Nachrichten vom 28. Mai 2012

Schweden - Politik
Die schwedische Ministerin für Entwicklungshilfe, Gunilla Carlsson, hat, gemeinsam mit der englischen Regierung, neue Regeln für die Zahlungen von Entwicklungshilfe ausgearbeitet, bei dem weitere Zahlungen vom Ergebnis, das die entsprechenden Länder oder Projekte vorlegen können, abhängt. Einige schwedische Hilfeorganisationen wollen jedoch vor den endgültigen Entscheidungen mit der Ministerin über die Umsetzung des Planes diskutieren, da sie befürchten, dass sich bei diesen Regeln die Anträge der Drittländer auf die Anforderungen anpassen und damit die Notwendigkeit ins Hintertreffen gerät.
Schweden - Politik/Verkehr
Åsa Romson, die Vorsitzende der Grünen Schwedens, erklärte beim Parteitag der Grünen in Umeå, dass die Partei dafür arbeiten wird, dass keine Zuschüsse oder Steuererleichterungen mehr für umweltschädliche Handlungen bezahlt werden. Nach dem mehrheitlichen Beschluss sollen baldmöglichst keine Flughäfen mehr subventioniert werden, Schwerindustrie die Steuervorteile gestrichen werden und Autofahrern das Kilometergeld gestrichen werden. Vorerst soll das Kilometergeld jedoch nur bei Stadtverkehr gestrichen werden, da hier grundsätzlich öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung stehen.
Schweden - Wirtschaft
Nachdem Europa erhöhte Handelszölle bei Produkten der Telekommunikation aus China erwägt, da die chinesische Regierung diese Produkte subventioniert um sie in Europa besser absetzen zu können, warnt nun die schwedische Wirtschaftsministerin Ewa Björling vor einem Handelskrieg zwischen Europa und China. Nach der Ministerin wird Europa bei diesem Kampf verlieren, da die europäischen Marktanteile in China höher sind als umgekehrt.
Schweden - Unterricht
Der schwedische Kultusminister Jan Björklund schmettert die Forderung der Grünen ab, nach dem die Lehrer bei lernschwachen Kindern ein Weisungsrecht erhalten sollen, damit diese Kinder rechtzeitig ein gezielte Förderung erhalten können, ohne zahlreiche Instanzen durchlaufen zu müssen. Nach dem Minister hat sich die gegenwärtige Ordnung bewährt und die von den Grünen vorgeschlagene Änderung sei zudem nicht zu finanzieren. Gegenwärtig kann nur der Rektor einer Schule, oft auf Grund eines medizinischen Gutachtens, über eine Förderung bestimmen, wobei viele bedürftige Schüler auf der Strecke bleiben und der Prozess oft über Monate hinausgezögert wird.
Schweden - Verkehr
Nach dem jüngsten Rapport des staatlichen Unternehmens Vectura, das auf 370 Kilometer Straße in Nordschweden, Nordnorwegen, Nordfinnland und Schottland die Erschütterungen in den Kabinen von Lastwagen durch schlechte Straßenlage gemessen haben, sind die Straßen im Norden Schwedens geradezu eine Qual für die Fahrer und verursachen gesundheitliche Schäden. Gleichzeitig erhöht die schlechte Straßensituation auch die Unfallgefahr bei Lastwagen mit Anhängern. Auch wenn in allen vier Ländern die nördlichen Straßen zu wünschen lassen, so ist die Situation in Schweden gegenwärtig die schlechteste.
Schweden - Gesundheit
Die Sendung Kaliber des schwedischen Rundfunks stellt fest, dass die verschiedenen Ärztehäuser und Krankenhäuser ihre Wartestatistik von Patienten verfälschen, damit sie von den staatlichen Zuschüssen profitieren können, die sie bei kurzen Wartezeiten erhalten. An Tagen an denen die Ärztehäuser und Aufnahmestellen der Krankenhäuser Rechenschaft ablegen müssen, stellen sie oft jede zusätzlich geplante Aktivität an diesen Tagen ein und verlegen selbst Termine von Patienten, deren Untersuchung längere Zeit in Anspruch nehmen kann. Nach dem Bericht ist der Einfallsreichtum, der Wartezeit verkürzt, nahezu unbegrenzt.
Schweden - Arbeitswelt
Nach einem Gesetz, das ab Herbst in Kraft treten wird, wird Einwanderern und Asylanten, die eine Arbeit ablehnen oder sich weigern für eine Arbeit umzuziehen, der Sozialbetrag oder andere staatliche Unterstützungen gekürzt. Nach dem schwedischen Integrationsminister Erik Ullenhag war dieser Schritt notwendig, damit Einwanderer schneller am aktiven Leben des Landes teilnehmen und dadurch auch selbst einen wichtigen Schritt zur Integration leisten. Erstmals werden damit Flüchtlinge und Asylanten als Problemgruppe bezeichnet, was der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt bereits mit seinen Aussage arbeitslosen nicht „ethnischen Schweden“ deutlich ausdrückte.
Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Untersuchung von Adecco wollen schwedische Studenten nach ihrem Examen in erster Linie an Küstenorten wie Varberg, Halmstad oder Helsingborg arbeiten und, falls sie auf eine Großstadt angewiesen sind, in Göteborg. Obwohl es für die meisten unter ihnen am ehesten Eine Arbeitsstellen in Stockholm gibt, will die Mehrheit unter ihnen nur mit Widerwillen in der Hauptstadt arbeiten. Vor allem die Westküste hat es hoch ausgebildeten Kräften angetan, da dort das Leben und das Arbeitsklima als ruhiger betrachtet wird.
Schweden - Kunst
Die Werke der schwedische Künstlerin Karin Broos erreichen bei Auktionen neue Höchstwerte, denn während Bukowski noch vor wenigen Tagen für ein von der Künstlerin signiertes Werk 180.000 Kronen bekam, konnte das Stockholmer Auktionswerk nun vier ihrer Werke für insgesamt 1,7 Millionen Kronen verkaufen. Aber auch wenn dies bedeutet, dass die Werke von Karin Broos nun beachtliche Summen einbringen, so bekommt die Malerin dafür nur fünf Prozent des Verkaufswertes, nämlich die Summe, die ihr für das Urheberrecht zusteht. Die großen Summen verdienen die Kunsthändler.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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