Nachrichten vom 28. Mai 2013

Schweden - Politik
Obwohl die christdemokratische Ministerin Maria Larsson bereits vor Jahren versprach, dass spätestens ab 2012 Eltern mit behinderten Kindern Hilfe bekommen können, damit sie die bis zu 90 verschiedenen Ämter mit denen sie Kontakt haben müssen um den Kindern die bestmögliche Hilfe zu gewähren, nicht mehr selbst kontaktieren müssen, hat sich bis heute absolut nichts getan. Bisher gibt es in Schweden nicht einmal eine Statistik, die Auskunft über behinderte Kinder und ihren Bedarf gibt. Nach einer Untersuchung der Universität Göteborg müssen Eltern der betroffenen Kinder in der Regel mit durchschnittlich 17 Personen permanent in Kontakt stehen, da es keine Stelle gibt, die der Koordination dient.

Schweden - Verbraucherschutz

Die zuständigen Ämter für Telefonie in den nordischen und den baltischen Ländern fordern geschlossen, dass die Hersteller von Handys und Smartphones die Empfangsmöglichkeiten der Geräte klar angeben müssen, da nicht nur die Leistung der Sendetürme für einen korrekten Empfang zuständig sind, sondern auch die Handys und Smartphones, beziehungsweise deren Antennen. Die Chance, dass die nordischen und baltischen Länder mit ihrer Forderung Erfolg haben werden, ist zweifelhaft, da in diesen Fragen nur Europa eine generelle Entscheidung fällen darf.
Schweden - Kriminalität
Auch wenn seit Jahren eine große Menge an gefälschten Briefmarken in Schweden verkauft wird, so hat sich deren Anzahl seit Jahreswechsel noch bedeutend erhöht. Die Postdirektion geht davon aus, dass gegenwärtig einige hunderttausend gefälschte Briefmarken im Umlauf sind und einen Millionenschaden verursachen. Allein während einer einzigen Woche im Mai wurde 27 Verkaufsstellen in Stockholm bei der Polizei angezeigt, da dort mit Sicherheit professionell gefälschte Briefmarken verkauft wurden. Bisher wurde allerdings nicht bei einem einzigen von der Post offiziell zugelassenen Laden dieser Effekt beobachtet.
Schweden - Kriminalität
Nach einer Untersuchung der Tageszeitung Dagens Nyheter hat das vor zwei Jahren verschärfte Gesetz zur Prostitution bisher keinerlei Wirkung gezeigt, denn obwohl in schweren Fällen Gefängnis von bis zu einem Jahr vorgesehen ist, wurde bisher noch niemand zu Gefängnis verurteilt, sondern lediglich zu einer Geldstrafe. In zahlreichen Fällen gehen die Täter mangels klarer Beweislast vor Gericht sogar ohne jede Strafe aus. Der Justizausschuss der Sozialdemokraten zeigt sich dennoch zufrieden und ist überzeugt, dass das härtere Gesetz eine abschreckende Wirkung hat.
Schweden - Sprache
Nachdem der schwedische Sprachrat die letzten Monate die Verwendung des geschlechtsneutralen hen an Stelle von hon (sie) und han (er) empfohlen hat, hat er nun die Meinung geändert und warnt vor der unüberlegten Anwendung von hen, da das Wort in bestimmten Zusammenhängen als Provokation empfunden werden kann, da ein Teil der Schweden das Wort mit striktem Feminismus verbinden oder als Jugendschwedisch betrachten. Nach dem Sprachrat muss sich das Wort hen von allein innerhalb der Gesellschaft etablieren und kann daher nicht allgemein empfohlen werden. Bisher wird hen von etwa zehn Prozent der Studenten verwendet und in einigen Presseartikeln.
Schweden - Gesellschaft
Nachdem in Schweden bereits seit 1975 Daten gesammelt werden, die Aufschlüsse über die Menge der Abtreibungen im Lande geben, wurde nun die weitere Sammlung an Daten abgebrochen, da das Sozialamt erst klären muss ob nicht zu viele personenbezogene Daten in der Statistik auftauchen, denn bisher wurde das Geburtsjahr, der Heimatort, bisherige Geburten und bisherige Abtreibungen in der Statistik aufgenommen, nur Informationen, die auch tatsächlich nötig sind um spezifisch darauf hinzuarbeiten ungewünschte Schwangerschaften vermeiden zu helfen. Sollten Geburtsjahr und Ort nicht mehr aufgenommen werden dürfen, ist eine entsprechende Statistik nahezu wertlos.
Schweden - Gesellschaft
Der Weinkritiker Bengt-Göran Kronstam der Tageszeitung Dagens Nyheter kritisiert die Regionalregierung in Kalmar, da das Königspaar während seiner Rundreise durch die schwedischen Regionen dort zur Vorspeise den deutschen ökologischen Wein Ecologica Berlina serviert bekam, einen Wein, der in den Systembolagen für 59 Kronen die Flasche zu erhalten ist. Der Weinkenner kritisiert dabei nur indirekt den Preis, bezeichnet den Wein jedoch für wenig passend, da man diesen grundsätzlich nicht zum Essen servieren sollte, sondern nur beim lockeren Gespräch unter Freunden trinken kann.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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