Von Polizeidienststellen ist man es gewöhnt, dass sie rund um die Uhr geöffnet haben. Schließlich richten sich entsprechende Notfälle und Vergehen im Regelfall nicht nach der Uhrzeit. Gerade die Nacht gilt außerdem traditionell als eine Zeit in der besonders viele Diebstähle und andere kriminelle Taten verübt werden, die das Eingreifen der Freunde und Helfer erforderlich macht. Deshalb scheint die Vorstellung, dass nach Einbruch der Dunkelheit an der Tür eines Polizeireviers ein Schild mit der Aufschrift „Geschlossen“ steht, zunächst einmal abwegig.
Für Lauchhammer in Brandenburg könnte diese Vorstellung aber bald Realität werden. Dort müssen Bürger, die ein dringendes Anliegen haben, für das sie nicht den Notruf wählen möchten, in Zukunft nachts vielleicht auf die Dienststelle in Senftenberg ausweichen. Diese liegt allerdings ein ganzes Stück entfernt.
Eigentlich sollte das Revier in Lauchhammer komplett geschlossen werden. Dagegen waren jedoch massive Proteste laut geworden. Etwa 5000 Unterschriften wurde von Gegnern der Schließungspläne gesammelt. Schließlich lenkte die Landesregierung ein. Damit bleibt die Polizei in Lauchhammer vertreten, jedoch unter Umständen mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Nachts bliebe die Dienststelle nach aktuellen Plänen geschlossen. Die nächste Anlaufstelle wäre in diesem Fall das Revier in Senftenberg. Das beträfe nicht nur normale Bürger, sondern auch Polizisten, die mal eben einen randalierenden Trunkenbold in Verwahrung bringen möchten
Von einem Polizeirevier mit eingeschränkten Öffnungszeiten sind natürlich nicht alle Lauchhammer Bürger und Kommunalpolitiker begeistert. Schließlich sind die Eigentumsdelikte in der jüngsten Vergangenheit gestiegen, sodass sich viele Anwohner eher mehr Polizei als weniger wünschen – tags und nachts.
