Nachrichten vom 5. März 2014

Schweden - Politik
Nachdem Russland nicht nur die Ukraine bedroht, sondern auch die Übungen auf der Ostsee verstärkt, hat die schwedische Verteidigung militärisches Einsatzmaterial und Maschinen der Luftwaffe nach Gotland geschickt, nach dem Pressesprecher der schwedischen Verteidigung eine reine Routinemaßnahme. Welches Kriegsmaterial nun nach Gotland geschickt wurde, ist unbekannt. Es ist anzunehmen, dass dieser Schritt erfolgt nachdem bereits im vergangenen Jahr Russland, ebenfalls in Form einer Übung, sich sehr für die Ostküste Schwedens interessierte und der Konflikt in der Ukraine einige Spitzenpolitiker beunruhigt.
Schweden - Wirtschaft
Im vergangenen Jahr wuchs der schwedische Online-Handel um 17 Prozent, wobei nach einer Studie von e-Barometer vor allem der Sport- und Freizeithandel überdurchschnittlich stark anstieg und 2013 einen Umsatz von etwa einer Milliarde Kronen melden konnte. Interessant bei dieser Zahl ist jedoch, dass der Gesamtumsatz in diesen Bereichen im vergangenen Jahr kaum anstieg, die Kunden sich also immer mehr von den herkömmlichen Geschäften zum Online-Handel bewegen. In Heimelektronik gehen in Schweden schon heute rund 20 Prozent der Waren über Internet.
Schweden - Kriminalität
Die schwedische Versicherungskasse stellt bei Routinekontrollen fest, dass sie im vergangenen Jahr rund 317 Millionen Kronen zu viel ausbezahlte, da immer mehr Schweden falsche Angaben auf ihren Anträgen machen. 2013 hat die Versicherungskasse aus diesem Grund knapp 1500 Personen wegen Betrug bei der Polizei angezeigt. Sozialversicherungsminister Ulf Kristersson bedauert gegenüber den Dagens Nyheter dabei allerdings, dass es nur in 17 Prozent dieser Fälle auch zu einem Urteil zugunsten der Versicherungskasse kam, bei weitaus weniger Fällen als noch im Jahr davor.

Schweden - Arbeitswelt/Ausbildung

Nach einer Untersuchung der Journalisten des schwedischen Staatsfunks Sveriges Radio ging die Anzahl der Schüler, die nach der neunten Klasse ein Berufsgymnasium wählen dieses Jahr um etwa drei Prozent zurück, auch in Ausbildungsbereichen, die zu einer sicheren Anstellung führen. Dass nur noch ein Drittel aller schwedischen Schüler ein Berufsgymnasium wählen liegt insbesondere an einer Schulreform des Kultusministers Jan Björklund, der damit verhinderte, dass Schüler der Berufsgymnasien beim Abschluss weiterhin über eine allgemeine Hochschulreife verfügen und daher nur noch ein Abitur zweiter Klasse machen können.
Schweden-  Arbeitswelt
Nach einer Studie des Gewerkschaftsbunds LO werden vor allem Frauen in Arbeiter- und Dienstleistungsberufen häufig zu einer Teilzeitbeschäftigung gezwungen, obwohl sie eine Vollbeschäftigung anstreben. Die Folge davon ist, dass die Realeinkunft von Frauen dadurch um bis zu 40 Prozent unter dem Einkommen von Männern liegt, was sich später auch auf die Rente auswirkt. LO fordert daher die Sozialdemokraten auf in ihrem Wahlprogramm das Recht auf Vollbeschäftigung für Frauen aufzunehmen, denn nach den Untersuchungen haben unter den betroffenen Frauen nur zehn Prozent die kürzere Arbeitszeit freiwillig gewählt.
Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Studie der Gewerkschaft Saco haben Frauen in akademischen Berufen gegenüber Männern keine Chance den gleichen Lohn zu erhalten. Nach Berechnungen von Saco verdienen Frauen im Schnitt während ihres Arbeitslebens 2,6 Millionen Kronen weniger als Männer, wobei es sich dabei nur um einen kleinen Prozentsatz an Frauen handelt, die auf Grund „typischer Frauenberufe“ ein geringeres Einkommen als Männer haben. Am höchsten ist der Einkommensunterschied gegenwärtig bei Ingenieuren und Wirtschaftswissenschaftlern. Im Kontrast hierzu steht, dass mittlerweile mehr Frauen diese Berufe studieren und im Schnitt einen besseren Abschluss machen als Männer.
Schweden - Gesundheit
Nach dem Institut zur Volksgesundheit hat sich die Anzahl der täglichen Raucher von 2004 auf 2013 bedeutend reduziert, denn während 2004 noch 16 Prozent der Bevölkerung rauchten, sind es nun nur noch elf Prozent. Rückläufig ist vor allem das Rauchen der Bevölkerungsgruppe zwischen 30 und 64 Jahren, auch wenn die Ursache dafür nicht bekannt ist. Allerdings ist bei diesen Zahlen zu berücksichtigen dass, parallel zum Rauchen, drei Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer täglich Snus benutzen.
Schweden  - Ernährung/Gesellschaft
Am gestrigen sogenannten Fettisdagen, dem Faschingsdienstag, wurden in Schweden rund fünf Millionen Semlor gegessen, die ursprünglich nur an diesem Tag gegessen werden durften. Dies bedeutet, dass erneut mehr als die Hälfte aller Schweden, Kleinkinder eingerechnet, nur an diesem Tag eines der Backwerke mit Mandelmasse und Sahne gegessen hat. Diese Anzahl ist nahezu konstant, obwohl mittlerweile Semlor zwischen Neujahr und Ostern verkauft werden, eines der kalorienreichsten Backwerke Schwedens.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin


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