Es ist wieder so weit, ein neuer Boom bricht aus: Aktuell sind alle – ausser mir – dem Nähwahnsinn verfallen. In der Vergangenheit habe ich gerne den ein oder anderen Blog von begeisterten Näherinnen gelesen, mir gefielen die kreativen Ideen und das Herzblut, das sie in ihre Werke steckten. Eulen, Beanies, bunte Shirts und Pumphosen, vor allem für Kinder.Es war süss, es war neu, es war anders…
Mittlerweile lese ich zwar immer noch hin und wieder bei meinen Favoriten, doch der einste Zauber ist verflogen, der Markt ist einfach übersät, ähnlich wie bei anderen Nischen in der Bloggerszene. Gruppen in Facebook drehen sich um die W6 Nähmaschinen, Stoffmuster werden ausgetauscht und Nähanleitungen gegeben. An sich ist das nichts schlimmes, ich möchte nicht das man mich falsch versteht. -Jeder sollte seinem Hobby nachgehen, für mich hat es nur ein bisschen den Reiz verloren, da man auf vielen Seiten das gleiche fand, eben wie bei allen anderen Sachen die durch einen plötzlichen Hype schnell viele Anhänger finden. Ich bewundere Menschen, die nähen können, immerhin hatte ich zu Schulzeiten schon Probleme, meinen Wickelrock fertig zu bekommen. Er war sogar tragbar, nur war ich als junges Mädchens von Röcken eher abgeneigt.
Die Nähmaschinen im Hauswirtschaftsraum waren zum Glück alle gleich, ich weiss noch sehr gut, wie eines der darin begabteren Mädchen mir das Einfädeln zeigte oder eine naht verbesserte. Häkeln gefiel mir da deutlich besser, doch auch das habe ich ohne Praxis längst wieder verlernt.
Ich mag dieses Gewusel, hinstellen, betrachten, nochmal aus der Ferne anschauen, nicht gut finden, wieder abräumen und von vorne, bis man zufrieden ist.