Sind wir in Frankreich, können unsere Kinder noch so brav sein, sie fallen trotzdem negativ auf. Selbst wenn sie in unseren Augen weder übermässig laut noch übermässig lebhaft sind, begegnet man ihnen mit einer gewissen Skepsis. Man scheint in unserem westlichen Nachbarland ein wenig andere Vorstellungen davon zu haben, wie sich Kinder aufzuführen haben und bis jetzt habe ich noch nicht herausfinden können, woran es liegt, dass wir – ohne es zu wollen – immer wieder anecken.
Sind wir in Schweden, spielt es keine Rolle, wie unsere Kinder sich aufführen. Sie werden akzeptiert, wie sie sind. Skeptische Blicke gibt es dennoch hin und wieder. Nämlich dann, wenn ich finde, es sei jetzt genug, die Knöpfe sollten sich gefälligst benehmen. Müttern, die mal ein wenig lauter werden, scheint man im Norden nicht so recht über den Weg zu trauen.
Sind wir in Italien, gelten unsere Kinder sogar dann, wenn sie sich wirklich daneben aufführen, noch als ausgesprochen wohlerzogen. Ich solle sie doch einfach machen lassen, das seien doch Kinder, sagt man mir, wenn ich sie zurechtweise. Alles sieht man ihnen dort nach, sogar die Tatsache, dass das Prinzchen im Restaurant die Pasta verschmäht und stattdessen ein banales Schinkensandwich bestellt.
Vielleicht sollte ich endlich mal damit aufhören, mir einen Stress mit dem Benehmen unserer Kinder zu machen. Offenbar spielt es gar keine Rolle, wie sie sind, sondern nur wo.