Da wir täglich mehrmals Nahrung zu uns nehmen, sind Mahlzeiten eine ausgezeichnete Gelegenheit, die buddhistische Praxis ins tägliche Leben zu integrieren. Bereits durch diese kurze Praxis gibt es die Möglichkeit, täglich eine große Menge konstruktiven Potentials – häufig als „Verdienst“ bezeichnet – anzusammeln. Es heißt auch in den Überlieferungen, dass man den ersten Teil der Nahrung den Drei Juwelen, den Buddhas, Bodhisattvas und den Lehrern darbringen soll.
Nachdem die zubereitete Mahlzeit bereits am Tisch angerichtet ist, segnet man sie, indem man dreimal das Mantra OM AH HUM spricht. Dadurch verwandelt man das gewöhnliche Essen in köstlichen Nektar.
Während dieser Rezitation visualisiert man, wie man mit dem ersten OM AH HUM alle Buddhas und Bodhisattvas der zehn Richtungen und der drei Zeiten einlädt. Sie kommen herbei bzw. man ist sich ihrer Anwesenheit bewusst. Beim zweiten OM AH HUM fließt der Segen von Körper, Rede und Geist der Buddhas und Bodhisattvas in die drei Silben und von dort weiter in die Nahrung herab. Bei der dritten Wiederholung des Mantras sind alle dualistischen Vorstellungen von rein, unrein, mögen und nicht-mögen gereinigt. Auch alle Konzepte von Nahrung, Vorgang des Essens und der essenden Person sind aufgelöst. Dann spricht man das Gebet und am Ende rezitiert man wieder dreimal OM AH HUM.
Hier zusätzlich noch ein Gebet zum Herunterladen (Chenrezig_Nahrungssegen) mit einer Visualisation auf Chenrezig – dem Buddha des allumfassenden Mitgefühls.