Dunkle und kalte Jahreszeiten signalisieren für Viele das Ende der Fahrradsaison. Was also tun? Fahrrad einmotten, weil Abends vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr die Zeit für die Feierabendrunde bleibt?
Wer so denkt, bringt sich ganz sicher um ein außergewöhnliches Bike-Erlebnis: Den Nightride, das Nachtbiken. In absoluter Dunkelheit ist das schon fast ein Abenteuer, denn “Nachts sind alle Katzen grau”, sagt man. Nachts sieht es im Wald wirklich überall gleich aus und die Stille wird nur durch die eigenen Fahrgeräusche gebrochen. Dazu kommt, dass durch das Licht des Scheinwerfers Licht- und Schattenspiele entstehen, die die Umgebung noch zusätzlich anders aussehen lassen. Es werden also selbst die bekannten und bei Tageslicht so oft gefahrenen Trails zu ganz neuem Terrain. Schnell ist mal eine Senke, eine Wurzel übersehen oder eine Kehre falsch eingeschätzt. Als Fahrer ist man voll konzentriert, denn im Lichtkegel tanzt der Trail und Unachtsamkeiten rächen sich schnell. Selbst mäßiges Tempo kommt einem manchmal wie ein Ritt vor.
So cool es ist, Nachts zu fahren, muss man sich bei solchen Themen natürlich immer fragen, ob das auch wirklich notwendig ist. Die Frage nach Sinn und Unsinn kommt dann auf, denn gerade Nachts stört man mit solchen Aktionen die Tiere im Wald ganz besonders. Ein Störfaktor ist es bestimmt, doch ist es schwer, diesen ganz genau zu bestimmen, hängt er doch von vielen Faktoren ab. Sind es nur die Mountainbiker oder alle Freizeitsportler? Zu welcher Uhrzeit wird das Wild am meisten gestört? Gewöhnen sich die Tiere an die Sportler? Was also tun? Alleine diese Frage kann eine endlose Diskussion anstoßen, denn eine einfache und pauschal gültige Antwort gibt es wohl nicht. Mit dem Bewusstsein, dass die Tiere gestört werden und das man sich entsprechend verhält, wäre schon ein Anfang gemacht.