Naikan

Kürzlich wurde mir ein Buch voller amüsanter taoistischer Übungen und sinnlosem Aberglauben geschenkt. Diese Stelle jedoch gefiel mir: "Zu Hause behandelte Wang Liping seine Eltern mit größtem Respekt, der von tiefen und echten Gefühlen getragen war. Beim stillen Sitzen gingen seine Gedanken oft zurück in die Kindheit, als seine Mutter ihn voller Liebe aufgezogen hatte, und vor seinen Augen erschienen Szenen, die ihre Mühe bei der Erziehung von sechs Kindern zeigten. Diese Bilder der Erinnerung waren so klar und wirklich, dass sie Lipings Herz rührten. Wenn Kinder in die Liebe ihrer Eltern eingehüllt sind, so halten sie das für völlig normal und natürlich, wie ins Licht der Sonne eingetaucht zu sein, und nichts kann ihre emotionale Bindung erschüttern. Wenn Menschen sich als Erwachsene der Fürsorge ihrer Eltern erinnern, wie könnten sie beim Gedanken an die elterliche Liebe nicht Rührung empfinden?" (Chen Kaiguo/Zheng Shunchao: Der Meister vom Drachentor. München 2000)
Diese Überlegungen stellt man auch beim Naikan an, das auf den Jodo Shinshu-Praktizierenden Ishin Yoshimoto zurückgeht und in den 50er-Jahren entwickelt wurde. Im Wiki-Eintrag lest Ihr ja, wie es funktioniert. Diese Form der Selbstbefragung (die sicher auch Kritiker kennt) hat in der Regel eine Wirkung, die ich für ganz wesentlich auf dem buddhistischen Pfad halte und die selbst die größten Zweifler am Sinn jeder religiösen Übung anrühren könnte. Es ist DANKBARSEIN. Dankbarsein gehört nicht explizit zu den sechs Haupttugenden (paramita). Und nicht jeder hat Grund, seinen Eltern gegenüber so zu empfinden. Doch ich frage Euch: Ist ein tägliches Gefühl der Dankbarkeit nicht wesentlicher als jede Sitzmeditation, ja ist es nicht die beste Grundlage für Freigebigkeit, ethisches Verhalten und Weisheit?

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