Nachrichten vom 28. Februar 2013

Schweden - Politik/Umwelt
Nachdem die Regierung von den Betreibern von Kernkraftanlagen systematisch weniger Abgaben für den Abfallfond für Kernkraft fordert als das Strahlungssicherheitsamt vorschlägt, hat der Fond mittlerweile zu wenig Geld um Abfall der Kernkraftwerke sicher zu entsorgen bzw. zu lagern oder auch die Anlagen sicher abzubauen, sobald sie keinen Dienst mehr leisten. Das Problem ist dabei, dass nicht für die Umwelt sinnvolle Beschlüsse gefasst werden, sondern politisch sinnvolle, was beim gewünschten Ausbau der Kernindustrie natürlich bedeutet, die Abgaben der Industrie so niedrig wie möglich zu halten.
Schweden - Wirtschaft
Der größte skandinavische Hersteller von Freizeitbooten Nord West & Najad auf dem westschwedischen Orust hat nun, nachdem Najad erst im letzten Oktober von einem Konkurs gerettet wurde, erneut Konkurs angemeldet, obwohl der Umsatz jährlich etwa 300 Millionen Kronen ausmacht. Da jedoch auch die neuen Luxusboote, die vor wenigen Wochen auf der Göteborger Bootsmesse angeboten wurden, keinen Käufersturm verursachten, muss die Aktivität nun eventuell niedergelegt werden, wobei 140 Arbeitskräfte auf der Strecke bleiben werden.
Schweden - Recht
Nach einer Klage der Gewerkschaft für Transportarbeiter gegen Alkoholtests bei Berufsfahrern hat das schwedische Arbeitsgericht nun entschieden, dass diese stichprobenartigen Tests bei jedem Berufsfahrer durchgeführt werden können, da die persönliche Integrität hier weniger bedeutend ist als die Sicherheit auf den Straßen und das Arbeitsmilieu. Lastwagenfahrer können daher sowohl bei der Abfahrt als während der Lieferung von Waren von den Unternehmern gelegentlich auf Alkohol getestet werden.
Schweden - Media/Recht
Obwohl die Direktorin der Fernsehanstalt SVD, die nun ihr Programm in seiner Gesamtheit online zur Verfügung stellt, vor wenigen Tagen noch versicherte, dass der Radiotjänst in Kiruna vorübergehend keine Jagd auf Personen machen will, die keine Gebühren bezahlen und nur über ein Smartphone, ein Tablet oder einen Computer verfügen, so stellt sich bereits nun heraus, dass die Gebührenanstalt systematisch Jagd auf Personen macht, die keinen Fernseher besitzen, aber in irgendeiner Weise Zugang zu Internet haben. Jeder Besitzer dieser Geräte muss nun, unabhängig der Anwendung, monatlich 150 Kronen Fernsehgebühr bezahlen.
Schweden - Unterricht
Nach einer bisher noch nicht veröffentlichten Studie, die mehrere Städte Schwedens umfasst, geht hervor, dass die freie Schulwahl die Segregation fördert, da besser gestellte Eltern nicht die nächstliegende Schule für ihre Kinder suchen, sondern eine Schule mit hoher Qualität, wenig Schülern und möglichst wenigen Schülern mit ausländischen Eltern, da diese mehr Unterstützung benötigen als Kinder schwedischer Herkunft. Das Ergebnis ist, dass Schulen in Gebieten mit hohem Migrationsanteil nur noch wenige herkunftsschwedische Schüler bekommen, was das Erlernen der schwedischen Sprache von Migrantenkindern noch schwieriger gestaltet.
Schweden - Unterricht
Nachdem über die Hälfte der Rektoren schwedischer Schulen von ihren Gemeinden nicht immer die notwendige Unterstützung erhalten, die für einen sinnvollen Schulunterricht nötig ist, wünschen sich nach der jüngsten Studie 48,3 Prozent der Rektoren, dass das Schulwesen wieder zentral gesteuert wird und nicht mehr lokal. Nur 22,6 Prozent der Rektoren sind mit der gegenwärtigen Lösung zufrieden und die restliche Menge hat zu dieser Frage keine bestimmte Ansicht.
Schweden - Ernährung
Nachdem die Firma Dafgård nun bei internen Teste in einigen Fällen Pferdefleisch bei Fertiggerichten fand, hat Ikea, das seine Produkte über Dafgård erhält, den Verkauf von allen Fertigprodukten dieses Unternehmens gestoppt, nicht nur jenen von Fleischbällchen. In mehreren Ländern, unter anderem in Frankreich und Spanien, hat Ikea auch den Verkauf von Wienerwurst unterbrochen. Ikea und Dafgård gehen davon aus, dass sie von einem Betrüger mutwillig getäuscht wurden. Was Dafgård mit den zurückgerufenen Waren macht, ist bisher unbekannt.
Schweden - Fischfang
Schweden war gestern das einzige Land Europas, das sich gegen die verwässerte europäischen Bestimmung einsetzte, nach der noch bis 2019 Beifang ins Wasser zurückgeworfen werden darf und anschließend noch bis zu neun Prozent, überwiegend tot, wieder im Meer landet. Schon heute sind 80 Prozent der Fischbestände aktiv bedroht und jeder vierte Fisch wird von den Fischern zurückgeworfen, da es sich dabei um weniger wertvolle Fische handelt, die lediglich die Fangquote beschränken würden. Schweden fordert härtere Bestimmungen, die weitaus schneller umgesetzt werden müssen.
Schweden - Umwelt
Nach einer Studie der Regionalregierung in Blekinge ist die Erde von rund 300 ehemaligen Nerzfarmen durch giftige Stoffe wie DDT, das in der 50er und 60er Jahren permanent angewendet wurden, so verseucht, dass sie dringend saniert werden müssen. Das Problem ist jedoch auch heute noch nicht beseitigt, da Nerzfarmen noch heute zahlreiche für die Natur gefährliche Stoffe verwenden, deren Anwendung in keiner Weise kontrolliert wird. Wer die Kosten für die Sanierungen tragen wird ist bisher nicht geklärt, ebenso wenig wie der Zeitpunkt der Sanierung.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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