Nachrichten vom 28. Dezember 2013

Schweden - Politik
Die schwedische Justizministerin Beatrice Ask schrieb im Svenska Dagbladet, dass die Regierung ein neues Gericht einführen will, dass sich ausschließlich um immaterielle Rechte, Konkurrenzrecht, Vermarktung und Patente kümmern wird, Angelegenheiten, die bisher von unterschiedlichsten Gerichten bearbeitet werden mussten. Nach der Justizministerin wird dieses spezialisierte Gericht für eine größere Rechtssicherheit sorgen und den aktuellen Anforderungen im Justizwesen entsprechen.
Schweden - Wirtschaft/Kriminalität
Nach einer Stichprobe des schwedischen Finanzamt bei Zahnärzten, zeigte sich, dass die Hälfte der überprüften Zahnärzte ihr Einkommen durch offensichtlichen Betrug verbesserten. Während ein Teil der Betrüger der Versicherungskasse lediglich überhöhte Rechnungen vorlegten, hatten einige andere sogar Patienten frei erfunden. Nachdem allein diese Zahnärzte nun bereits sieben Millionen Kronen an das Finanzamt zahlen müssen, will dieses im kommenden Jahr seine Einsätze gegen Zahnarztpraxen massiv ausdehnen. Einige der bereits kontrollierten Zahnärzte müssen nun allerdings nicht nur das zu Unrecht verdiente Geld zurückbezahlen, sondern müssen auch mit einem juristischen Verfahren rechnen.
Schweden - Verteidigung
Seit die Wehrpflicht in Schweden abgeschafft wurde, stellt die Verteidigung fest, dass es immer schwieriger wird Nachwuchs zu finden, denn bereits unter jenen, die sich für eine dreimonatige Grundausbildung entscheiden, beenden gegenwärtig rund 40 Prozent ihre Ausbildung vorzeitig oder treten sie gar nicht erst an. Eines der Hauptprobleme hierfür scheint zu sein, dass einerseits eine längere Epoche zwischen Bewerbung und Grundausbildung liegt, ein anderes, dass sich immer weniger Jugendliche die harte Sprache der Ausbilder gefallen lassen wollen und dem Stress der Ausbildung nicht mehr gewachsen sind.
Schweden - Recht
Nachdem in diesem Jahr bereits vier Personen von der Polizei getötet wurden, fordert die Polizei in Malmö die Erlaubnis elektrische Pistolen einsetzen zu dürfen, die nicht mehr töten, sondern einen Täter nur kurze Zeit lähmen. Die Leitung der Polizei, die bereits früher den Einsatz von elektrischen Pistolen ablehnte, sieht in der Anwendung der beiden unterschiedlichen Waffen keinen bedeutenden Unterschied und glaubt nicht, dass elektrischen Pistolen Leben retten würden.
Schweden - Umwelt
Während nach den starken Regenfällen in Westschweden bereits am Heiligen Abend ein Erdrutsch die E6 bei Tanum unbefahrbar machte, bewegt sich nun die Erde in einem als Risikogebiet ausgezeichneten Gelände weiterhin. Bereits am ersten Weihnachtstag ging ein kleineres Waldgebiet in die Tiefe, dieses Mal allerdings in einen Bach und gestern bewegte sich die Erde am Rande der E45. Obwohl das gesamte Gebiet ein bedeutendes Risiko für Häuser, Straßen und Bewohner ausübt, kann man sich seit Jahren nicht entscheiden wer die Befestigung der gefährlichsten Stellen übernehmen soll und auf welche Weise die Kosten verteilt werden.
Schweden - Ernährung
Nach den aktuellen Statistiken isst jeder Schwede pro Jahr rund 40 Kilogramm Zucker und neigt vor allem zu Weihnachten zu einem bedeutenden Überkonsum. Aus diesem Grund fordert das schwedische Lebensmittelamt die Regierung erneut auf eine Kommission einzusetzen, die einen Plan ausarbeitet wie der Zuckerkonsum im Land verringert werden kann. Bereits 2005 hatte das Lebensmittelamt der Regierung 79 Vorschläge unterbreitet, die dazu dienten wie Schweden mit weniger Zucker gesünder leben könnten ohne dass die Regierung bis heute einen Gedanken daran verschwendet hat.
Schweden - Gesellschaft/Kultur
Nach dem MMS (Mediamätning i Skandinavien) hat die traditionelle Übertragung von Kalle Anka (Donald Duck) in diesem Jahr eine bedeutende Menge an Zuschauern verloren, denn am Heiligen Abend um 15 Uhr setzten sich nur noch rund 3,5 Millionen Schweden vor den Fernsehschirm um die jährliche Sendung zu verfolgen, was rund 40 Prozent der gesamten Bevölkerung entspricht. Natürlich ist diese Sendung, die in Schweden seit 1960 in unveränderter Form übertragen wird, immer noch eine der meist gesehenen Sendungen des Jahres, auch wenn sich immer weniger Kinder und Jugendliche für diesen Oldie interessieren.
Schweden - Gesellschaft
Erneut hat der schwedische Sprachrat sich entschieden zahlreiche neue schwedische Worte zu offizialisieren, insbesondere Worte, die von der jüngsten Generation permanent angewandt werden. Der Sprachforscher Lars-Gunnar Andersson der Göteborger Universität sieht diese ständige Worterneuerungen als problematisch, da viele dieser Worte nur einige Jahre überleben, zum anderen aber sowohl die Grammatik als auch das allgemeine Verständnis in der Gesellschaft erschweren. Nach dem Professor muss die Einführung neuer Worte dort Halt machen wo das gegenseitige Verstehen der Generationen in Frage gestellt wird.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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