Nählexikon – Näh-ABC: Die wichtigsten Nähbegriffe schnell erklärt

Von Katja Czajkowski

Wichtige Nähbegriffe für Anfänger und Fortgeschrittene

Nähen lernen leicht gemacht mit unserem Nählexikon. Nähmaschine, Stoff, los gehts! Ganz so einfach ist es meistens nicht. Man hält sich an ein Schnittmuster, liest geduldig die Anleitung und... versteht nur Bahnhof. Damit du mit deinem neuen Hobby sofort durchstarten kannst, gibt es hier im Näh-Lexikon die wichtigsten Begriffe rund ums Nähen für Anfänger kurz erklärt. Natürlich nicht nur für Beginner, auch wenn du schon etwas fortgeschritten bist, willst du vielleicht den einen oder anderen Begriff mal kurz nachschlagen. Schließlich entwickelt man sich weiter, wagt sich an neue Schnitte, Materialien oder Techniken!

Nählexikon

Abnäher

Als Abnäher bezeichnet man eine meist keilförmig abgenähte Falte im Kleidungsstück. Ein Taillenabnäher kann auch rautenförmig sein, er ist quasi aus 2 keilförmigen Abnähern nach oben und unten zusammen gesetzt. Durch einen Abnäher wird der flache Stoff an die dreidimensionale Körperform angepasst. Abnäher findet man an Schulter, Brust, Taille, oder am Bund einer Hose/Rock. Also überall dort, wo ein Übergang stattfindet von „man braucht mehr Platz" z.B. am Po oder Brust, zu „es muss enger sein" z.B. an der Taille. An Kinderhosen findet man Abnäher auch oft am Knie, diese werden manchmal noch von rechts abgesteppt um deutlich hervorzutreten. Abnäher werden nicht ausgeschnitten, man näht die Falte statt dessen mit der normalen Nähmaschine zur Spitze hin ab. Dabei muss die Spitze ganz weich auslaufen, sonst erhält man eine „Tüte". Der Faden wird am Ende nicht vernäht sondern lang hängen gelassen und verknotet, damit die Spitze flach gebügelt werden kann ohne aufzutragen. In der Regel bügelt man den Abnäher dann zur Körpermitte hin.

Absteppen

Mit Geradstich der Nähmaschine wird von der rechten Stoffseite eine bereits rechts auf rechts genähte Naht knapp daneben noch einmal nach genäht. Dadurch wird die Nahtzugabe fest genähte und die Naht selbst stabilisiert oder verziert. Schulternähte werden z.B. oft abgesteppt, damit sie flach liegen und stabiler sind.

Applizieren

Als Applizieren bezeichnet man den Vorgang, ein aus Stoffstücken ausgeschnittenes Bild auf Stoff aufzunähen. In der Regel fertigt man sich selbst eine Zeichnung an, oder benutzt ein (Kauf-)Bild, schneidet die einzelnen Elemente dann aus verschiedenen Stoffen aus und näht sie der Reihe nach auf den „Träger-Stoff" auf. Wenn man die Stoffstücke vorher mit doppelseitig klebenden Vlies bebügelt, hat man es beim umnähen später leichter, weil nicht alles verrutscht. Für Webware-auf-Webware empfiehlt sich Vliesofix, für dehnbare Stoffe ist Stretchfix die bessere Wahl. Sprühkleber kann auch funktionieren. Umnähen kann man die einzelnen Stoffteile dann z.B. mit 3-fach-Geradstich, oder mehrmals umrunden mit normalen Geradstich, das sieht dann aus wie „gemalt". Oder man arbeitet sich langsam mit einem ganz ganz engen Zickzackstich vor, das sieht dann aus wie ein Satin-Stich. Auch mit der Stickmaschine kann man sogenannte Appli-Stickereien fertigen.

Hier findest du ein Nähfrosch Tutorial zum Applizieren! Beleg

Belege findet man oft am Ausschnitt eines Kleidungsstücks. Statt eines Bündchens wird ein Schnittteil mit der gleichen Form wie das zu belegende Teil rechts auf rechts angenäht und dann nach links (also innen) umgeklappt. Oft verstärkt man die Belegteile, mit aufbügelbaren Vliesen. Der umgeklappte Beleg wird dann meist im letzten Schritt von rechts abgesteppt. Alternativ kann man auch die Nahtzugabe und den Beleg zusammen steppen, dann sieht man von aussen keine Naht und der Beleg legt sich trotzdem schön und bleibt innen.

Nähbücher: Nähtechniken und Stoffarten

Das richtige Nähbuch für Kinder, Anfänger und Fortgeschrittene finden.

Meine Empfehlungen Biesen

An Blusen oder Herrenhemden findet man manchmal (dekorative) Biesen. Das sind ganz knapp auf der rechten Seite abgenähte Falten. Meist sind es 3 oder mehr parallel verlaufende Biesen, die dem Kleidungsstück eine gewisse „Festlichkeit" geben, oder einfach andere Gestaltungsmöglichkeiten als das Einkräuseln bieten, um an bestimmten Stellen Weite zu reduzieren. Aber Biesen findet man auch z.B. an den Knie Partien von Biker-Jeggings!

Bruch/Stoffbruch

So nennt man die Kante, an welcher der Stoff im Fadenlauf gefaltet wird. Man legt z.B. das „halbe" Vorderteil Schnittmuster des Shirts an der Kante an, schneidet zu, und wenn man das Teil aufklappt, hat man ein ganzes Vorderteil. Der Bruch ist dabei die geschlossene „Faltkante" und wird NICHT aufgeschnitten. Der Fadenlauf verläuft immer parallel zur Webkante. Am Bruch gibt man keine Nahtzugabe.

Bügeleinlage/Bügelvlies Coverlock

Für das Nähen von Säumen sowie für das Einfassen von Ausschnitten eignet sich eine Coverlock sehr gut. Eine Coverlock näht mit mehreren Nadeln, ähnlich wie eine Overlock. Eine Overlock näht jedoch am Stoffrand (sie hat auch ein Messer), die Coverlock näht auf dem Stoff.

Doppelte Stofflage/gegengleich

Der Stoff wird gefaltet, so dass er doppelt liegt, und der Schnitt wird dann aufgelegt. Hierdurch entstehen bei einem Zuschnitt gleich zwei gespiegelte Teile. Man erhält also z.B. in einem Schritt einen rechten und einen linken Ärmel. Beim Musterstoffen sollte man immer darauf achten, dass das Muster nicht bei einem Teil auf dem Kopf steht.

Schnittmuster kann man heutzutage auf verschiedene Weise erwerben. Entweder kauft man ein Papier-Schnittmuster, das bekommt man im Laden, im Online-Shop oder in Zeitschriften. Da muss man die gewünschte Größe noch durchpausen und kann dann zuschneiden. Bei einem Ebook kauft man die digitale Datei, kann selbst ausdrucken (beliebig oft), klebt die Seiten zusammen (oder lässt große A0 Dateien plotten), schneidet die gewünschte Größe aus und kann loslegen. Beides hat vor und Nachteile. Du möchtest mal ein Ebook ausprobieren? Wie wäre es mit der Hose RAS?

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Hol dir die Ebooks hier! Einreihen/Kräuseln/Einhalten

Ein Stoffteil wird durch einreihen in kleine Falten gelegt. Zum Beispiel an Puffärmeln oder an Stufenröcken wird gekräuselt. Manchmal werden auch gerundete Kanten wie z.B. bei einer Armkugel oder bei gerundeten Taschen eingehalten. Dazu wird an der Stoffkante einfach entlang genäht, mit großer Stichlänge und geringer Fadenspannung. Die Fäden am Anfang und am Ende unbedingt lang hängen lassen und nicht vernähen/verknoten! Dann kann man mit der Hand vorsichtig an einem Faden (Ober- oder Unterfaden) ziehen und somit den Stoff kräuseln. Noch besser und gleichmäßiger wird es, wenn man zwei parallele Nähte am Rand setzt und dann gleichmäßig an beiden Ober- oder Unterfäden zieht. Dann lassen sich die kleinen Fältchen besser verteilen.

Fadenlauf

Der Fadenlauf ist sozusagen die Stoffrichtung. Hat man ein Muster mit Richtung, zum Beispiel eine Reihe von Hasen, dann ist der Fadenlauf ganz klar, denn die Hasen sollen richtig herum sein. Bei einem unifarbenen Stoff oder einem nicht orientierten Muster ist das ganze mitunter schon schwieriger zu erkennen. Der Fadenlauf läuft aber immer genauso wie die Webkante am Rand, also parallel zur Webkante. Noch ein Tipp: Die meisten Stoffe sind im Fadenlauf fester und quer zum Fadenlauf elastischer. Also einfach mal ziehen! (Bei Sweat gilt das nicht zwingend!!!) In Schnittmustern ist der Fadenlauf (Abkürzung „FL") in der Regel mit einem Pfeil gekennzeichnet.

Fadenspannung

Damit ist die Spannung des Nähfadens an der Nähmaschine gemeint, in der Regel die des Oberfadens. Die Spannung des Unterfadens an der normalen Nähmaschine sollte man nicht verstellen. Beim kräuseln wird z.B. die Fadenspannung reduziert, um den Stoff per Hand zusammen ziehen zu können. Bei einigen Stoffarten kann es auch sinnvoll sein, die Fadenspannung anzupassen, am besten probiert man dass an einem Reststück in Ruhe aus bis die Stiche sauber aussehen.

Französische Naht/Doppelnaht/Rechts-Links-Naht

Besonders feine oder durchsichtige Stoffe, oder Stoffe die leicht ausfransen näht man mit der französischen Naht zusammen. Das Besondere: Am Ende sind die Kanten „eingeschlagen" und können nicht mehr aufribbeln. Außerdem sieht das ganze auch von der Innenseite sehr sauber aus. Schon beim Zuschneiden muss man allerdings etwas beachten: man braucht die doppelte Nahtzugabe, also 1-1,5 cm. Zuerst werden die Stofflagen links-auf-links zusammen genäht, mit der normalen Nähmaschine mit Geradstich. Die Naht ist also auf der schönen Seite. Dann wird alles umgedreht und umgefaltet, so dass die Stofflagen rechts-auf-rechts liegen und die eben genähte Naht eingeschlagen ist. Hier wird dann nochmal mit Geradstich entlang der Naht genäht, so dass die offenen Stoffkanten von der Naht eingeschlossen werden.

Greiferfaden

An der Overlock oder Coverlock gibt es keinen typischen Unterfaden wie an der normalen Nähmaschine. Stattdessen gibt es einen bzw. mehrere „Greifer", die die Greiferfäden führen. Genau genommen ist aber der Unterfaden der normalen Nähmaschine ein Greiferfaden, der wird nur üblicherweise nicht so bezeichnet.

Heften

Mit der Hand grob etwas provisorisch nähen, um z.B. die Passform zu prüfen, oder zu verhindern, dass die Stofflagen verrutschen weil man keine Stecknadeln benutzen kann (z.B. Reißverschluss). Meist verwendet man dazu einen leicht reißbaren Heftfaden, den man später problemlos wieder Stich für Stich entfernen kann.

Knips

In manchen Schnittmustern wird die Bezeichnung „Knips" statt „Markierung" benutzt. Damit ist ein winziger Einschnitt innerhalb der Nahtzugabe gemeint. Dabei muss man aber wirklich sehr aufpassen und nur 2-3 mm einschneiden. Alternativ kann man die Stelle auch mit einem geeigneten Stift markieren.

Linke Stoffseite

Die linke Seite eines Stoffes bezeichnet die Seite, die später die Innenseite wird. Bei Musterstoffen ist sie leicht zu erkennen, es ist die „Rückseite" des Stoffes auf dem das Muster nicht so schön aussieht. Bei einfarbigen Stoffen muss man schon genauer hinsehen.

Links auf Links

Zwei Stoffe liegen mit ihren linken Seiten aufeinander, die schönen Seiten sind außen.

Mehrweite

Wenn eine Stoffstrecke länger ist als die andere, dann muss die längere beim Nähen eingehalten werden. Das z.B. bei Armkugeln der Fall. Die Rundung muss so eingenäht werden, dass es eine dreidimensionale Wölbung gibt, aber keine Falten eingenäht oder der Stoff gedehnt wird. Hierfür braucht man etwas Fingerspitzengefühl.

Nahtzugabe

Die Nahtzugabe ist der „Rand", auf dem du nähst um Stoffteile zu verbinden. Bei manchen Schnittmustern ist die Nahtzugabe enthalten, bei manchen muss man sie selbst zugeben. Bei einigen Nähwerken kann es erforderlich sein, die NZ ganz exakt einzuzeichnen; also die Nahtzugabe und die Linie entlang des Schnittmusters auf der man dann nähen soll. Manchmal reicht aber pi mal Daumen, wenn man ein gutes Augenmaß hat. Als Nahtzugabe empfiehlt es sich so etwa 0,5 - 0,7 cm zu nehmen, also grob gesagt eine knappe Fingerdicke rund um den Schnitt, ausser an Stellen wo keine gegeben werden soll (z.B. oft am Ausschnitt). Bei französischen Nähten braucht man doppelte NZ aufgrund der speziellen Nähweise.

Nähen mit der Nähmaschine

Verwende zum Nähen eine passende Nadel zu deinem Stoff. Bei dehnbaren Stoffen bist du mit einer Jerseynadel oder Ballpointnadel gut beraten. Vergiss nicht, Anfang und Ende jeder Naht zu verriegeln. Dazu nähst du einige Stiche vor- und dann wieder zurück. Damit verhinderst du, dass die Naht auf geht. Verwende zum Nähen einen möglichst elastischen Stich, bei den meisten Maschinen ist das der Zickzack oder 3-fach-Zickzack Stich. Wenn der Stoff nicht gut transportiert, kannst du je nach Nähmaschine einen Obertransportfuß benutzen. Alternativ lässt sich bei einigen Maschinen der Nähfußdruck verringern, so dass grade Jersey besser vernäht werden kann.

Nähmalen

Beim Nähmalen wird mit der Nähmaschine ein Motiv auf einen Trägerstoff „gemalt". Nadel und Faden sind der „Stift" und der Stoff das „Papier". Allerdings bewegt man beim Nähmalen den Trägerstoff (also das „Papier") und nicht den „Stift". Am besten funktioniert es, wenn man bei der Nähmaschine den Transporteur versenken oder abdecken kann (der Stoff wird nicht mehr automatisch transportiert, sondern du lenkst ihn). Ausserdem sollte man einen Freihandnähfuß oder einen Stopffuß aufsetzen. Den Trägerstoff verstärkt man am besten mit Stickvlies, oder spannt ihn (wenn vorhanden) in einen Stickrahmen ein. Dann kann man mit Geradstich loslegen, freihand oder man näht ein vorgezeichnetes Motiv nach, hin und her.

Oberfaden

Dieser Faden ist beim Nähen auf der Oberseite des Stoffes zu sehen. Es ist der Nähfaden, der von der oberen Garnrolle an der Nähmaschine kommt und durch die Nadel gefädelt wird.

Für das Nähen von Kleidung eignet sich eine Overlock hervorragend. Die Nähte sind extrem dehnbar, sauber und sehen professionell aus. Wenn du mehr über die Overlock erfahren willst, empfehle ich dir diesen ausführlichen Blogbeitrag mit Video.

Paspel

Als Paspel bezeichnet man ein erhabenes, wulstiges Zierband, das zwischen zwei Stofflagen oder an einen Rand genäht wird. In Schrägband wird dazu eine dünne Kordel eingearbeitetet. Sie sieht ansprechend aus und stabilisiert die Naht. Am besten lässt sich Paspel mit einem Reißverschlussfuß oder mit einem speziellen Paspelfuß eingenäht.

Bist du auf der Suche nach Ideen, um Jungs-Kleidung zu „verzieren"? Hier findest du die 15 besten Tricks! Patchwork

Aus Stoffresten oder speziell zugeschnittenen Stoffstücken werden durch zusammen patchen, also zusammen nähen, neue Textilien erschaffen. Man setzt also aus vielen kleinen Stoffstücken ein größeres Stück zusammen, zum Beispiel für eine Patchworkdecke. Es gibt viele schöne Muster Vorlagen, um kleine „Blöcke" zusammen zu setzen, und die Blöcke dann wiederum zu einem größeren Stück zusammen zu fügen.

Panel

Als Panelstoff werden große Muster bezeichnet, aus denen man z.B. eine TShirt Vorderseite oder ein Kissen nähen kann. In der Regel kauft man einen Rapport, also ein Mal das Muster. Oft sind auf die ganze Stoffbreite mehrere Panele nebeneinander angeordnet, oder es sind noch „Kombistoffe" also z.B. farblich passende Streifen neben dem Hauptmotiv aufgedruckt, aus denen man die Rückseite oder Ärmel nähen kann.

Beispiel für die Verarbeitung von Panel Stoffen gefällig? Papier Schnittmuster

Schnittmuster kann man heutzutage auf verschiedene Weise erwerben. Entweder kauft man ein Papier Schnittmuster, das bekommt man im Laden, im Online-Shop oder in Zeitschriften. Da muss man die gewünschte Größe noch durchpausen und kann dann zuschneiden. Bei einem Ebook kauft man die digitale Datei, kann selbst ausdrucken (beliebig oft), klebt die Seiten zusammen (oder lässt große A0 Dateien plotten), schneidet die gewünschte Größe aus und kann loslegen. Beides hat vor und Nachteile.

Quilten

Übersetzt bedeutet quilten einfach nur steppen. Patchworkdecken werden oft noch gequiltet, also abgesteppt, entweder mit der Hand oder mit der Nähmaschine. Mit einem Steppstich kann man ganz tolle Muster und Verzierungen aufsteppen und seiner Kreativität freien lauf lassen.

Rechte Stoffseite

Die rechte Stoffseite ist die „schöne" Stoffseite, also die Außenseite. Bei bedruckten Stoffen ist dies die schönere, brilliantere Stoffseite. Bei Stoffen, wie z.B. Jersey ist es üblicherweise die Seite mit den rechten Maschen (diese sehen aus wie ein feines Zopfmuster. Die Maschen der linken Stoffseite sehen aus wie Schlaufen). Wenn du dir unsicher bist, drehe mal ein gekauftes Shirt auf links und schau dir die Stoffseiten an. Oder schneide einen Streifen von deinem Jersey ab und ziehe dran: Ist der Streifen quer zum Fadenlauf geschnitten, so rollt sich die Kante des Jerseys üblicherweise nach links.

Rechts auf rechts

Das bedeutet, beide rechten, schönen Stoffseiten liegen aufeinander. Meistens wird rechts auf rechts genäht, und später das Nähstück umgedreht, damit die schöne Seite ohne die Nähte aussen ist und die linke Seite mit den Nähten nach innen zeigt.

Raupe/Riegel

Ein Riegel oder eine Raupe ist eine Reihe mit engen und kurzer Zickzackstichen. Ein kleiner Riegel wird genäht um stark beanspruchte Stellen vor dem Ausreißen zu schützen, zB. bei Hosentaschen.

Rapport

Als Rapport wird das sich wiederholendes Element bei einem (Stoff-) Design bezeichnet. Damit sich bei einem Kleidungsstück ein schöner Musterverlauf ergibt, der nicht von Nähten unterbrochen wird, muss beim Zuschnitt auf die richtige Anordnung der Schnittteile im Rapport geachtet werden. Bei Panelstoffen kauft man meistens „einen Rapport", also ein Mal das Muster.

Rüsche

Eine Rüsche ist ein Stoffstreifen, der als Verzierung an oder aufgenäht wird. Der gerade zugeschnittene Stoffstreifen wird an einer Kante eingekräuselt, damit eine Rüsche entsteht. Eine Rüsche ist nicht das Gleiche, wie ein Volant.

Saum

Mit einem Saum schließt man offene Stoffkanten sauber ab, zum Beispiel an einem Ärmel oder an einem Rock unten. Für das Säumen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann z.B. zweimal einschlagen, bügeln, und dann den Umschlag festnähen. Bei Jersey kann man die Kante mit der Overlock versäubern, einmal umschlagen und dann z.B. mit Zwillingsnadel festnähen. Oder man macht den Saum mit der Coverlock. Alternativ kann man z.B. auch einen Rollsaum nähen.

Smoken

Beim Smoken wird ein dünnes Gummiband angenäht, meist in mehreren Reihen. Es gibt zwei Methoden: Entweder wickelt man den Smokgummi stramm auf die Unterfadenspule auf und näht dann mit dem Gummi als Unterfaden, oder man hält den Gummi und „näht ihn fest". Dazu zeichnet man sich Linien auf, wo gesmokt werden soll. Dann näht man den Gummifaden an einem Ende SEHR gut fest. Mit Zickzackstich näht man den Gummifaden entlang der Linie stark gedehnt an. Mit dem Zickzack sticht man jeweils abwechselnd rechts und links am Gummifaden vorbei. Der Gummi wird quasi eingesperrt. Gummi im Knast.

Hier findest du eine ausführlichere Anleitung mit Bildern zum Smoken! Stoffmuster

Neben dem Fadenlauf muss das Stoffmuster beim Zuschnitt beachtet werden. Es gibt z.B. Stoffmuster mit Richtung, also die ein „oben und unten" haben. Legt man nun die Schnittteile falsch auf, stehen die Tiere vielleicht auf dem Kopf! Auch sollte man bei Muster immer drauf achten, dass man sie gut platziert. Also z.B. das Motiv schön mittig am Bruch, oder die Kreise nicht unbedingt über die Brust, sonst hat man schnell eine „Zielscheibe".

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Manche Stoffe wie Cord, Nicki oder Samt haben eine Strichrichtung. Streichst Du mit der Hand über den Stoff legen sich die überstehenden Fädchen „mit dem Strich" leicht an. Streichst Du in die andere Richtung sträuben sie sich „gegen den Strich". Beim Zuschnitt sollte man unbedingt beachten, alle Teile in der gleichen Richtung aufzulegen. Meist ist es angenehmer, wenn man Kleidung nach unten „glatt streichen" kann.

Mehr Informationen über die 60 gängigsten Stoffarten findest du im Stoffarten-Lexikon! Unterfaden

Dieser Nähfaden kommt aus der Spule, also von unten. Ihn sieht man auf der Unterseite des Stoffes.

Verriegeln/Naht sichern/Vernähen

Damit die Naht mit der normalen Nähmaschine nicht direkt wieder auf geht, sichert man sie. Dazu näht man am Beginn und am Ende jeder Naht einige Stiche vor und zurück. Manche Maschinen haben dafür eine Automatik. Mit der Overlock muss man die Naht nicht auf diese Weise sichern. Man kann die überstehende Fadenraupe z.B. verknoten, einziehen oder mit einem Tropfen Textilkleber sichern.

Verstürzen

Keine Angst, niemand fällt hin. Als Verstürzen bezeichnet man das „nähen und herumdrehen". Also das Zusammennähen von zwei Stoffstücken, um sie danach zu wenden, z.B. durch eine Wendeöffnung. Kissenbezüge, Belege und Kragen werden z.B. verstürzt. Die Naht bildet dann genau die Kante und sollte gut gebügelt werden. Rundungen schneidet man nach dem Nähen bis knapp an die Naht ein, damit sie sich schön legen.

Volant

Ein Volant ist ein kreisförmiges Teil, ein Besatz, welches dann (im Gegensatz zu einer Rüsche) gerade angenäht wird. Die Volantschnecke fällt dann in weichen Wellen.

Hast du Lust mal ein Shirt mit Volant zu nähen? Hier gehts zum Schnittmuster Shirt Lembut.

Bei Jersey ist dieser Begriff etwas irritierend, da dieser nicht gewebt, sondern gestrickt oder gewirkt ist. Es handelt sich bei den Webkanten um die seitlichen Kanten des Stoffs. Hat man ein Stück Stoff vor sich liegen, so dass die abgeschnittenen Seiten oben und unten liegen, dann verlaufen die Webkanten rechts und links an den Seiten. Die Webkanten sind also die nicht geschnittenen Ränder des Stoffs. Meistens sind sie etwas härter, deshalb sollte man sie beim Nähen nicht mit verwenden. Man kann sie bei gemusterten Stoffen auch oft daran erkennen, dass sie weiß sind, also nicht bedruckt. Einige Hersteller vermerken auf der Webkante die Namen der Designer, sowie die Waschhinweise.

Zuschneiden

Als Zuschneiden bezeichnet man das schneiden eines Stoffes nach einem Schnittmuster. Dazu legt man die Schnittmusterteile auf, steckt sie fest oder beschwert sie damit sie nicht verrutschen können. Die quick and dirty Methode ist dann, einfach um die Schnittteile herum mit pi mal Daumen Nahtzugabe herum auszuschneiden. Wenn du noch nicht so geübt bist oder dein Augenmaß zu wünschen übrig lässt, dann zeichne dir lieber die Nahtzugabe ein, z.B. mit einem Kreidemarker, und schneide dann erst aus.

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Ich heiße Katja und lebe mit Mann und meinen Kindern Sophia (*2013) und Alex (*2016) im Rhein-Main-Gebiet. Obwohl ich diplomierte Mathematikerin bin, liebe ich es zu schreiben und zu nähen. Das ist mein kreativer Ausgleich zum turbulenten Leben mit den kleinen Chaoten!