Nachrichten vom 31. Oktober 2014

Schweden - Politik
Die neue Regierung hat es schwer selbst ihre eigenen Wähler zu überzeugen, denn nach einer Meinungsumfrage von Ipsos im Auftrag der Dagens Nyheter sind gerade einmal 23 Prozent der Schweden der Meinung, dass die neue Regierung eine gute Arbeit leistet, aber 25 Prozent sind der Überzeugung davon, dass sie eine schlechte bis sehr schlechte Arbeit bietet. 55 Prozent der Schweden haben noch keine klare Meinung über die Arbeit der Regierung, was ebenfalls bedeutet, dass die Überzeugungskraft der Regierung zu wünschen lässt, was sich natürlich auch daraus erklären kann, dass man die linke und grüne Politik bisher vermisst.
Schweden - Politik
Während die Regierung als solches nur Probleme hat mit ihrem Konzept zu überzeugen, geht die Meinung der Bevölkerung über die eingesetzten Minister generell bedeutend nach unten, denn selbst die von den Schweden gewünschte Lieblingsministerin Margot Wallström hat in nur wenigen Wochen acht Prozent an Vertrauen verloren. Nicht verwunderlich ist dabei, dass, zumindest nach dem Meinungsumfrageinstitut Novus, die Kulturministerin Alice Bah Kuhnke und die Umweltministerin Åsa Romson, beide aus der Reihe der Grünen, am Ende der Vertrauenstufe kommen und kaum noch 20 Prozent der Schweden ihnen das Vertrauen aussprechen.
Schweden - Politik
Seit gestern hat die schwedische Regierung den Staat Palästina anerkannt und will damit ein Zeichen setzen, dem auch andere Länder folgen sollen. Dass diese Entscheidung ohne diplomatische Vorarbeit und Abstimmung mit einigen anderen Ländern zu Schwierigkeiten führen kann, zeigte sich sehr schnell, denn Israel hat noch am gestrigen Abend seinen Botschafter aus Schweden zurückgerufen, ein deutliches Zeichen einer gewissen Krise, die noch dadurch gestärkt wird, dass es Schweden nicht gelang während eines Treffens des Nordischen Rates auch nur einen seiner Nachbarn vom gleichen Schritt überzeugen zu können. Margot Wallströms Handeln erinnert in diesem Punkt an die Großmacht des alten Schweden, als das Land ebenfalls von seiner europäischen Vormacht überzeugt war.
Schweden - Politik
Um überhaupt regierungsfähig zu werden, haben sich einige Gemeinden mit bürgerlicher Mehrheit dazu entschlossen mit den Sverigedemokraterna zusammenzuarbeiten, da sie sonst zu weit von der absoluten Mehrheit entfernt sind. Nach Aussagen der Politiker ist es nicht möglich bis zu 25 Prozent der Wähler einer Gemeinde einfach zu ignorieren. Da diese Entscheidung gegen die Policy der bürgerlichen Allianz verstößt, erklären die betroffenen Gemeinden, dass die Zusammenarbeit mit den Sverigedemokraterna sich nicht auf Fragen der Migration beziehen wird, aber alle anderen politischen Fragen diskutiert werden können.
Schweden - Arbeitswelt
Obwohl die neue Regierung in ihrem Budget eine zusätzliche Milliarde Kronen für den Unterhalt der schwedischen Eisenbahn einsetzte, stellen die Unternehmen, die für den Unterhalt zuständig sind, weiterhin Personal aus, was dazu führt, dass sich der Unterhalt der Linien weiterhin verschlechtert. Als Ursache geben die vom Staat beauftragten Unternehmen an, dass es nicht reicht eine summe im Budget zu nennen wenn anschließend das Amt für Straßen- und Schienenverkehr keine Aufträge für den Unterhalt der Linien erteilen. Gegenwärtig ist das zugesagte Geld daher innerhalb der staatlichen Ämter blockiert und führt zu Entlassungen.
Schweden - Umwelt/Wirtschaft
Mats Andersson, der Geschäftsführer des vierten AP-Fonds fordert dass alle Pensionssparer über die Klimaauswirkung ihres Fonds informiert werden müssen, nicht nur um zu wissen ob sie ihre Gelder in die Waffenindustrie investieren und damit Kriege fördern, sondern vor allem weil sich die Klimapolitik weltweit immer restriktiver entwickelt, was zu bedeutenden Wertverlusten von Aktien, also dem Fond-Vermögen, führen kann, eine Risiko, das früher nicht existierte, sich nun aber stark beschleunigt. Vor allem Aktien von Unternehmen, die weiterhin von Kohle und Öl abhängen, können den Sparern unangenehme Überraschungen bereiten über die sie von ihren Banken nicht informiert werden müssen.
Schweden - Gesundheit/Gesellschaft
Professor Tanja Tydén geht damit an die Öffentlichkeit Frauen davor zu warnen bei einem Kinderwunsch zu lange zu warten und nicht 20 Jahre lang Karriere und Reisen in den Vordergrund zu stellen. Als Anlass nimmt Tydén die Tatsache, dass sich immer mehr Frauen vorstellen, dass sie bis zum 50. Lebensjahr fruchtbar bleiben um im Zweifelsfall eben die künstliche Befruchtung zum Erfolg führt. Nach der Wissenschaftlerin nimmt die Fruchtbarkeit der Frau ab dem 30. Lebensjahr permanent ab und in höherem Alter sind auch nur noch 30 Prozent aller künstlichen Befruchtungen mit dem ersten Versuch ein Erfolg, aber auch hier nimmt die Chance mit jedem zusätzlichen Lebensalter ab.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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