Nachrichten vom 27. März 2013

Schweden - Politik
Der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt hält es für unseriös, dass die Grünen nur noch mit den Parteispitzen der Allianz über die Migrationspolitik diskutieren wollen und bekommt in diesem Punkt von Annie Lööf der Zentrumspartei Unterstützung, obwohl es auch den beiden Parteiführern einleuchten müsste, dass das Vertrauen in den Migrationsminister Tobias Billström nach seinen rassistischen Aussagen nicht mehr vorhanden ist. Für die Regierungsallianz scheint diese neue Forderung der Grünen ein vorgeschobener Grund zu sein um die Zusammenarbeit in diesen Fragen abzubrechen und das Versagen auf die Grünen abzuwälzen.
Schweden - Wirtschaft
Nach dem Skandal mit Pferdefleisch in Lasagne wird in Schweden der Ruf nach der Angabe der Herkunft eines Produktes immer lauter. Zahlreiche Hersteller wollen damit auch beweisen, dass eine Ware nicht durch Kinderarbeit entstand und nicht aus einer Diktatur kommt. Eine Ausnahme sind dabei jedoch Diesel und Benzin, denn durch das Verteilsystem in Schweden und den gemischten Import der Ölfirmen Schwedens, ist es vollkommen unmöglich zu sagen woher der Treibstoff kommt. An jeder Tankstelle, die Benzin an umweltfreundliche Autos verkauft, riskiert man daher beim Tanken eine Diktatur zu stützen oder zumindest ein Land, das sich in keiner Weise um die Arbeitsbedingungen der Bevölkerung kümmert. Ein Gesetzesvorschlag der EU könnte dieses System nun erschüttern, da die EU auch bei Benzin die Angabe der Herkunft an den Zapfsäulen sehen will.
Schweden - Medizin
Nach einer Studie des schwedischen Arzneimittelamtes, die gestern offiziell vorgelegt wurde, war das Risiko, dass Kinder und Jugendliche nach einer Impfung mit Pandemrix an Narkolepsie erkrankten dreimal so hoch als bei jenen, die nicht geimpft wurden. Das Risiko an Narkolepsie zu erkranken nimmt bei steigendem Alter progressiv ab. Trotz dieser Erkenntnis verteidigt Professor Ingemar Persson nach wie vor den Einsatz von Pandemrix bei der damaligen Massenimpfung, da, nach seiner Meinung, die Wahrscheinlichkeit nach einer Schweinegrippe-Impfung an Narkolepsie zu erkranken nur minimal war.
Schweden - Arbeitsmarkt
Nach einer Studie des Instituts Ifau ist die Auswahl des schwedischen Arbeitsamts für Praktikantenplätze und Fortbildung willkürlich und dient daher den Arbeitslosen nur in sehr wenigen Fällen. Die Verantwortlichen der Studie stellten sogar fest, dass Personen, die dem Arbeitsmarkt am längsten fern waren und daher eine Fortbildung dringend benötigen würden, nahezu systematisch ein Praktikum erhalten, das sie nicht in Berufswelt zurückführen kann. Vielen anderen wird dagegen eine Ausbildung angeboten, obwohl sich in diesen Fällen die Qualifikation des Teilnehmers nicht verbessern kann.
Schweden - Unterricht
Wegen der sinkenden Leistungen in Schulen will Kultusminister Jan Björklund den Schulämtern nun vorschreiben für jede Klasse die Anzahl an Unterrichtsstunden für Mathematik, Englisch und Schwedisch festzulegen an die sich dann jede Schule auch halten muss, da er der Meinung ist, dass zu viele Schulen ihren Schülern zu wenig Unterrichtsstunden bieten. Auch wenn diese Aussage durch keinerlei Studie belegt ist, ist der Minister davon überzeugt, das der Mangel an gewissen Unterrichtsstunden Schuld an den schlechten Leistungen ist.
Schweden - Immobilien
Nach einer neuen Studie suchen Schweden ihre Ferienhäuser mittlerweile insbesondere auf den Schären, wobei die Westküste nun an erster Stelle liegt, gefolgt von Stockholm und Gotland. 72 Prozent der Schweden wollen ihr Ferienhaus in jedem Fall in nächster Nähe des Meeres oder an einem See haben und 30 Prozent suchen die typisch roten Ferienhäuschen, die auch ein Lieblingsobjekt der Norweger, Dänen und Deutschen sind und daher relativ teuer wurden.
Schweden - Sprache
Erstmals in der Geschichte des schwedischen Språkrådet ist es einem Wirtschaftsunternehmen gelungen ein übliches schwedischer Wort aus der offiziellen Liste der neuen Worte der schwedischen Sprache zu entfernen. Dieses Wunder ist den Anwälten von Google gelungen, die das Wort „ogooglebar“ (nicht zu googeln) mit allen juristischen Tricks aus der Liste entfernt haben wollten, ohne dabei zu bedenken, dass der Sprachrat nur Worte aufnimmt, die bereits permanent von der Bevölkerung benutzt werden. Es ist daher zu erwarten, dass sich nun das inoffizielle neue Wort „ogooglebar“ noch weitaus mehr verbreiten wird als vor dem Maulkorb, den Google der schwedischen Sprachentwicklung verpasst.
Schweden - Ernährung
Gerade rechtzeitig zu Ostern konnten in Skåne nun die ersten Frühkartoffeln geerntet werden, wenn auch noch im Gewächshaus. Der Landwirt Johan Sandgren aus Höganös rechnet damit, dass er noch vor Ostern mindestens 400 Kilogramm des wertvollen Gutes ernten kann, denn immerhin wird das Kilogramm bei den Grosshändlern für etwa 300 Kronen verkauft. Der Absatz ist schon jetzt gesichert, da die zu erntende Menge bereits von Stammkunden, einigen Kaufhäusern und Restaurants, vorbestellt ist. Nur die allererste Ernte am gestrigen Montag war noch etwas teurer, da der Käufer dafür 1000 Kronen pro Kilogramm bezahlen musste.
Schweden - Gesellschaft
Als die neuen Designerstühle im Werte von je rund 4000 Kronen an den Stadtrat von Nässjö geliefert wurden, stellte man bereits bei der ersten Sitzung fest, dass die Stühle zwar für den Durchschnittsschweden geeignet sind, nicht jedoch für die Mitglieder des Stadtrats, da einige unter ihnen ein so hohes Übergewicht haben, dass die neuen Stühle vor der weiteren Anwendung erst verstärkt werden mussten. Der Hersteller hat nun sämtliche 57 Stühle dem Gewicht der Stadträte angepasst, so dass sie nun einige Zeit halten werden, wenn vielleicht auch nicht so lange wie die bisherigen Stühle, die seit 1964 keinerlei Probleme verursachten, trotz Übergewicht und dem billigeren Preis.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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