Nachrichten vom 31. Januar 2011

Schweden - Politik
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Synovates stieg im Januar 2011 nur eine einzige Partie in der Gunst der Wähler, nämlich die extrem rechte Partei Sverigedemokraterna, die im Januar 1,7 Prozent mehr Schweden ansprechen konnte als im Vormonat. Nach politischen Analytikern basiert dieser Aufschwung vor allem daran, dass die Presse regelmäßig über die Partei berichtet und die Partei selbst in allen kritischen Regierungsfragen in den Vordergrund gerät.
Schweden - Politik
Der schwedische Integrationsminister Erik Ullenhag hat eine Untersuchung beauftragt, die die Übergriffe auf Roma in Schweden beleuchten soll. Der Rapport soll sämtliche Übergriffe wie Zwangssterilisation, Diskriminierung, Verweigerung des Schulrechts oder die Verweigerung eines Stimmrechts im Laufe des 20. Jahrhundert aufschlüsseln bei denen Roma die Opfer waren. Da es sich bei dieser Untersuchung um eine geschichtliche Aufarbeitung handelt, werden betroffene Roma und deren Nachkommen jedoch keine Entschädigung vom schwedischen Staat verlangen können.
Schweden - Recht
Der schwedische Steuerzahler muss jedes Jahr mehr für Pflichtverteidiger bezahlen. Im letzten Jahr musste die Regierungskasse 1,4 Milliarden Kronen an Anwälte bezahlen, 16 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Nach Meinung der Richter engagieren sich Anwälte zu sehr für ihre Klienten und besuchen sie zu häufig während der Untersuchungshaft, dem der Verband der schwedischen Verteidiger widerspricht, da in ihren Augen jeder Beklagte Recht auf eine angemessene Verteidigung hat.
Schweden - Wirtschaft
Obwohl die jüngste Finanzkrise vor allem durch Riskmanagement entstand, setzt die schwedische Kreditgesellschaft SBAB, die sich vor allem auf Baukredite spezialisiert hat, weiterhin auf Bonuse, die von der Höhe der vergebenen Kredite abhängig gemacht werden. Eva Cederbalk, die Geschäftsführerin der Bank ist mittlerweile die einzige Bankenvertreterin Schwedens, die diese Methode der Bonusvergabe als ideal verteidigt.

Schweden - Wirtschaft
Der japanische Autoriese Subaru will in Zukunft in den Hallen des schwedisch-holländischen Autoherstellers Saab in Trollhätten seine Modelle Legacy und Outback für Autogas entwickeln und herstellen. Subaru betont jedoch, dass es sich hierbei um keine Zusammenarbeit oder gemeinsame Entwicklung mit Saab handelt, die Firma jedoch Fertigungshallen und Personal von Saab benutzen wird, was dem schwedischen Autohersteller bedeutende Einnahmen bringt und ihm eine höhere Chance zum Überleben bietet.
Schweden - Wirtschaft/Arbeit
Nach der jüngsten Statistik des Eurofound in Dublin nimmt Schweden mittlerweile den zweiten Platz unter den europäischen Ländern ein, die am meisten Teilzeitbeschäftigte haben. In Schweden arbeiten zur Zeit 41 Prozent der Frauen und 14,2 Prozent der Männer mit einem Teilzeitvertrag. Das einzige Land Europas, das diese Quote übertrifft ist Holland, das damit auch die geringste europäische Quote an Arbeitslosen aufweisen kann.

Schweden - Gesundheit
Alle Spekulationen um den Tod der ehemaligen schwedischen Außenministerin Anna Lindt, die am 10. September 2003 im Kaufhaus NK in Stockholm mit dem Messer angegriffen wurde, dürften nach den Untersuchungen zur Todesursachen durch ein Expertengremium nun abgeschlossen sein. Die Untersuchungen ergaben, dass Anna Lindts Leben nicht zu retten war, auch nicht durch die Anwendung anderer Methoden. Der Chefarzt des Karolinska Universitätskrankenhauses, in dem die Politikerin verstarb, nahm diesen Bescheid mit Erleichterung auf.
Schweden - Unterricht
Nach dem jüngsten Rapport der schwedischen Schulinspektion, der auf eine Untersuchung in 30 Gemeinden aufbaut, schicken die Gemeinden Kinder  zu häufig in Hilfsschulen, was dazu führt, dass viele Kinder, die auch in normalen Schulen gute Leistungen bringen könnten, ihre Zukunft aus administrativer Nachlässigkeit zerstört bekommen. Vor allem der Anteil an Einwandererkindern in Hilfsschulen, die in erster Linie nur Hilfe benötigen würden beim Erlernen der schwedische Sprache, ist in den letzten Jahren steigend.

Schweden - Unterricht
Wie der schwedische Fernsehsender TV4 heute aufdeckte, konnte ein Mann, der bereits wegen Pädophilie verurteilt war, im Jahre 2000 drei private Gymnasien in Stockholm öffnen. Als er dann 2007 erneut wegen pädophilen Taten zu Gefängnis verurteilt wurde, konnte ein Ehepaar, wo die Frau bereits wegen Kuppelei und der Mann wegen Steuerbetrugs verurteilt waren, die Schulen problemlos weiterführen. Während der zehn Jahr Aktivität kassierten die Gymnasien 200 Millionen Kronen an staatlichem Zuschuss und machten einen Gewinn von 10 Millionen Kronen.

Schweden - Gesellschaft
Nach neuen Schätzungen staatlicher Organisationen sind zur Zeit etwa 330.000 Schweden von Alkohol abhängig, wobei 75.000 unter ihnen bei den Behörden auch als Alkoholiker bekannt sind. Nach etwas vorsichtigen Schätzung ist jedoch die heimliche Abhängigkeit von Alkohol weitaus höher als die offiziellen Ziffern. Zehn Prozent der schwedischen Bevölkerung gilt als alkoholgefährdet und trinkt regelmäßig eine zu hohe Menge an Alkohol.

Schweden - Gesellschaft/Mode
Im letzten Jahr wurde schwedische Mode im Werte von 11,3 Milliarden Kronen exportiert, wobei in dieser Summe keine Produkte eingerechnet wurden, die, wie bei H & M, von Drittländern direkt an Händler geliefert werden. Mode der schwedischen Firma Acne wird heute in exklusiven Boutiquen in Paris, London und New York angeboten. Und dennoch ist Acne erst am vierten Platz der schwedischen Modeexporteure, denn Gudrun Sjödén liegt nach wie vor am ersten Platz, gefolgt von den schwedischen Firmen Wesc und dem Jeanshersteller Nudie.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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