Nachrichten vom 28. September 2012

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung erwägt eine neue Waffenamnestie zwischen März und Mai des Jahres 2013, was die Anzahl von Schusswaffen in Schweden reduzieren soll. Nach dem Vorschlag der Regierung soll jeder, der eine Waffe oder Munition ohne entsprechenden Waffenschein besitzt, diese zwischen März und Mai bei einer Polizeistation abgeben kann ohne rechtliche Folgen befürchten zu müssen oder auch nur seinen Namen zu nennen. Bei den ersten beiden Waffenamnestien dieser Art wurden bei der Polizei insgesamt rund 30.000 Waffen und 29 Tonnen Munition abgegeben.
Schweden - Politik/Recht
Amnesty International klagt Schweden wegen der Handhabung der Affäre Julien Assange an und ist der Meinung, dass es wohl nicht unmöglich ist zu garantieren, dass Schweden Assange nicht in ein Flugzeug nach Amerika setzt, sobald er auf schwedischem Territorium sei. Schweden würde durch diese Weigerung auch den beiden klagenden Frauen ein Unrecht antun, indem eine Vernehmung von Julien Assange unmöglich gemacht wird, nur weil Schweden keine Garantien bieten will und jede andere Vernehmung verweigert.
Schweden - Arbeitswelt
Nachdem die beiden größten Gewerkschaften der Lehrer durch das Abkommen mit den Regionalregierungen den Lehrerstreik abwenden konnte, zeigten gestern die Lehrer deutlich ihren Unmut mit ihren Gewerkschaften, da sie von den geforderten 10.000 Kronen pro Monat nun gerade einmal 1100 Kronen erhalten werden und die Verhandlungen nun für vier Jahre blockiert sind. Sehr viele schwedische Lehrer halten nach diesem Abkommen die Gewerkschaften den Arbeitgebern näher als den eigenen Mitgliedern, von denen sie finanziert werden.
Schweden - Gesundheit
Nachdem selbst die Zahlen der schwedischen Apotheken belegen, dass nur 40 Prozent aller von Kunden eingeforderten Medikamente innerhalb einer Frist von 24 Stunden beschafft werden können, erwägt nun Sozialminister Göran Hägglund ein Gesetz zu schaffen, das den Kunden von Apotheken garantiert, dass ihre notwendigen Medikamente auch fristgerecht und schnellstmöglich geliefert werden. Ursache dafür ist auch, dass sich Apotheken und Pharmakonzerne die Schuld gegenseitig zuschieben ohne eine Lösung zu suchen.
Schweden - Ernährung
Wer in den schwedischen Lebensmittelläden Köttbullar (Fleischbällchen) kauft, wird auf der Verpackung ausführlich über den Inhalt des Fleischgerichts informiert, jedoch nur in Ausnahmefällen auch erfahren aus welchem Land das Fleisch kommt, da die Hersteller die Rohware aus fünf verschiedenen Ländern einkaufen und nach dem Europagesetz Fertigprodukte nicht mit dem Herkunftsland ausgezeichnet werden müssen, im Gegensatz zum reinen Fleisch oder auch Hackfleisch.
Schweden - Umwelt/Ernährung
Nach dem schwedischen Naturschutzverband werden an den schwedischen Fischtheken eine Vielzahl an geschützten Hochseefischen angeboten. Nach zahlreichen Stichproben stellt der Verband fest, dass in 19 von 27 ICA-Fischständen geschützter Tiefseefisch angeboten wird. Da jedoch bei ICA jeder einzelne Laden selbst bestimmen kann welche Fische angeboten werden, ist es möglich, dass vielen der Händler die nötige Information und die notwendigen Kenntnisse fehlen.
Schweden - Umwelt
In der Nacht zum Mittwoch wurde der dritte Reaktor des Kernkraftwerkes in Oskarshamn, ohne dass die Ursache bekannt ist, abgestellt. Nach einer Pressemitteilung der Betreiber der Anlage wurde der Reaktor Oskarshamn zurückgefahren, da ein Warnsignal hinsichtlich des Sicherheitssystems aufleuchtete. Der Reaktor wird nun überprüft und kann, falls keinerlei Probleme festgestellt werden, frühestens am Samstag wieder in Betrieb genommen werden.
Schweden - Kultur
Das Festival Peace & Love 2012 in Borlänge stürzte die Organisatoren in eine tiefe ökonomische Krise, denn nach der Dalarnas Tidning verursachte Peace & Love Schulden in Höhe von 13 Millionen Kronen, obwohl das Festival 60.000 Besucher zählte und einen Umsatz in Höhe von rund 100 Millionen Kronen verbuchen konnte. Als Ursache sehen die Veranstalter die zahlreichen Nebenaktivitäten, die überwiegend mit Verlust fahren. Die Organisatoren versuchen nun Preisnachlässe von ihren Lieferanten zu bekommen und legen die Nebenaktivitäten auf Eis.
Schweden - Gesellschaft
Nach der jüngsten Studie zum Leseverhalten von Kindern lesen Kinder seit 15 Jahren ständig weniger, wobei Jungen am wenigsten lesen. Aus der Studie geht hervor, dass es nicht nur ausreicht in jeder Schule eine Schulbibliothek zur Pflicht zu machen, sondern dass Lehrer und Eltern den Kindern auch eine Lust zum Lesen vermitteln müssen. In diesem Rahmen wurden der Kulturministerin Lena Adelsohn Liljeroth nun Vorschläge unterbreitet, die zu einem veränderten Leseverhalten führen sollen, ein Programm, das auf fünf Jahre ausgerichtet ist.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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