Nachrichten vom 6. Mai 2013

Schweden - Politik
Bei der gestrigen Fernsehdebatte der Führer der schwedischen Parteien, die im Parlament vertreten sind, zeigte sich sehr deutlich wie weit die einzelnen Parteien in ihrem Programm voneinander entfernt sind, denn selbst wenn sie vom gleichen Ziel sprachen, so gingen die Wege teilweise in die entgegengesetzte Richtung. Man spürte auch sehr deutlich, dass es nicht um die Frage der zukünftigen schwedischen Politik geht, sondern um den eingeleiteten Wahlkampf für das kommende Jahr. Erstaunlicherweise wollte keiner der Parteiführer über Fehler sprechen, die bereits begangen wurden, obwohl jede Partei gerade aus seinen Fehlern lernen könnte.
Schweden - Immobilien
Nach einer neuen Studie liegen die Baupreise in Schweden um rund 72 Prozent über dem europäischen Durchschnitt und liegen damit an der Spitze der europäischen Baupreise. Die Ursache dafür ist insbesondere das für Schweden typische Bostadsrätt (Genossenschaftswohnung) bei denen Bauunternehmen die Möglichkeit haben den höchstmöglichen Gewinn auszuschöpfen, auch wenn dies die Preise für die Wohnungen erhöht. Hinzu kommt das Problem, dass sehr viele der Bauunternehmen den Städten gehören, die den Gewinn als sinnvolles Zusatzeinkommen betrachten, das sie unabhängigen Bauunternehmern abgewinnen können.
Schweden - Ausbildung
Nach dem Meinungsforschungsinstitut TFS Sifo sind 46 Prozent der Schweden der Meinung, dass die Schulbildung zentral vom Staat übernommen werden soll und nicht mehr von den Gemeinden, die sich zudem auf Privatschulen von Risikokapitalunternehmen verlassen. Aber auch wenn dies bedeutet, dass mehr Schweden für eine staatliche Schule sind als dagegen, so ist das schwedische Parlament mehrheitlich der Meinung, dass am aktuellen System nichts verändert werden soll. Die gewählten Politiker vertreten daher in diesem Punkt nicht mehr das Interesse ihrer Wähler.
Schweden - Gesundheit
Nachdem bisher nur etwa zehn Prozent der Schweden ihren Ärzten oder Apotheken die Nebenwirkung eines Medikaments mitteilen, hat sich das Arzneimittelamt dazu entschlossen auf Medikamenten ein großes schwarzes Dreieck aufzudrucken, das die Anwender darauf aufmerksam machen soll, dass sie eventuelle Nebenwirkungen melden sollen, was der Verbesserung der Medikamente dienen kann. Das Amt hofft indes, dass das Dreieck keine negative Wirkung hat und den Benutzern Angst macht, da dies weit entfernt von der erhofften Reaktion liegt.
Schweden - Ernährung
Im Brennpunkt der Tageszeitung SvD (Svenska Dagbladet) fordern mehrere Wissenschaftler, dass aus Gründen des Umweltschutzes die Produktion von Rindfleisch innerhalb Schwedens gefördert werden muss, nicht nur weil damit einheimisches Rindfleisch billiger in die Läden kommt, sondern weil schwedisches Rundfleisch, im Gegensatz zur Importware, umweltneutral produziert werden kann, falls sich die Landwirtschaft in einigen Punkten umstellt und umweltfreundlicher wird. Als Nebeneffekt würde der Konsument zusätzlich eine besser Fleischqualität auf den Tisch bekommen.
Schweden - Umwelt
Obwohl das Recycling von Autowracks in Schweden eindeutig geregelt ist, werden immer häufiger Firmen entdeckt, die den Gesetzen nicht folgen und in manchen Fällen über keinerlei Vorrichtung zum umweltgerechten Recycling besitzen und damit sämtliche umweltschädliche Flüssigkeiten im Boden verschwinden lassen. Mehrere Städte Schwedens haben nur die Bewohner aufgerufen diese Art von Verschrottungsunternehmen, deren Hauptziel ist Teile zu verkaufen und hohe Gewinne auf Kosten der Umwelt zu erzielen, den Ämtern zu melden.
Schweden - Umwelt
Im letzten Jahr hat jeder Schwede im Durchschnitt 154 Pfandflaschen oder Pfanddosen zum Recycling gegeben, was prozentual auch dem Ergebnis des Vorjahres entspricht. Insgesamt bedeutet dies, dass 2012 rund 1,5 Milliarden Pfandgefäße zurückgegeben wurden und etwa 200 Millionen im Haushaltsabfall landeten, die Situation also noch verbessert werden kann, obwohl das Ergebnis schon heute besser ist als der europäische Durchschnitt. Allerdings sind Großstadtbewohner weitaus weniger geneigt ihre Flaschen und Dosen zurückzubringen als die ländliche Bevölkerung, denn während in Stockholm pro Person und Jahr 127 Behälter zurückgehen, sind es im Värmland 228.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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