Nachrichten vom 5. September 2013

Schweden - Politik
Während die schwedische Regierung als die amerikatreueste Regierung Europas den Besuch des amerikanischen Präsidenten Barack Obama nahezu als persönlichen Erfolg verbuchen will, zeigen tausende von Demonstranten auf Stockholms Straßen ein etwas anderes Gesicht Schwedens, denn zahlreiche Statuen erhielten Guatanamokaputzen und Obama wird für Verbrechen gegen das Völkerrecht angeklagt. Bereits bei der Pressekonferenz am gestrigen Nachmittag zeigte sich, dass auch zwischen Regierung und Journalisten eine große Kluft herrscht, denn Obama und Fredrik Reinfeldt wollten den Freihandel und die Umweltdebatte hervorheben, aber die Journalisten wollten Antworten zur Abhöraffäre und zu Syrien.
Schweden - Politik
Während der schwedische Außenminister Carl Bildt bei den Gesprächen mit Barack Obama die Abhöraffäre vollständig unter den Tisch fallen lassen wollte, zeigt sich nun, dass die Regierung Dänemarks diese Meinung nicht teilt, denn Helle Thorning-Schmidt will beim gemeinsamen Treffen der nordischen politischen Führung mit Obama das Gespräch darauf bringen warum die USA Europaparlamentarier systematisch belauschte. Dänemark sieht, im Gegensatz zu Bildt und Reinfeldt, die NSA-Affäre für bedeutend, da zu einem gesunden Verhältnis zwischen den europäischen Staaten und den USA auch Vertrauen gehört, das die USA sehr wenig zeigt.
Schweden/USA - Politik
Während die gesamte schwedische Presse den Besuch des amerikanischen Präsidenten Barack Obama auf die Titelseite bringt, bleibt das Ereignis in den USA nahezu unbeachtet und wird eher kritisiert, da man den Präsidenten auf Grund der Syrienprobleme im eigenen Land benötigen würde. Allerdings stellt sich die Presse auf beiden Seiten des Atlantik die Frage wozu dieser Besuch tatsächlich dient und was die beiden Landesführer dabei für Ziele haben, da für die offiziellen Gesprächsthemen kaum ein persönliches Treffen nötig wäre. Aber diese Frage wird vermutlich erst nach Abschluss des Treffens im Laufe der Zeit beantwortet werden.
Schweden - Wirtschaft
Volvo Personenwagen machte im ersten Halbjahr 2013 einen Verlust von 778 Millionen Kronen, bedeutend mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres als der Verlust bei 274 Millionen Kronen lag. Nach dem Generaldirektor Volvos, Håkan Samuelsson, liegt dieser Verlust jedoch in der eingeplanten Linie und ist zum Teil auf die starke Krone zurückzuführen, zum anderen auch darauf, dass Volvohändler ihre eigenen Lager stark reduzieren und daher die Nachfrage beim Hersteller geringer wurde. Die Zukunft Volvos sieht Samuelsson nach wie vor wieder in sehr positiven Zahlen.
Schweden - Wirtschaft
Nach den drastischen Eingriffen in die Personalpolitik und einer Umstrukturierung der Fluggesellschaft, meldet SAS nun für die Monate Mai bis Juli einen Bruttogewinn von 1120 Millionen Kronen, was, verglichen mit 726 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres, ein bedeutender Aufschwung ist, der sich allerdings kaum auf die Gehälter der Angestellten auswirken wird, denn das erste Ziel der skandinavischen Fluggesellschaft SAS ist die Expansion und die Stärkung der Konkurrenzkraft.
Schweden - Wirtschaft
Nach dem Ranking von World Economic Forum lässt die Konkurrenzkraft Schwedens bedeutend nach, denn während das Land 2011 noch auf Platz drei lag, befand es sich voriges Jahr auf Platz vier und landet nun nur noch auf dem sechsten Platz und wurde damit sowohl von den USA als auch von Deutschland überholt. Das Ranking bezieht Faktoren wie Forschung, technische Entwicklung, Ausbildung, Infrastruktur und Arbeitsmarkt ein. Schwedische Wirtschaftswissenschaftler wollen sich jedoch nicht mit den aufsteigenden Ländern vergleichen, sondern weisen darauf hin, dass sich Schweden besser verteidigen konnte als so manch andere Länder und zielen dabei vermutlich auf die Niederlande, die vom fünften Platz auf den achten abfielen.
Schweden - Verkehr
Nach 20 Jahren Bautätigkeit und einer immer höher ansteigenden Rechnung konnten man gestern Mittag mitteilen, dass der Tunnel unter dem Hallandsåsen nun bis zur anderen Seite führt. Bei der Bohrung der beiden Röhren mit einer Länge von je 8,7 Kilometern waren im Laufe der Zeit immer neue Probleme entstanden, die den Bau verzögerten und verteuerten. Nach dem gestrigen Erfolg rechnet man nun jedoch damit, dass bereits im Jahre 2015 die ersten Züge die Tunnels befahren können.
Schweden - Arbeitsmarkt
Nach den neuesten Zahlen wird der Häusermakler in Schweden bereits ein seltener Beruf, denn dieses Jahr haben sich bisher nur rund 400 neue Makler registriert, 20 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, einem Jahr, als der Trend ebenfalls abwärts zeigte. In der Tat sind bereits heute nicht mehr alle ausgeschriebenen Stellen zu besetzen. Die größeren Maklerfirmen sind zwar beunruhigt über die Entwicklung, sehen die Ursache aber vor allem darin, dass sich die Ausbildung zum Häusermakler von früher zwei Jahren nun auf drei Jahre erhöhte und vorübergehend nicht mehr als sehr attraktiv gilt.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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