Nachrichten vom 4. Dezember 2012

Schweden - Politik
Das Auswärtige Amt in Stockholm hat gestern den israelischen Botschafter Isaac Bachman zu sich gerufen um gegen die vorgesehenen Baupläne Israels in den besetzten Gebieten zu protestieren, da dies jede Friedensverhandlung verhindert und nach internationalem Recht unzulässig ist. Außenminister Carl Bildt hofft nun darauf, dass die europäischen Länder beim kommenden Ministertreffen eine einheitliche Linie gegenüber Israel finden werden.
Schweden - Politik/Migration
Der schwedische Migrationsminister fordert, dass jeder Asylant in Schweden über eine Arbeitsstelle und eine ausreichend große Wohnung verfügen muss bevor er Ehefrau oder Kinder im Rahmen einer Familienzusammenführung nach Schweden holen kann, eine Bestimmung, die bisher bereits für entferntere Angehörige galt, nicht jedoch für Kinder und Ehepartner. Allerdings steht der Minister bisher auf ziemlich verlorenem Posten in der Regierungskoalition, da bisher keine der anderen Parteien bereit ist das aktuelle Gesetz zu ändern.
Schweden - Wirtschaft
Volvo Personenwagen will bis 2015 rund 35 Milliarden Kronen in Schweden für die Fertigung neuer Fahrzeuge und die Entwicklung von neuen Motoren investieren. Ein Teil der Gelder fließen in den Bau einer neuen Karosseriefabrik in Torslanda und die Modernisierung der gegenwärtigen Fertigungsanlagen. Allerdings bedeutet diese Investition nicht, dass zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern es besteht das Risiko, dass durch die Modernisierung auch bestehende Arbeitsplätze abgebaut werden.
Schweden - Kriminalität
Nach einer Studie der schwedischen Gemeinden und Regionen ist Öckerö in den Schären vor Göteborg die sicherste Gemeinde Schwedens. Als die unsicherste Gemeinde gilt Malung-Sälen. Wenn man die Regionen betrachtet, so gelten Uppsala, Östergötland und Blekinge als sicher und das Västmanland mit dem Södermanland als unsicher. Kriterium für diese Einteilung ist die Frage wie viele Gewaltverbrechen, Brände, Personenschäden und Diebstähle in den Gemeinden pro tausend Einwohner verzeichnet werden.
Schweden - Recht
Obwohl nach dem Öffentlichkeitsprinzip jedes staatliche Amt öffentliche Handlungen, die nicht unter Sicherheitsbedingungen fallen, innerhalb von 24 Stunden an die Presse ausgehändigen muss, benötigt dies beim Auswärtigen Amt in der Regel bis zu zwei Wochen. Das Auswärtige Amt ist damit das Amt Schwedens, das am längsten zögert öffentliches Material an die Öffentlichkeit auszuliefern.

Schweden - Verkehr

Nachdem seit 2003 neun Personen bei Unfällen mit Polizeifahrzeugen umkamen und 1457 bei entsprechenden Unfällen verletzt wurden, hat sich die Regierung nun entschlossen Polizeifahrzeuge mit einer Black Box auszurüsten und das Fahrverhalten der Polizei zu dokumentieren und nach Unfällen auszuwerten. Die Unfälle von Polizeifahrzeugen haben allein dieses Jahr bereits 55 Millionen Kronen an Kosten verursacht.
Schweden - Unterricht
Der schwedische Kultusminister Jan Björklund hat das Schulamt damit beauftragt Lehrpläne für den Chinesischunterricht aufzustellen, damit Schüler in Zukunft statt Deutsch, Französisch oder Spanisch in Haupt- und Gymnasialschulen auch Chinesisch als dritte Sprache wählen können. Nach Björklund wird Chinesisch in den kommenden Jahren die bedeutendste Wirtschaftssprache Europas, worauf schwedische Schüler vorbereitet sein müssen. Da der Unterricht bereits zum Schuljahr 2014/15 in allen größeren Schulen angeboten werden soll, bleibt nur noch die Frage nach den notwendigen Lehrern offen.
Schweden - Umwelt
Obwohl Vattenfall bereits den gesamten Herbst über die maximal zulässige Menge an Vänern-Wasser zum Göta Älv abgelassen hat, verfügt Schwedens größter See nach wie vor über zu viel Wasser. Um eine Katastrophe zu verhindern, müssen am Kraftwerk Vargön nun pro Sekunde 900 Kubikmeter Wasser abgelassen werden ohne dass dies jedoch jedes Überschwemmungsrisiko ausschließen würde. Diese Situation trat letztmals im Winter 2006/2007 ein.
Schweden - Tourismus/Wirtschaft
Als der Ort Götene im Jahre 2008 ein mittelalterliches Dorf öffnete, sollte dieses von Besuchern finanziert werden, was nach der ursprünglichen Planung auch möglich gewesen wäre, da man mit Kosten von sieben Millionen Kronen rechnete. Mittlerweile hat die Anlage wegen zahlreichen Fehlplanungen bereits nahezu 100 Millionen Kronen gekostet und die Anzahl der Besucher liegt weit hinter jeder Erwartung zurück, denn auch wenn mittelalterliche Wochen ein Erfolg in Schweden sind, so gilt dies nicht für Götenes mittelalterliches Dorf. Mittlerweile erhält der Vorsitzende Stadtrat wegen seinen Entscheidungen ernstzunehmende Morddrohungen und benötigt permanent Bodyguards.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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