Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Kind zu bekommen, oder bereits mitten im Kinderwahn steckt, kommt um Nahrungsergänzungen nicht herum. Wer dann auch noch in Foren stöbert, wird am Ende das Gefühl haben, ein ganzes Kilo Pillen schlucken zu müssen, damit es endlich klappt.
Hier ein kleiner Bericht aus einer Fragestunde mit unserem Doc in der Kinderwunschklinik: Sofern keine Diagnosen vorliegen, die eine Medikation für eine erfolgreiche Herstellung einer Schwangerschaft (ja, das nennt er so) vorliegen, ist es völlig egal, was man sich so an Nahrungsergänzungen einwirft. Wie er mir sagte, gilt das auch für das Gerücht, das sich offensichtlich hartnäckig in Foren hält, so dass sogar ich als extrem kritische Leserin darauf hereinfiel: Der TSH von unter 1. Befragt Euren Arzt, nicht Foren.
Daher ist auch dieser Artikel nur eine kleine Auflistung von Nahrungsergänzungen, die ich so zu mir nehme – kein medizinischer Rat oder eine “Must-Haves” Liste.
Nichts davon ist dringend notwendig, um schwanger zu werden, alles kann aber natürlich helfen. Einige Pillen aus dem oben abgebildeten “Menü” nehme ich ohnehin zu mir, gerade im Winter.
Die Basics
Vitamin D: Gerade im Winter! Dass wir in unseren Breitengeraden mit Vitamin D unterversorgt sind, sickert erst so langsam durch. Hochdosiert wird es kaum, nur bei diagnostiziertem “Mangel” verschrieben. Neben positiver Auswirkungen auf den Calcium-Stoffwechsel und das Immunsystem kann Vitamin D gegen leichte Winderdepris helfen – das ist der Hauptgrund, warum ich es nehme. Es soll auch hilfreich beim Abnehmen sein, da habe ich jetzt aber noch keine besonderen Effekte feststellen können
Ich nehme Vitamin D von Purepharma, 5000IE täglich (also zwei Kapseln).
Magnesium & Zink: Zink nehme ich im Winter in Dosen, die Ärzte und Apotheker vermutlich übertrieben finden – bis auf eine Ärzte, die Zugriff auf klinische Studien haben. Mir wurde mal gesagt, dass Zink für unser Immunsystem wichtiger ist als Vitamin C, und im Selbstversuch habe ich für mich den Beweis dafür gefunden: Ich habe im Winter oft eingerissene Mundwinkel – 3 Tage mit 45mg Zink und es ist Besserung in Sicht, 5 Tage und alles ist abgeheilt. Mein Hautbild wird auch besser.
Magnesium nehme ich nicht ganz so diszipliniert, das hat allerdings auch mit meiner Ernährung zu tun: Wer sich nicht von raffinierten Lebensmitteln aus Mehl und Zucker ernährt, sondern frische “Leafy Greens”, also Blattgemüse wie Salate, Spinat, und Senfgewächse wie Brokkoli zu sich nimmt, ist ohnehin schon besser versorgt als der Spaghetti-Durchschitt. Das gilt auch für Folsäure bzw. Folat, aber darauf komme ich später nochmal zurück.
Derzeit nehme ich Magnesium von Purepharma und Zink+Histidin von Abtei, weil ich zu faul war, in der Apotheke 25mg-Tabletten zu besorgen. Sollte ich vielleicht mal wieder machen, wäre ja immerhin eine Tablette weniger. Alternativ kann man natürlich auch immer alles mögliche bei Amazon bestellen, muss sich dann aber natürlich genauer die Inhaltsstoffe und realen Dosierungen ansehen. Vielleicht probiere ich mal die von Vitabay aus.
Omega3-Fischöl: Habe ich kürzlich erst mit aufgenommen – und auch erstmal nur eine der drei Kapseln, die Purepharma empfiehlt. Das liegt aber auch daran, dass ich einfach nicht so viele Pillen schlucken mag, selbst wenn ich sie über den Tag verteilt nehme. O3 ist ja so ein Alleskönner, gut für’s Herz, hilft den Blutzuckerspiegel zu senken, lindert ADS-Symptome und steigert die Konzentration, hilft gegen Einschlafprobleme… wo ich das so aufliste, denke ich, ich werde mir mal zwei weitere Kapseln in meine Dosette werfen, für Abends ;). O3 nehme ich auch von Purepharma – wie immer, nicht billig, aber hochdosiert und ohne blöde Zusatzstoffe.
Extra für den Kinderwahn
Folsäure. Nein, Folat. Metafolin. Paleo-Doc Chris Kresser hat einen ganzen Artikel über die Unterschiede geschrieben, aber ich versuche es, kurz zusammen zu fassen: Es scheint einen Zusammenhang zwischen Folsäure und Krebserkrankungen zu geben – und nein, nur weil man eine Folsäure-Tablette einwirft, bekommt man nicht automatisch Krebs. Trotzdem gibt es eine ziemlich einfache und sinnvolle Möglichkeit, keine Folsäure zu sich zu nehmen: Man nimmt Folat.
Folat ist ein genereller Begriff für eine Gruppe von wasserlöslichen B-Vitaminen und ist auch als Vitamin B9 bekannt. Folsäure ist der Begriff für die oxidierte, synthetische Verbindung, die in Nahrungsergänzungsmitteln oft verwendet wird. Folat ist die Variante, die in natürlichen Lebensmitteln vorkommt. Folat kann sofort vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden, während Folsäure erst seinen Weg durch die Leber finden muss.
Wie findet man aber nur heraus, wo Folat und wo Folsäure drin ist? Eigentlich relativ einfach: Man sucht nach folgenden Begriffen: Metafolin, “5-Methyltetrahydrofolat” oder “5-MTHF”.
Ich nehme derzeit Taxofit Metafolin, da dies aber immer noch 50% Folsäure enthält, werde ich vermutlich demnächst auf ein Präparat mit reinem Folat umsteigen.
Und sonst?
Dazu kommt, dass ich eigentlich der Meinung bin, dass ich genug Lebensmittel zu mir nehme, die Folat enthalten – aber ich habe keine Lust, mich anprangern zu lassen, weil ich es nicht nehme. Es gibt noch tausende Möglichkeit, den Nährstoffhaushalt zu pimpen, aber am Ende halte ich es für am sinnvollsten, sich gut zu ernähren. Frisches Gemüse und so. Ihr wisst schon.
Wie bereits eingangs erwähnt, erhebt meine Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, meine Ausführungen basieren auf meinen eigenen Erfahrungen und Recherchen, und wenn Ihr einen medizinischen Rat braucht, fragt Euren Arzt, und wenn Euer Arzt Eure Fragen nicht ausreichend beantwortet, sucht Euch einen anderen Arzt.
Achja: Eine Dosierungshilfe bzw. Tabletten-Organizer ist für Kinderwunsch-Geplagte definitiv eine gute Idee, insbesondere wenn man morgens, mittags und abends Hormone nehmen muss und gerne mal vergisst, ob man nun die Mittagsdosis schon genommen hat oder nicht.
Bis denndann.