Nager auf dem Vormarsch

Von Bobo

Photo: genista

Die Zahl der Ratten in Deutschland wächst immer weiter und besonders in den Großstädten werden sie immer mehr zur Plage. Was wir nicht essen, holen sie sich. Weggeworfene Essensreste an jeder Ecke machen es den Nagern leicht, sich zu versorgen. Solange sie genügend Nahrung finden, steigt die Population stetig weiter. Aber ein größeres Problem stellen die finanziellen Engpässe der Kommunen dar. Für eine ausreichende Schädlingsbekämpfung ist nicht genügend Geld vorhanden, sodass oftmals gar nicht oder zu „günstig“ gegen die possierlichen Tierchen vorgegangen wird.

An einem schönen Tag auf einer Bank oder einem Blumenkübel sitzend, kann es schnell passieren, dass die Büsche oder der nächste Abfalleimer anfangen zu leben. Besonders in den größeren Städten sieht man auch am helllichten Tag die kleinen Nager bei ihrer Futtersuche durch die Stadt rennen. Kaum noch ängstlich vor dem Menschen, sammeln sie alles auf, was wir fallen lassen.

In Mülheim an der Ruhr ist man dazu übergegangen, den Tierchen ihre Lieblingsplätze zu nehmen. Blumenkübel in der Innenstadt wurden entfernt, weil sie immer wieder als Mülleimer für Pommesschalen, Pizzareste und sonstiges dienten. Für die Ratten waren diese Kübel eine gedeckte Festtafel.

Laut dem Schädlingsbekämpfungsverband in Essen sollen alleine in den Städten in Nordrhein-Westfalen mehrere Millionen Ratten leben. Nicht nur Müll und Dreck sorgen dafür, dass sich die Tiere unter uns wohl fühlen, sondern auch eine mangelhafte Schädlingsbekämpfung. Wo bei der Bekämpfung gespart wird, ist das Problem genauso hausgemacht, wie dort, wo die Menschen ihren Abfall sorglos fallen lassen.

Auch wenn die Pest in Europa von Ratten nicht mehr übertragen wird, gibt es noch andere Krankheiten, die ernst zu nehmen sind. So haben Kanalarbeiter und Wassersportler mit der Leptospirose-Infektion zu tun, die einen grippeähnlichen Verlauf hat und sogar die Leber stark schädigen kann.