Am 3. November war ich eingeladen zum Nachtreffen der Ergenzinger Pilgergruppe, die ich auf den letzten hundert Kilometern vor Santiago kennengelernt habe. Die 40 Kilometer Strecke von Weil der Stadt nach Ergenzingen wollte ich mit dem Rad zurücklegen. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne den heftigen Gegenwind aus Südwest gemacht, der immer wieder Regenfelder übers Land wehte. So brauchte deutlich länger als abgeschätzt. Dafür brachte mir das wechselhafte Wetter eine faszinierend schöne Mischung aus Regen und Sonne. Zwei Mal zauberte mir der Himmel einen voll aufgespannten Regenbogen über die Gäu-Landschaft.
Als ich in Ergenzingen ankam, war nicht nur der Elektro-Akku leer…
Gemeinsam die Fotos der Pilgertour anzuschauen war ein ganz besonderer Genuss, denn durch die Bilder verschiedener Fotografen ergaben sich immer wieder neue Aspekte und Erinnerungen. Und wieder zeigte sich: Wer einen Tag früher oder später dran war, hat völlig andere Dinge erlebt – zum Beispiel die Marienwallfahrt in Fisterra. Die war schon wieder vorbei als ich dort ankam.
Eingerahmt wurde das Ganze durch spanischen Vino tinto, Brandy, Empanadas, Oliven und Tarta Santiago.
Solchermaßen aufgewärmt, habe ich mir die Rückfahrt mit dem Bike nicht nehmen lassen: Nach knapp zwei Stunden Radtour durch die kalte Nacht war ich dann wieder zu Hause. 4 Grad Celsius zeigte das Thermometer kurz vor Mitternacht…