist ist aber sehr ruhig im Center, viele gehen früh ins Bett.

Gelegentlich sitze ich mit anderen zusammen, vielleicht gehen wir auch auf ein Glas Wein oder aber ich hole meinen Laptop kurz raus oder lese.

Meine Bettzeit ist meist so gegen 22 Uhr. Das heißt ich schlafe etwa acht bis neun Stunden jede Nacht.

Sonntags ist unser freier Tag, der sich zum Beispiel anbietet um Bootstouren (Wale, Delfine, Schildkröten!!) zu machen oder um zu Punta Cometa zu wandern für den sensationellsten Sonnenuntergang überhaupt.

Fast täglich gibt es auch weitere Workshops, Talks, Aktivitäten und Diskussionsgruppen am Nachmittag vor der Nachmittagssession oder Abends. So zum Beispiel gratis Spanischunterricht, Film-/Dokunächte, Chanting Abende, Anahata Meditationen…

Meditation ist immer Teil der Yoga-Sessions am Morgen und Nachmittag, sowie der Vorträge am Abend – davor und danach, manchmal kurz, manchmal länger. Darüber hinaus werden wir dazu aufgerufen und immer wieder daran erinnert, immer zu meditieren: beim Essen, beim Gehen, beim Sonnenuntergang anschauen, am Strand… Meditation ist so Teil des Lebens hier, auch weil man ständig von anderen meditierenden Menschen umgeben ist.

Das Leben im Retreat

Wo ich schlafe

Es gibt unterschiedliche Unterkünfte im Center. Ich selbst war die ersten zwei Wochen in einem Privatzimmer, aber es gibt auch Mehrbettzimmer und auch zelten kann man.

In meinem Zimmer und besonders im Bad, das draußen ist, habe ich oft viele nette Freunde getroffen, besonders nachts: Kakerlaken, Grashüpfer, Geckos, Spinnen, Rießenameisen, große Käfer… Manchmal habe ich mich nachts nicht aus dem Bett getraut, obwohl ich eigentlich auf die Toilette musste

Gestern bin ich in ein Gasthaus direkt nebenan gezogen, einfach weil ich mich nach noch mehr Ruhe sehnte. Zudem habe ich hier fantastische Ausblicke auf das Meer.

Was wir essen

Jeder kann individuell entscheiden im Center zu essen. Von Montag bis Samstag gibt es Frühstück und Abendessen. Alles ist wunderbar vegan und gesund, perfektes Yogi-Essen also.

Frühstück ist zwar immer das selbe, dafür sehr gesund und lecker.

Zum Abendessen gibt gibt es oft sehr kreative Speisen mit Salat und auch Nachtisch.

Alles Speisen werden auf dem Boden gegessen.

Mittlerweile bin ich selbst auch total vegan hier und freue mich, dass ich den Sprung geschafft habe. Jetzt heißt es nur noch, das ganze auch weiter durchzuziehen, wenn ich hier weg bin…

Die sanitäre Situation

Besonders in der Trockenzeit, ist Wasser oft ein Problem. Das Center übt sich in Nachhaltigkeit in so ziemlich allen Richtungen, aber besonders auch mit Trocken-Trenn-Toiletten und den Bucket Kokosnuss Duschen (kein fließend Wasser).

Wir haben zu Beginn des Kurses eine Einweisung in alle Dinge hier bekommen und wie alles funktioniert, z.B. auch das Abwaschsystem und die sanitären Einrichtungen.

Am Anfang war das alles etwas ungewohnt, aber mit der Zeit habe ich meine Bucket Shower genossen und nahm mir ausgiebig Zeit um mich zu waschen und konnte mit meiner Trockentoilette auch wunderbar umgehen (das Geheimnis: man muss sie sehr sauber halten!).

Allerdings finde ich es in meiner neuen Unterkunft auch nicht schlecht, wieder ein normales Bad unter Dach zu haben!

Die Umgebung…

Wie vorhin schon erwähnt, sind die zwei Dörfer sehr ruhig und entspannt. Und das liebe ich an diesem Ort. Diese Ruhe. Die langsame Geschwindigkeit überall. Die lieben Menschen. Die Straßenhunde. Alles.

Die Gegend hier hat einen wunderbaren Hippie-Vibe. Viel Auswahl an vegetarischen/veganem Essen und Restaurants, überall Yoga, Aushänge für Reiki und Massagen und andere Körpertherapien..

Die meisten Touristen hier sind Mexikaner, es gibt keinen großen Luxus oder überteuerte Restaurants und Unterkünfte. Dafür funktionieren die zwei einzigen Bankomaten nur gelegentlich, wenn sie mal aufgefüllt werden

Die Menschen…

Ich bin hier im Center von einigen sehr interessanten und faszinierenden Leute umgeben.

Zum Beispiel Allen, der regelmäßig auf mehrmonatige Schweigeretreats in Burma und Nepal geht. Ich unterhalte mich sehr viel mit ihm und allein diese Begegnung und was ich alles von ihm lerne, war es wert hierher zu kommen.

Oder Martin, der zu Beginn des Kurses erstmal 8 Tage gefastet hat – kein Essen, nur Wasser. Oder Emilie, die mit einem Bandmitglied von NineInchNails seit Jahren zusammen ist und zuhause in Los Angeles Celebrities für Fashion Magazine fotografiert. Oder Jen, die vier Jahre in Pakistan gearbeitet und gelebt hat. Und noch so viele mehr.

So viel Geschichten und Beweggründe hierher zu kommen – jeder hat eine Story und jede ist interessant in meinen Ohren… Jeder Tag ist voll mit schönen Gesprächen und Momenten mit den anderen aus dem Kurs.

Auch unsere Lehrer sind sehr sehr faszinierend mit interessanten Geschichten und Persönlichkeiten. Sie sind alle unglaublich bewundernswerte Yogis.

Das Meer vor der Haustür jeden Tag

Wohl eines meiner liebsten Aspekte hier und ich schaue gerade darauf: Das Meer. Es ist immer da. Und jeden Tag ist es einfach nur wunderschön.

Ich gehe so gut wie jeden Tag schwimmen und liebe es das Wasser und dieses starke Naturelement an meinem Körper zu spüren.

Irgendwie hat dieser Ort eine sehr magische Energie, strahlt das Meer eine besondere Energie aus. Eine, die mir unglaublich gut tut.

Derzeit ist es Trockenzeit und seit meiner Ankunft scheint die Sonne hier ununterbrochen bei etwa 30 Grad. Es ist wirklich senstionell und himmlisch. Das Wasser glitzert, meine Haut ist sanft und gebräunt, immer ist es angenehm warm.

Ich könnte hier ewig bleiben.

Meine persönlichen Herausforderungen

Die Morgen-Sessions und das Halten der Asanas

Mein Körper ist morgens noch nicht richtig wach und warm, daher sind für mich die morgentlichen Yogaeinheiten oft sehr anstrengend. Es fällt mir schwer die Posen lang zu halten, alles schmerzt schneller und lässt sich noch nicht richtig dehnen.

Am Nachmittag bin ich viel fitter, stärker und dehnbarer. Aber auch dann erreiche ich oft meine Grenzen beim Halten der Asanas. In der ersten Woche haben wir mit zwei oder drei Minuten Halten gestartet, mittlerweile bleiben wir in Posen für fünf Minuten und länger. Probier mal aus deine Arme so lange einfach nur nach oben zu halten, dann weißt du ein wenig davon, was wir hier jeden Tag machen.

Gedanken während der meditativen Asanas

Während der Meditationen und der Yogaeinheiten kommen bei mir unglaublich viele Gedanken hoch und oft auch viele unterdrückte Gefühle, Schmerzen und emotionale Traumata kommen an die Oberfläche.

Das ist manchmal ganz schön überfordernd und bringt mich zum weinen – wie auch oft andere im Kurs.

Ich weiß, dass solche Prozesse völlig normal sind während Retreats dieser Art, daher gebe ich ihm mir auch voll hin, tausche mich mit anderen aus und hole mir Tipps.

Ich lerne mit diesen negativen Gefühlen umzugehen und sie heilend zu kanalisieren, mit ihnen zu sitzen ohne mich in ihnen zu verlieren. Ein Kunst, aber eine, die sehr wichtig ist für mich.

Meditation hilft mir mehr und mehr und ich merke, wie ich nach über zwei Wochen langsam ein wenig runterkomme und die Effekte von allem spüre.

Weniger Zeit für mich selbst als gedacht

Durch den sehr straffen Zeitplan und den vielen tollen Leuten um mich herum finde ich oft nur wenig Zeit nur für mich. Zumindest nicht genug in meiner Welt, denn ich brauche generell sehr viel Alleinzeit nur mit mir.

Gerade eben hole ich sie mir während ich eine Morgensession schwänze. Aber diese Stunden heute brauche ich einfach gerade, nur ich, das Meer, schreiben und lesen, Ruhe.

Insgesamt können wir acht Einheiten auslassen und ich mache es nur, wenn ich wirklich dringend Zeit für mich brauche.

Das Leben als Digitale Nomadin während des Retreats

Einfach mal vier Wochen pausieren? Nicht gaaaanz so einfach als Digitale Nomadin mit mehreren Online Businesses. Aber es geht.

Ursprünglich hatte ich vor, weiterhin ein wenig zu arbeiten und auch kontaktierbar zu sein für meinen Business Partner Sebastian und unsere Teammitglied Carina.

Nach ein paar Tagen war aber klar, dass ToDos und Businessangelegenheiten eine große Ablenkung für mich in den Retreats Sessions waren und mich nicht entspannen ließen. Zudem wollte ich die wenige Zeit des Tages, die ich für mich habe, mit “Business” füllen – wenn dann lieber mit nur schreiben für meinen Blog, so wie jetzt gerade. Also habe ich die beiden wissen lassen, dass ich mich bis zum Ende des Retreats ausklinken würde. Auf einmal konnte ich mich mehr auf den Retreat und all meine Zeit hier einlassen.

Zudem ist es schön zu sehen, dass ich mir die Freiheit nehmen kann eine längere Auszeit zu nehmen – somit weiß ich, dass mein Lifestyle und der Sinn des ganzen auch wirklich funktioniert!

Jedenfalls hatte ich mir auf dem Weg hierher am Flughafen in Mexico City eine 3G-Simkarte von Telcel geholt. Damit hatte ich auch hier in Mazunte wunderbares mobiles Internet – zumindest besser als alles Wifi hier (relativ stabile 1 Mbit Download und Upload). Ich konnte in meinem Zimmer ein wenig arbeiten und war nicht von den Geschwindigkeiten der Wifis in Cafes oder im Retreat Center abhängig, die während des Tages sehr schwankten.

Dann ist mir mein iPhone 6 aus meiner Hosentasche in die Spültoiletee gefallen. Und damit meine persönliche Internetverbindung, viele Fotos und Videos ohne Backup.. Gottseidank habe ich meine Samsung Galaxy Camera 2 dabei, die auf Android läuft und somit kann ich noch weiterhin wenigstens mein geliebtes Instagram und dergleichen nützen. Und mein Macbook Air habe ich natürlich auch noch.

Ansonsten tut es mir einfach nur gut ein wenig Abstand zu Laptop und Co. zu bekommen. Im Schnitt bin ich etwa eine Stunde am Tag am Bildschirm, an vielen Tagen auch gar nicht.

Ein magisches Erlebnis…

Noch 7 Tage hier, dann geht es für mich weiter in ein anderes Paradies, sehr weit entfernt von hier.

Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie ich auf meine Zeit hier reflektieren werde, was noch in mir passiert, was ich mitnehmen werde aus diesem Retreat, dieser besonderen Zeit.

Mehr dazu in einem anderen Post.

Eins ist sicher:

Es war mein erster, aber mit Sicherheit nicht mein letzter Retreat Der nächste in ein paar Monaten ist schon in Planung und ein Vipassana Schweigeretreat auch…

Hast du noch Fragen? Würdest du auch gerne auf einen Retreat? Oder hast du schon Erfahrungen? Rein damit in die Kommentare!