Nachtigall ick hör dir trapsen, nur die Ärztekammer hört das nicht

Nachtigall ick hör dir trapsen, nur die Ärztekammer hört das nicht

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GTL | 31.1.2014 | Kommentare (0)

 

Nachtigall ick hör dir trapsen, nur die Ärztekammer hört das nicht

An diesem Samstag eröffnet in Herrenberg bei Stuttgart eine zentrale Notfallpraxis, die die Spitäler des Klinkverbundes Südwest entlasten soll, will heissen die Patienten abfangen, damit sie nicht die eigenen Notfallambulanzen besuchen.

Mehr als 300 Ärzte aus dem gesamten Landkreis sind zum Notdienst in dieser oder verpflichtet, bezahlt wird das System von allen Kassenärzten, wobei die Einrichtung selbst Teil des Krankenhausverbundes.  

„In zwei Monaten haben wir dann flächendeckend alle Kreise im Land mit zentralen Notfallpraxen an Krankenhäusern ausgestattet“, sagt Kai Sonntag , der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. Lediglich im Kreis Tübingen wehren sich die niedergelassenen Ärzte bisher gegen eine Zentralisierung ihrer Wochenenddienste. Dort organisieren weiterhin mehrere Ärzte untereinander die Sonntagsbereitschaft.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.notfallpraxis-im-notfall-stets-ins-krankenhaus.5957cdb6-ad7f-45aa-b369-ed8ebcfcf705.html

Persönlich vertrete ich ohnehin die Ansicht, dass die allgemeinmedizinische Versorgung in der Einzelordination für Ballungsräume problematisch ist, nur hier wird der extramurale Bereich in die Pflicht genommen, um in einem angestellten Verhältnis die Spitäler zu entlasten.
Dass sich das Berufsbild des einsam agierenden Alleswissenden Allgemeinmediziners als freier Beruf aber schon längst aufgehört hat, haben unsere Kammerfunktionäre noch nicht realisiert. Sie verteidigen mit hohem finanziellen Aufwand (aus unseren Pflichtgebühren) einen Status, der schon längst ausgehöhlt wird. Dort wo es der Politik passt, z.B. dass ein Hausarzt rund-um-die-Uhr für seine Patienten da sein muss und sich dies nur durch einen von ihm selbst organisierten Ärztenotdienst erleichtern kann, hält man gerne an dem Bild fest, damit man ihn wie an diesem deutschen Beispiel gezeigt, an den Kosten einer Spitalsentlastung beteiligen kann. 
Eine wirkliche Interessenvertretung der Ärzte würde zur Kenntnis nehmen, dass wir unseren Beruf eben nicht mehr wirklich als "freier Beruf", wie z.B. Rechtsanwälte ausüben.
Die Vorteile dieser Berufsgruppen haben wir verloren, die Nachteile wirken sich aber immer stärker aus.
 



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