Nachrichten vom 3. September 2012

Schweden - Politik
Der schwedische Integrationsminister Erik Ullenhag fordert, dass alle Flüchtlinge, die vom Staat Geld erhalten, dass sie bei einem Arbeitsangebot in einer anderen Region des Landes umziehen, auch wenn dadurch Verwandte nicht mehr im gleichen Ort wohnen können. Im Herbstbudget sind parallel zu dieser Forderung, 280 Millionen Kronen, verteilt auf vier Jahre, für Arbeitstraining und Schwedisch-Unterricht vorgesehen, sowie 500 Millionen Kronen für 6000 Praktikantenstellen bei öffentlichen und privaten Arbeitgebern.
Schweden - Politik/Media
Noch dieses Jahr will die schwedische Regierung darüber entscheiden ob die bisherige Fernsehgebühr durch eine allgemeine Steuer ersetzt werden soll. Als Ursache gilt die Tatsache, dass ein immer größerer Teil der Bevölkerung die Sendungen der öffentlichen Anstalten nicht mehr über Fernsehgeräte betrachtet, sondern Computer und Mobiltelefone dafür benutzt. Jemand, der nach der Gesetzesänderung keinerlei Sendungen sehen will muss dann dennoch über seine Steuern die Sendeanstalten finanzieren, was wiederum den staatlichen Rundfunk beunruhigt, da dadurch der Einfluss des Staates auf die Sendungen steigen kann.
Schweden - Politik/Immobilien
Nachdem eine Studie der Regierung belegt, dass gegenwärtig etwa 20.000 Studentenwohnungen in Schweden fehlen und das Statistische Amt feststellte, dass im letzten Jahr gerade einmal 134 Wohnungen für Studenten fertiggestellt wurden, haben die Sozialdemokraten Schwedens in ihrem Schattenbudget des kommenden Jahres eine Bauprämie in Höhe von einer Milliarde Kronen für Studentenwohnungen festgelegt. Gleichzeitig fordert die Partei eine Änderung der Baugesetze, die den Wohnungsbau allgemein fördern sollen.
Schweden - Ausbildung
Während die schwedische Regierung darauf setzt hunderte von zusätzlichen Ingenieuren auszubilden um den gegenwärtigen Mangel an Ingenieuren auszugleichen, müssen zahlreiche ausländische Studenten, die sich in Schweden zum Ingenieur ausbilden und auf einen Arbeitsplatz in Schweden hoffen, nach ihrem Studium das Land verlassen, da ihre Visa nicht für die Arbeitssuche verlängert werden, sondern mit dem Examen enden. In der Regel erhalten weniger als zwei Prozent ausländischer Studenten ihre Aufenthaltsgenehmigung nach ihrem Diplom um sechs Monate verlängert um auch eine Arbeitsstelle zu suchen.
Schweden - Umwelt
Nach einer Studie des schwedischen Seefahrtsamts liegen etwa 50.000 verdächtige Gegenstände aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Grunde der Ostsee vor der schwedischen Küste. Bei bis zu 15.000 dieser Objekten kann es sich um chemische Waffen handeln, was einer Zeitbombe entsprechen kann. Insbesondere in einem Gebiet südwestlich von Gotland wurden zahlreiche Gegenstände versenkt, die nach chemischen Waffen aussehen. Die Ostsee gilt als das Meer mit der höchsten Dichte an Minen, Waffen und chemischen Waffen, die bei Berührungen zur immanenten Gefahr werden können.
Schweden/Gotland - Umwelt
Nachdem die Regionalregierung Gotlands feststellte, dass das finnische Unternehmen Nordkalk statt den vor Gericht angegebenen sieben bis acht Hektar Land sogar 60 Hektar Wald schlagen will um dort Kalk abzubauen, hat nun auch die Regionalregierung das Projekt vorübergehend gestoppt und erwartet von Nordkalk nun, bevor das Verbot wieder aufgehoben wird, klare Angaben über den vorgesehenen Abbau, die geplante Rodung und die Wirkungen der Arbeiten auf das Grundwasser Gotlands.
Schweden - Sport
Carolina Klüft beendete gestern bei einem letzten Stafettenlauf während des Finnkampen in Göteborg ihre sportliche Karriere, nachdem ihr eine Verletzung die dauerhafte Rückkehr in die Arenen nicht erlaubt. Die schwedische Spitzensportlerin lief dann unter jubelndem Publikum eine Ehrenrunde in der Arena und nahm unter den Beifallsrufen ihrer Kameraden ein Bad im Wassergraben. Auch wenn „Carro“ noch nicht weiß was sie in Zukunft machen wird, so weiß sie mit Sicherheit, dass sie nicht Trainer werden will.
Schweden - Tourismus
Das neue schwedische Reisebüro The World of Envy ist kein Reisebüro bei dem man seine Reise nach Spanien, Griechenland oder Thailand bucht, sondern ein Unternehmen, das sich nur an die reichste Schicht des Landes wendet und nur exklusive Reisen anbietet, die auf die Person oder die Personen im kleinsten Detail abgestimmt sind. Persönliche Trainer, Kindermädchen und selbst die kleinste Aktivität und das Edelrestaurant werden über Sofia Nordlinder und Thérèse Gleisner gebucht, die beiden Gründer des Unternehmens. Diese Art des Tourismus gilt als eine der zukunftsträchtigsten Geschäfte der neuen Reisebranche Schwedens.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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