nachtlied.

nachtlied.
die stadt schläft nie
tastende lichtkegel
schleichender autos
reifen pladdern leise
übers pflaster
aber weiter draussen
senkt sich die stille
übers land
und die dunkelheit
mit feuchter kühle
und dem muhen einer kuh
die nacht zieht
ihre schwere schwarze decke
über einen traurigblauen himmel
in dem ein einziger stern
einsam funkelt
wie ein diamant
der nebel setzt 
kleine perlen
auf das gras
am strassenrand
weisst du noch
die wasserschweren narzissen
die gelben köpfe gesenkt
schwankend
am fahrbahnrand
im kalten regen
im märz
irgendwo in der stadt
als wir gingen und gingen
die  endlose strasse 
in der rabenschwarzen nacht
du und ich
mit herzen aus blei
immer weiter neben uns
der vorbeipeitschende verkehr
mein fuss
berührt heute
die kalte erde
und spürt
den letzten stich
einer müden brennessel
wie eine verheissung
auf einen sommer in dem
das herz so leicht ist wie
ein blütenblatt im wind
wie ein blütenblatt
im wind

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