Nachrichten vom 3. November 2012

Schweden - Politik
Arbeitsmarktministerin Hillevi Engström zieht nun einen Vorschlag zurück, der das Gesetz für zeitbegrenzte Arbeitsverträge, zumindest in ihren Augen, dem Europagesetz anpassen sollte, da die gesamte Opposition und Rechtsgelehrte den Vorschlag als Aushöhlung des schwedischen Arbeitsrechts betrachten. Hillevi Engström wollte zeitbegrenzte Tätigkeiten auf vier Jahre einschränken und den Unternehmen die Hintertür bieten, dass ein dreimonatiges Aussetzen der Verträge die vorher geleistete Arbeitszeit als nicht mehr existent bewertet, also dem Missbrauch Tür und Tor öffnen.
Schweden - Politik/Recht
Die schwedische Sicherheitspolizei hat eine Voruntersuchung gegen syrische Spione eingeleitet, die in Schweden aktiv sind und ihre Landsleute mit schwedischem Aufenthalt verfolgen und selbst bedrohen. Die Sicherheitspolizei will jedoch nicht bekannt geben wie viele Syrer gegenwärtig unter Spionageverdacht stehen und bereits beobachtet werden.
Schweden - Wirtschaft/Umwelt
Jedes Jahr werden tausende von schwedischen Grabsteinen industriell zu Straßenbelag verarbeitet weil die Mietzeit abgelaufen ist und die meisten Gemeinden Schwedens, allen voran Stockholm, das Recycling von Grabsteinen verbietet, obwohl die Aufarbeitung der Grabsteine maximal ein Drittel dessen kostet was neue Grabsteine kosten, die sowohl von Edurus als auch von Fonus aus China importiert werden und damit zu einer bedeutenden Umweltbelastung beitragen. Eine Ausnahme dieser Politik findet man in Jönköping, wo bereits seit 30 Jahren alte Grabsteine neu bearbeitet werden und gegenwärtig bereits 80 Prozent der „neuen“ Grabsteine dem Recyclingprozess entstammen.
Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Studie der schwedischen Versicherungskasse wird die Anzahl Jugendlicher, die eine vorzeitige Pension ausbezahlt bekommen innerhalb der nächsten fünf Jahre die Grenze von 30.000 Personen überschreiten, was bedeutet, dass trotz aller gesetzlicher Änderungen die Kasse nicht entlasten wird. Als Hauptursache sieht die Versicherungskasse, dass immer mehr Schüler in die Sonderschule geschickt werden statt dass ihnen rechtzeitig die notwendige Lernunterstützung geboten wird. Absolventen der Sonderschulen haben jedoch kaum eine Chance ins normale Berufsleben einzusteigen und können mit ihren Noten auch keine weiterbildende Einrichtung besuchen, werden also von der vorzeitigen Pensionszahlung abhängig.
Schweden - Arbeitswelt
Während der ersten zehn Monate des Jahres verzeichnet man in Schweden rund 30 Prozent weniger tödliche Arbeitsunfälle als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Aber auch wenn die Aussage sehr positiv klingt, so darf man nicht vergessen, dass die meisten tödlichen Unfälle im Transportwesen, der Forstwirtschaft und der Baubranche geschehen, aber nur bei den letzten beiden Sektoren ein Rückgang verzeichnet wird, den beiden Branchen, die von der schlechten Konjunkturlage am meisten betroffen sind, denn es wird weniger gebaut und weniger Wald geschlagen.
Schweden - Ernährung/Unterricht
Obwohl in Schweden jeder Schüler der Unterstufe das Recht auf Schulessen hat, werden die rund 100 Kinder von Asylanten auf Öland zum Essen nach Hause geschickt und dies aus den unterschiedlichsten Gründen. Ein Teil der Politiker Ölands ist der Meinung, dass Asylanten Geld für die Ernährung bekommen, es also nur gerecht ist, wenn sie zu Hause essen, andere argumentieren, dass die Ernährung zu unterschiedlich ist oder die Schulnahrung den Kindern gar schlecht bekommen könnte, da sie keine schwedische Nahrung kennen.
Schweden - Verkehr
Das schwedische Verbraucheramt untersucht die Verkaufsmethoden der schwedischen Eisenbahn nach ihrer Rechtsmäßigkeit, da die SJ (Svensk Järnvägsbolag) aus wirtschaftlichen Gründen keinerlei Fahrscheine mehr in den Zügen verkaufen will. Das Unternehmen will durch diese Maßnahmen pro Jahr bis zu 80 Millionen Kronen sparen, allerdings auf Kosten von Behinderten, älteren Personen und Kindern, die die häufigsten Gruppen sind, die mit den Automaten der Eisenbahn nicht zurecht kommen und in Zukunft wegen Schwarzfahren zu astronomischen Strafen verurteilt sind.
Schweden - Media
Es gibt in Schweden keine Tageszeitung mehr, die keine Leser verliert, was auch bedeutet, dass die Einnahmen aus Anzeigen geringer werden und damit Arbeitsplätze gestrichen werden müssen. Eine Alternative fand nun der Västerbottenskuriren in Umeå, der auf kostenlose Zeitungen setzt, da diese eine immer größere Gruppe an Lesern anziehen und damit auch als Werbeträger in Frage kommen und die Verluste der bezahlten Zeitung ausgleichen kann.
Schweden - Tourismus
Auf Grund des frühen Schneefalls haben bereits die ersten Skigebiete Schwedens die Wintersaison eröffnet. Während Vemdalsskalet und Klövsjö bereits voll in Betrieb genommen wurden, öffnet Åre mit seinen 17 Zentimetern Schnee am Wochenende vorerst nur die Kinderabfahrt. Die Hotels in Sälen sind am Wochenende bereits ausgebucht, da die Temperaturen einen Skibetrieb bei zusätzlichem Kunstschnee ermöglichen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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