Nachrichten vom 6. September 2014

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung hat den ersten Sekretär der Botschaft Eritreas einberufen und ihm mitgeteilt, dass er 48 Stunden hat um das Land zu verlassen. Auch wenn die Ausweisung von Diplomaten extrem selten ist, so sah sich die Regierung dazu gezwungen, da der betreffende Diplomat Landsleute, die in Schweden leben, zur Abgabe einer Exilsteuer zwang und sehr viele Migranten Eritreas in Schweden ausspionierte und sie gegebenenfalls erpresste. Da ein Diplomat nicht vor Gericht gestellt werden kann, erfolgte nun seine Ausweisung.
Schweden - Politik
Um die Arbeit des Forschungsinstituts der Verteidigung FOI in seiner Arbeit zu unterstützen, wollen die Sozialdemokraten (Socialdemokraterna) das Budget des FOI bedeutend erhöhen. Die Sozialdemokraten sind der Meinung, dass dadurch Waffenlieferungen in Länder ohne demokratische Ordnung unterbleiben werden, da die Sozialdemokraten annehmen, dass dies bisher nur aus Geldmangel des Forschungsinstituts geschah. Gegenwärtig finanziert sich das FOI teilweise durch den Verkauf von Know How, Waffen und anderen Geräten, offiziell allerdings nur an Länder mit einer demokratischen Regierung.
Schweden - Politik
Nachdem die Sozialdemokraten für eine mögliche Regierungsbildung auf jeden Fall eine Koalition mit den Grünen (Miljöpartiet) eingehen müssen, zeigt sich nach einer Aussage von Åsa Romson, einer der beiden Vorsitzenden der Grünen, eine sehr dunkle Wolke am Horizont, denn Romson erklärte, dass bei ihrer Mitarbeit in der kommenden Wahlperiode zwei Kernkraftwerke geschlossen werden müssen und die Sicherheitsbestimmung zu erhöhen sind. Diese Forderung ist nicht zu verhandeln und bringt Stefan Löfven, den Vorsitzenden der Sozialdemokraten und Befürworter der Kernenergie, in Bedrängnis, da er bisher vom Ausbau der Kernkraftwerke sprach und diese auch blocküberschreitend durchführen will.
Schweden - Politik
Nahezu sämtliche Parteien Schwedens kritisieren Verteidigungsministerin Karin Enström, die sich voll hinter den Generaldirektor des Forschungsinstituts der Verteidigung FOI stellte statt den unerlaubten Verkauf von einem Programm an China neutral zu untersuchen. Sowohl Enström als auch Jan Olof Lind der FOI wollen von dem Übereinkommen mit China nichts gewusst haben, obwohl Journalisten Material besitzen, das deutlich beweist, dass zumindest Lind in vollem Umfang darüber unterrichtet war. Der Vorgänger Enströms musste wegen einer ähnlichen Affäre mit Saudi Arabien zurücktreten. Die Zusammenarbeit mit China hinsichtlich des Computerprogramms wurde nun von der KTH eingestellt..
Schweden - Wirtschaft
Nachdem der Gewerkschaftsbund LO und mehrere Arbeitgeberverbände darauf hinwiesen, dass etwa 50 Prozent hochqualifizierter Arbeitskräfte Schwedens in einem unter ihrem Niveau liegenden Bereich arbeiten und damit den für diese Arbeiten ausgebildeten Personen den Arbeitsplatz nehmen, erklärt der schwedische Finanzminister Anders Borg, dass dies nicht zutreffe, sondern lediglich ein Zeichen dafür sei, dass hoch ausgebildete Kräfte bereit sind im unterstem Niveau und mit geringerem Gehalt zu beginnen, sich dann aber schnell hocharbeiten wodurch diese Arbeitsplätze wieder frei werden. Borg fügt hinzu, dass ein Problem auch bei den Arbeitsämtern zu suchen sei, die Nachfrage und Bedarf nicht optimal zusammenführen.
Schweden - Wirtschaft
Noch nie wurde eine gesamte Serie an Volvos so schnell verkauft wie der neue Volvo XC90, denn innerhalb von 47 Stunden wurde die limitierte Serie First Edition, die ab vergangenen Mittwoch ausschließlich über Internet vorbestellt werden konnte, bis auf das letzte Exemplar verkauft. Die 1927 Fahrzeuge, die nun in Göteborg vom Fließband rollen sind mit allen technischen Neuerungen Volvos ausgestattet und werden nummeriert und mit besonderem Emblem geliefert. Der Stadtjeep konnte nur in 20 Ländern gekauft werden, wobei die meisten der Exemplare in die USA verkauft wurden. Volvo geht davon aus, dass diese Serie zum Sammlerobjekt wird.
Schweden - Recht
Ein Regierungsausschuss schlägt der schwedischen Regierung vor nicht mehr nur Erpressung und jede Art von Waffenkriminalität zu bestrafen, sondern bereits jede Planung einer Tat zu kriminalisieren, wobei die Polizei in diesem Fall durch das Abhören von Telefongesprächen auch vorzeig eingreifen kann und nicht mehr auf die Tat warten muss. In besonderen Fällen sollen auch die Haftstrafen bei kriminellen Taten erhöht werden, damit eine abschreckende Wirkung erzielt werden kann. Die schwedische Justizministerin Beatrice Ask sieht bei diesem Vorschlag auch Vorteile bei der organisierten Verbrechensbekämpfung, ohne dies jedoch genauer zu erläutern.
Schweden - Umwelt/Verkehr
Gegenwärtig kommen in Schweden 85 Prozent der Automobile in den Recyclingprozess, was auf Grund der vielfältigen Materiale in modernen Fahrzeugen bereits eine Herausforderung ist, da ständig neue Techniken und innovatives Material beim Autobau verwendet werden. Nach europäischer Verordnung müssen ab kommendem Jahr 95 Prozent aller Fahrzeuge eines Landes recycelt werden, eine Menge, der selbst die Anlagen in Schweden nicht nachkommen können, auch wenn man hier bereits über die modernsten Recyclinganlagen Europas verfügt.
Schweden - Gesellschaft
Auch wenn die Anzahl der Selbstmorde in Schweden rückläufig ist, so zählt man dennoch jedes Jahr noch knapp 2000 Personen, die sich das Leben nehmen. Forscher der Universität Lund haben nun ein Ausbildungsprogramm entwickelt bei dem das Umfeld eventueller Selbstmörder besser über das Denken und Verhalten von Selbstmordkandidaten informiert. Auf diese Weise können Freunde, Bekannte oder auch andere Personen durch gezielte Fragen und Gespräche teilweise den Selbstmord anderer vermeiden, oder aber rechtzeitig für eine psychologische Hilfe sorgen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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