Nagt der Zahn der Zeit?

William Shakespeares

„O! Solch Verdienst spricht laut; ich tät ihm Unrecht,
Schlöss ich’s in meiner Brust verschwiegne Haft,
Da es verdient, mit erzner Schrift bewahrt
Unwandelbar dem Zahn der Zeit zu trotzen.“

Es gibt so Tage in meinem Leben, da wird mir eindrucksvoll vor Augen geführt, dass ich ab Januar in der Altersklasse M50 starte. Nicht das ich mich alt fühle.
Im Gegenteil. Ich fühle mich fitter und besser als vor 5 Jahren. Und mein Gesundheitszustand unterstreicht dies auch in dokumentierter, ärztlicher Form.

Es sind halt manchmal so Tage. Tage an denen auch die in ausreichendem Umfang mitgeführten technischen Hilfsmittel oder die traumhafte Landschaft der herbstlichen Wälder nicht so recht die Lockerheit und Freude am Laufen bringen. Meistens sind es die letzten Tage vor einem größeren Lauf.
Die eigentliche Vorbereitung ist abgeschlossen. Großartige Formveränderungen gibt es nicht mehr und eigentlich kann man der kommenden Aufgabe in Ruhe entgegensehen.
Zumal es keine Vorgaben hinsichtlich der Zielzeit gibt. Spaß haben und den Jahresabschluss in vollen Zügen genießen. Nicht mehr und nicht weniger.
Meine Ernährung wird die letzte Woche ein wenig disziplinierter. Auf Süßigkeiten wird die letzten Tage verzichtet und es wird darauf geachtet was ich so in mich hineinschaufele.
Schon so oft absolviert und trotzdem immer wieder die letzten, grausamen Tage vor einem Event.

Der Körper sendet Signale aus. Ich höre sie zwar, kann sie aber nicht so richtig deuten.
Es zwickt in der linken hinteren Ar….backe, der Knöchel am rechten (oder war´s der linke??) Fuß knackt bei jeder Drehung und die Schmerzen im Knie waren auch mal kurz bei Kilometer 5 wieder spürbar. Oder bilde ich mir das nur ein weil ich absolut keinen Bock habe jeweils zwei, zwei Kilometer langen Intervalle zu absolvieren. Warum muss ich überhaupt ein Intervalltraining absolvieren?
Erschwerend kommt hinzu, dass ich die Durchgangszeiten auf meinem Garmin überhaupt nicht erkennen kann. Das Hilfsmittel, unter der Brille hinwegzuschauen, fällt durch den Einsatz von Kontaktlinsen beim Laufen weg.
Und meine Arme sind leider für die optimale Entfernung zwischen Auge und Forerunner definitiv zu kurz. Entsprechend verlasse ich mich auf mein nichtvorhandenes „Tempogefühl“ und gehe mal davon aus, dass ich annähernd die 6:00min/km einhalte.

Alleine die Tatsache das ich nach knapp 500 Metern das Gefühl habe meine gestern Abend als Henkersmahlzeit verzehrten zwei Stückchen Torte möchten wieder in Freiheit entlassen werden, lässt mich an der richtig gewählten Geschwindigkeit zweifeln. Kontrollieren kann ich dies beim Piepsen der Kilometermarke aus den bekannten Gründen nicht.

Der Steigerungslauf mit Kniehub (ich hoffe es hat keiner gesehen) muss eigentlich in meinem Alter auch nicht mehr sein. So ein schöner, lockerer Schlurfschritt mit zufriedenem Gesichtsausdruck macht doch wesentlich mehr Laune.
Also warum macht man das? Warum quält man sich dann und wann, nur um etwas zu machen das eigentlich Spaß macht.

Ich habe keine Ahnung warum das so ist. Es ist mir eigentlich auch egal. Ich weiß nur, dass ich mich wahnsinnig auf den Marathon am Sonntag in Frankfurt freue!

Keep Running!

PS: Die gefühlten 6:00min/km lagen übrigens bei 5:28min/km!
Was zu kurze Arme doch alles ausmachen. ;-)


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