Nachtwild

Nachtwild | Nachtwild |  Gin Philipps| | Übers. Susanne Goga-Klinkenberg| dtv, 2018 |  978-3423261968 | 15,90 € | 

Nachtwild

Es ist ein herrlicher Tag und Joan besucht mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln den Zoo – da hört sie plötzlich Schüsse. Am Ausgang sieht sie Tote auf dem Boden liegen. Sie weiß nicht, ob die Polizei unterwegs ist, ob der oder die Täter noch in der Nähe sind. Als weitere Schüsse fallen, flüchtet sie mit Lincoln in ein leer stehendes Gehege. Das Leben ihres Sohnes hängt jetzt allein von ihr ab und davon, ob sie einen Weg finden wird, sie beide zu retten. Jedes Geräusch, jede Bewegung kann tödlich sein. Sie muss Entscheidungen treffen und Dinge tun, die sie nie für möglich gehalten hätte.

Nachtwild

Die Idee ist einfach und gut. Immer wieder erleben wir, dass Menschen in Mengen einfach herum schießen, weil sie töten wollen. Diese Menschen pflanzt Gin Philipps in einem Zoo. Während dieser gleich schließen will, sitzen Joan und ihr Sohn noch im Dionsauriersandkasten und spielen. Die ersten Schüsse will niemand wahr haben und als Joan klar wird, dass sie sich in Gefahr befinden, erweckt es das Tier in ihr. Der Fluchtreflex ist groß, das Muttertier in ihr will ihren Sohn beschützen.

Erst dachte ich, dass es kein interessantes Buch sein kann, denn der Handlungsspielraum ist sehr klein. Der Zoo ist abgesteckt als Handlungsort. Man kann sich vorstellen, dass es Affenhäuser gibt, Gehege, Kioske und Wege. Im ersten Moment wirkt es so, als ob wir nur Joan und ihren Sohn als Protagonisten hätten. Aber es gibt noch mehr.

Während des Lesens tauchen andere Besucher des Zoos auf. Da wären ein Mädchen, dass in einem Kiosk arbeitet und sich dort versteckt, eine Ex-Grundschullehrerin und eine Frau mit einem Baby. Es ist für Abwechslung gesorgt.

Joan reagiert völlig angemessen. Während sie in ihrem Innern Angst hat, wirkt sie nach außen ruhig, denn ihr Sohn braucht Ruhe und jemanden, der weiß, was zu tun ist. Ich denke gleich, an Hunger und Durst. und was ist wenn Lincoln auf die Toilette muss? Aber vorherrschend ist die Frage: Wer schießt und wie kommen sie daraus?

Joan handelt wirklich gut und versteckt sich. Ihre Gedanken werden immer erklärt und Alltagsgegenstände, die wir immer dabei haben, werden zur Gefahr. Ich will immer wieder lesen, vor allem auch, als Joan mit Dingen konfrontiert wird, die Lincoln und sie in Gefahr bringen. Rette ich jemanden anderes, obwohl ich mich in Gefahr begebe?

Es sind Grundsatzfragen, die gut verpackt sind, nie angesprochen werden, aber sofort verständlich sind. Joan ist eine Mutter, die auch Menschen verstehen können, die keine Kinder haben.

Schade ist, dass dem Thriller am Ende die Luft ausgeht, denn wir begleitet auch noch die Täter. Der Grund, warum sie es tun, ist mir zu plakativ. Außerdem ist der eine Täter besonders und auch das finde ich sehr weit hergeholt bzw. klischeehaft.

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