Nachtrag: Trainingstempo

Habe gerade ein interessantes Interview auf Spiegel Online gelesen, das die Diskussion hier zum Thema „Trainingstempo“ etwas untermauert. Oder besser gesagt: Meine Meinung zu diesem Thema.

Unter anderem heißt es da:

„Trainieren die Kenianer denn auch anders?“

„Ja, das tun sie. In Deutschland ist es so: Da steht man im Stadion, der Trainer mit der Stoppuhr, dann heißt es: fünf Mal 1000 Meter in 3:20 Minuten. Alles wird gestoppt und protokolliert. In Kenia sagt der Trainer: fünf Mal eine Meile, mittleres Tempo. Zwei Hütchen markieren Start und Ziel. Keiner weiß, ob die Strecke wirklich eine Meile lang ist, das ist auch egal. Die Zeit und die Strecke interessieren den Trainer überhaupt nicht. Er schaut nur, ob das Tempo für alle okay ist und dass der Laufstil locker und ökonomisch aussieht. Das Lustige ist: Die Pausen zwischen den Läufen werden gestoppt, die Läufe aber nicht.“

„Kamen Sie mit dieser Trainingsweise zurecht?“

Es war schwer, dieses europäische, zahlengetriebene Denken aus dem Kopf zu kriegen. Ich will immer wissen, wie schnell ich bin. Aber das schafft auch Druck. Wenn man bestimmte Zeiten nicht erreicht hat, ist man enttäuscht. Die Kenianer haken das Training immer als gut ab. Die machen sich keinen Stress mit Zeitvorgaben.“

Trainieren Europäer falsch?“

Ich dachte immer, die Kenianer haben sicher tolle Trainingsgeräte, dass sie so schnell rennen. Das Desillusionierende ist, dass es genau andersherum ist. Alles, was wir haben, haben die nicht. Und deswegen laufen sie so gut.“

Einmal mehr die Themen „Was ist wirklich wichtig?“ und „Habe ich ein Gefühl für meinen Körper und die gelaufene Geschwindigkeit?“. Muss man entwickeln. Kann man entwickeln. Und nein, man muss nicht bereits als Kind zur Schule gelaufen sein, um das hinzukriegen. Werft einfach Eure blöden Garmins in den Müll! Es interessiert nämlich kein Schwein, ob Ihr jetzt 2,1 oder 2,2 km gelaufen seid. Es interessiert nur, wie schnell Ihr im Wettkampf seid (und da kommt einem wieder zugute, wenn man sich halbwegs realistisch einschätzen kann und eine gute Tempokontrolle hat).


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