Nachrichten vom 29. September 2012

Schweden - Politik
Auch die Sozialdemokraten Schwedens wollen mehr in Forschung und Innovation setzen, nur dass sie von den Kritiken, die an die Allianzregierung gerichtet war, gelernt haben, denn sie wollen die Änderung nicht von Oben entscheiden, sondern Fachgruppen schaffen, die sich damit beschäftigen, Forscher um ihre Meinung und ihre Erfahrungen fragen und das Einbinden von Risikokapital mit berücksichtigen. Die Sozialdemokraten bieten sogar ein blocküberschreitendes Abkommen an, das auf zehn Jahre ausgerichtet sein sollte.
Schweden - Politik
Nach einer Studie der schwedischen Linken haben Privatunternehmen, die mit Steuergeldern finanziert werden, im Jahr 2010 einen Gewinn von nahezu neun Milliarden Kronen gemacht. Die Zahlen nimmt die Partei insbesondere vom Statistischen Amt, wobei das Ziel der Studie sein soll, dass Risikounternehmen, die sich über Steuern finanzieren lassen, Gewinne nicht aus Schweden ausführen dürfen, sondern den Gewinne in den Schulen, Pflegeheimen und ähnlichen Unternehmen investieren müssen. Bisher gibt es allerdings keine Studie die belegt inwieweit die Gewinnschöpfung dieser Unternehmen auf Qualität und Leistung wirkt.
Schweden - Recht
Dass die Organisation BRÅ in ihren Statistiken im südlichen Skåne 10.999 von der Polizei gelösten Fälle in ihrer Statistik aufnimmt, obwohl es sich dabei nur um einen einzigen Täter handelt, wird von Kriminologen stark kritisiert, da dadurch offiziell der Eindruck vermittelt wird, dass nahezu 11.000 verschiedene Fälle gelöst wurden, obwohl man sich durch die Gleichheit der Fälle (Doping) in Wirklichkeit nur um eine Person handelte. BRÅ präsentiert dagegen diese Art der Statistik als vollkommen normal und logisch.
Schweden - Recht
In den letzten sieben Jahren wird es immer häufiger, dass die Polizei Personen, die in ihren Augen die öffentliche Ordnung stören, mehrere Kilometer entfernt vom Ort der Handlung ausgesetzt werden und sich in der Regel zu Fuß auf den Rückweg machen müssen. Während es sich 2005 noch landesweit um 1600 Fälle handelte, sind es, nach Sveriges Radio, mittlerweile über 5400 Fälle im Jahr, was auch den Verdacht auf einen Machtmissbrauch aufkommen lässt, zumal Gerichte bereits in mehreren Fällen feststellten, dass die Polizei damit Personen in Gefahr brachte. Nun soll diese teilweise angezweifelte Methode nach ihrer Rechtsmäßigkeit untersucht werden.
Schweden - Media
Nachdem die Sendung SVT Debatt eine Sendung zur Familienzusammenführung der zweijährigen Hadille brachte, werden Stimmen gegen die Sendung laut und fordern selbst die Absetzung der Sendung. Ursache ist, dass bei der Sendung ein Mann mit dem Namen Adam interviewt wurde, der behauptet die Mutter des Mädchens zu kennen und mit ihr in Kontakt zu sein, ohne jedoch eine Telefonnummer oder irgend welche Beweise zu liefert. Er versichert, dass es keine Drohungen gegen Mutter oder Tochter gibt und dass das Mädchen dringend nach Algerien geschickt werden müsse. Die Moderatorin der Sendung hat weder die Angaben überprüft, noch konnte sie in irgend einer Weise Kontakt mit der Mutter aufnehmen oder ihren tatsächlichen Aufenthaltsort erfahren.
Schweden - Unterricht
Obwohl das Schulamt nun klare Regeln aufstellte wann der Rektor einer Schule Schülern während des Unterrichts frei geben darf, hängt es nach wie vor von der Schule ab wie ein Schulleiter entscheidet. Einige Schulen verweigern selbst bei einem wichtigen Geburtstag einen freien Schultag, während andere auch kein Problem dabei sehen einem Kind zwei Wochen für einen Urlaub mit den Eltern freizugeben, obwohl aus den Richtlinien des Schulamts klar hervorgeht, das für freie Tage ein wichtiger Grund vorliegen muss und pro Schuljahr nicht mehr als zehn zusätzliche freie Tage bewilligt werden dürfen.
Schweden - Gesellschaft
P. M. Nilsson, der Gründer der Website Newsmill, fordert, dass auch die Gleichstellung der Männer untersucht werden muss, denn auch wenn in 80 Prozent Frauen negativ in der Bilanz stehen, so gibt es auch Bereiche in denen Männer eine gewisse Förderung benötigen. Nilsson nennt hier insbesondere Schulen, wo Mädchen seit Jahren eine bessere Leistung bringen als Jungen, oder auch private Elitegymnasien, wo über 80 Prozent der Schüler weiblichen Geschlechts sind. Aber er nennt auch Pflegeberufe, in denen man kaum männliche Bewerber finden kann.
Schweden - Gesellschaft
Vor rund 500 Jahren kamen die ersten Roma nach Schweden, aber bis heute werden sie nicht als Teil des schwedischen Volkes betrachtet. Nun fordert der Frauenverband der Roma, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ihre Verantwortung übernehmen soll und eine Volksgruppe nicht mehr nur deswegen diskriminiert wird, weil sie eine dunklere Haut hat und sich anders kleidet. Noch heute sind 80 Prozent der etwa 50.000 Roma, die in Schweden leben, ohne Arbeit, weil sie auf Grund ihrer Volksgruppe nahezu grundsätzlich von Arbeitgebern abgelehnt wird. Auch dass 2012 das Kulturjahr der Roma ist, ändert nicht viel an der Situation.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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